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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Editor]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0319
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von Eschenz — Escher.

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von Eschenz.

# s. Das Murbacher Lehnsbuch (Bez.-Archiv Colmar) gibt als Wappen der «Eschbach, Vettern der
Snabelburg 1249»: in R. ein s. Schräglinksbalken.

von Eschenz. Ein Reichenauer Dienstmannengesehlecht, welches sich von der Burg E. bei den
Dörfern Ober- und Unter-Eschenz im Thurgau nannte. Zuerst erscheint Heinrich 1198. Walter von
Klingen erlaubte 1257, daß «dilectus noster Heinricus dictus de Eschinze», schon 1256 genannt, Güter
in Klingnau, Wehr, Kilchberg und Rickenbach, die er von ihm zu Lehen hatte und Eigengut zu
Maulburg von Heinrich's Tochter Richenza, Tochter des Ritters Albero
von Tottingen, an Kloster Klingenthal vergabt. Hugo de Eschenze,
miles, 1265. Heinricus Eschenzer 1267 Z. für die von Klingen.
Albert 1268. Rüdiger 1271. Bruder Heinrich von Essenze, St.-Joh.-
Ordens (in Neuenburg, Schlettstadt oder Colmar) 1287. Die Brüder
Heinrich und Ulrich v. E. mit ihren Frauen Adelheid bez. Anastasia
1295. Eberhard, Mönch in Einsiedeln, 1314. Das Haus des Cunrad
von Aeschentz selig zu Reichenau 1345. Heinrich v. E. 1348 —f 1391.
6. 4. der 22. Abt von St. Blasien. Sein Bruder Henmann oder Jo-
hannes, R., empfing von ihm 1358 für sich, seine Gattin Hanne von
Ifental und seine Kinder Weingüter in Klingnau, welche nach dem
Erlöschen der v. E. dem Kloster heimfallen sollten; 1360 Vogt des
St. Blasian. Fronhofs in Sarmensdorf, 1371 Schwager des Herrn
Werner von Büttickon, R., fiel 1886 nebst seinen Söhnen Hemmann
(1385 Z. in Waldshut) und Heinzmann in der Schlacht bei Sempach.
Katharina, Witwe des Rudolf von Waltherswile, 1356 Muhme des
Herrn Johann von Eschenz, R. Heinrich 1363 (nach v. Mülinen:
1371) —f 1380. 5. 4. der 22. Abt von Muri. Hug, des Heinrich
von Aeschenz sei. Sohn, kaufte 1359 ein Reichenauer Lehen in
Aliensbach. Burchard von Aeschenz gen. von Stahelegg, Schreiber
der Herren von Tengen, wurde 1364 vom Abte von St. Blasien mit
der Vogtei des Hofes Erwis belehnt, welche er 1368 wieder aufgab. Ursula und Elisabeth, Schwestern,
Klosterfrauen zu Engelberg, 1374. Gret von Aeschenz stiftete 1390 eine Jahrzeit für ihren Gatten
Heinrich von Eptingen gen. von Blochmunt. Hermann 1390. Ennelin von Eschetz 1450. Ennelin
v. E., geb. von Wittenheim, 1467, 1475. Margaretha, Gemahlin Hans Werner's von Wittenheim, war
die Erbin der von Eschenz. Wappen: Gespalten, vorn in G. ein r. Löwe, hinten zu vier Plätzen b. s.
(im Reichenauer Lehnsbuche zu fünf Plätzen s. b., bei Siebmacher II,
pag. 146, No. 1, der Löwe in S. und zu vier Plätzen g. b.) schräg-
getheilt; H.: ein Flügel mit dem Schildbilde; Hd.: r. g. und b. s.
(über originum des Abts Caspar von St. Blasien, pag. 225 und 324.)
Escher. Ein altes, noch blühendes Geschlecht in Zürich, zu
welchem auch Heinz E. gehören dürfte, welcher 1401 des Rathes in
Freiburg war. Eine Linie kam nach Konstanz und wurde daselbst in
die adelige Gesellschaft zur Katze aufgenommen. Hierher dürfte ge-
hören Elisabeth E., 1503 Gattin des Anton Schenk von Landegg. Die
edle und tugendsame Frau Dorothea Aescherin, geb. von Menlishofen,
t 1588. 18. 6., sep. Münster in Konstanz. Junker Hans Jacob E.,
Rathsherr in Konstanz 1602, f 1603. 25. 6. und seine Gattin Agnes
Reichlin von Meldeck, f 1611. 31. 10., begraben in der Kirche S. S.
Stephan und Nicolaus in Konstanz. Margarethe E., vermählt mit Hans
Heinrich von Ulm. Johannes E. kaufte 1669 die Herrschaft Wellen-
berg von Franz Christoph von Ulm.

Das alte Wappen der Escher zeigte im (g. gerandeten) b. Schilde
ein urnenförmiges Glas und darüber (später, schon 1400 Conrad) einen
g- Stern; auf gekr. Helme das Schildbild; Hd.: b. s. (Siebmacher I,
Pag- 199, No. 3). Kaiser Siegmund verlieh d. d. Rom 1433. 28. 6.
dem Götz Escher, R., Vertreter der Stadt Zürich bei der Kaiserkrönung, Escher i.

und seinen Erben das neue Wappen: schrägrechtsgetheilt, oben in R.

ein natürlicher klimmender Luchs mit g. Klauen; gekr. H.: der Luchs wachsend, um den Hals ein
r- Band mit abfliegenden Enden; Hd.: r. g. (Siebmacher I, pag. 198, No. 7). Nicolaus Escher gab
1527 das Bürgerrecht in Zürich auf, zog nach Basel und heirathete die reiche Erbin Ursula Grieb
von und zu Binningen. Seine Nachkommen nannten sich Escher von Binningen. Sein Enkel Johann

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