Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0258
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
254

Tucheper — Pfalzgrafen von Tuebingen.

Tschudi.

Kaiserstuhl, gewann durch Prozeß gegen die Töchter des 1587 f Hans Melchior Heggenzer von Wasser-
stelz das Schloß Schwarz-Wasserstelz im Kheine, von welchem seine Nachkommen sich schrieben und

welches diese bis 1831 besaßen. Dieselben wohnten theilweise
in Waldshut, woselbst ihre Namen im Anniversarienbuche, sowie
im Buche der 1626 gestifteten Rosenkranzbruderschaft eingetragen
sind. Christoph Ludwig Tschudi von Glarus und Wassersteltzen,
1671 wohnhaft in Waldshut, zeugte mit Anna Margaretha Reich von
Reichenstein: Maria Theresia Margaretha, getauft 1679. 3. 3., welche
1700. 3. 12. sich mit dem Königl. Französ. Capitaine Alexius de
Rombois, Sohn des Achille de R. und der Maria Noel Tschudi de
Claris vermählte. Maria Martha Tschudi von Schwarz Wassersteltzen
wurde 1690. 20. 6. in der Kirche zu Schwerzen getraut mit dem
praenobilis dnus Joh. Heinricus de Zimerman, «convertitus aus der
Mark Brandenburg mit Namen Vernistano», eine Meile von Stargardt,
unter dem Herzogl. Jung Lothringen. Regiment des Grafen Lengresii
bestelltem Lieutenant. Johanna Franziska Ida Freifrau von Hornstein,
geb. v. Tschudi, f Waldshut 1750. 29. 6. Wappen: In G. und auf
dem Helme ein mit neun r. Zapfen befruchteter gr. Tannenbaum mit
r. Stamm; Hd.: r. g. (Siebmacher I, pag. 200, No. 13). Das ver-
mehrte Wappen ist geviert: 1 und 4 in G. ein ^ Steinbock (von
Windeck), 2 und 3 das Stammwappen; zwei gekrönte Helme. (Sieb-
macher IV, Suppl., pag. 12, No. 6.)

Tucheper. Der comes palatinus Wilhelm Boecklin von Boeck-
linsau verlieh 1572 dem Magister Heinrich Tuchepern von Freiburg ein Wappen mit dem Lehen-
Artikel in meliori forma.

Tucher, Ducher. Bürgerliches Geschlecht in Buehl. Es ist zweifelhaft, ob der Humanist und
Dichter Sixtus T., welcher 1490—1500 in Heidelberg lebte, hierher gehört. Wolfgang T. der Aeltere
war 1525 Markgraf!. Schultheiß zu Buehl und mit Jörg von Wimpffen Abgeordneter der Bauernschaft
der unteren Ortenau, als welcher er den Reiehenauer Vergleich 1525. 25. 5. unterzeichnete. Er wird
1530 als Bürgermeister, 1548 als Zwölfer, noch 1558 als Altschultheiß erwähnt. Wohl sein Sohn
war Wolfgang T. der Jüngere, J. U. Doctor, Canonicus des adeligen Damenstiftes St. Stephan in Straß-
burg, etwa 1541—1568 Official des Bisthums Straßburg und Generalvicar unter Bischof Erasmus. Ver-
muthlich ein Neffe des vorigen war Johannes Heinrich T., Doctor der Philosophie und beider Rechte, 1558
auf der Universität Freiburg immatriculirt, 1561 Magister der freien Künste, fungirte von da an bei
dieser Hochschule als Professor der alten Sprachen und der Rhetorik bis 1587 und bis zu seinem im
Frühjahr 1609 erfolgten Tode als Lehrer des Römischen und des Kirchenrechts. Hans T., um 1560
Schwager und Erbe des Erzpriesters und Kirchherren Kaspar Würz in Ottersweier, besaß eine Hanf-
mühle (Plauel) am Mühlbache und kommt 1585—1598 als Zwölfer des Gerichts in Buehl vor. Martin
T. 1571 Propst des Prämonstratenser Klosters Allerheiligen auf dem Schwarzwalde. Theobald oder
Dietrich T. 1589 Markgräflicher Schultheiß zu Buehl. Apollonia T., welche 1611 als Witwe des
Markgräfi. Amtmanns Johannes Schlude zu Buehl starb, scheint die Letzte ihres Geschlechtes daselbst
gewesen zu sein. Nach dem Grabsteine ihres Gatten scheint das Wappen der Tucher im Schilde über
einem Herzen einen aufspringenden Fuchs oder Jagdhund zu zeigen, welcher sich auf dem Helme
wiederholt. (Gef. Mitth. des Herrn Pfarrers K. Reinfried zu Moos.)

Tuchscherer. Die T. gehörten nach Mone, Quellensammlung, 1334 zu den
adeligen Einsassen der Stadt Breisach. Möglicherweise gehörte zu diesem Geschlechte
Heinrich T., weleher 1427 Unterschultheiß in Oberenheim war und in getheiltem
Schilde drei (2, 1) Lilien führte.

Tudersach. Wernher T. 1271 Z. Urk. der Herren von Uesenherg.
Die Pfalzgrafen von Tuebingen. Dieses zur Wappengruppe der Kirchenfahne
gehörige Dynastengeschlecht erwarb mit der Herrschaft Lichteneck bedeutenden
Besitz im Breisgau. Elisabetha de Tiuwingen 1223 Nonne in Waldkirch. Gräfin
Anna v. T. gegen Ende des 13. Jahrhunderts Nonne im Kloster S. Clarae in
Freiburg. Nobilis vir Otto palatinus de Tüwingen hatte 1282 einen Hof in Schliengen. Herr Walter
von Tuewingen, Herr zu Geroltzegge, 1335.

Die nachstehende Genealogie weicht in einigen Punkten von derjenigen, welche Huebner, Genea-
logische Tabellen, und Grote geben, ab. Konrad Graf zu Tuebingen und Herr zu Lichteneck, 1595
Württemb. Obervogt zu Herrenberg, f 1600. 24. 6. an einem Stiche. Sein Bastard Hans Georg

Tuchscherer.
 
Annotationen