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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0324
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320 von Eselsberg — von Ettendorf.

Der Freiherr Diethelm von Krenkingen verpfändete 1398 dem Achaz Esel, Schultheißen zu
Waldshut, seinen Heuzehnten in Schlatt und einen Zehnten in Thiengen. Als des Achaz Enkel wird
1486 Herr Rudolf von Griesheim zu Waldshut, 1502 Waldvogt auf dem Schwarzwalde, genannt. Der
veste Achaz Esel gen. der Scheck, seßhaft zu Waldshut 1420.

YOll Eselsberg. (E. bei Ensingen im Württ. O.-A. Vaihingen.) Die Esel v. E. waren Lehnsleute
der Grafen von Calw und Grafen von Vaihingen. Beirein v. E. stiftete 1240. 30. 7. mit Einwilligung
seiner Gattin Agnes und seiner Kinder das Kloster Rechenshofen bei Hohenhaslach. Junker Bernhard
v. E. besiegelte 1467 eine Urkunde des Klosters St. Georgen und zeigt sein Siegel nach v. Alberti
im Schilde auf einem Dreiberge stehend, auf dem Helme wachsend einen Steinbock. Sollte es nicht
ein redendes Wappen sein? Er kaufte 1472 von seinem Schwager Michael von Blumeneck das Haus
Falken bühel im Wiesneck er Thale, erscheint aber schon 1460 als «Oselberger von Falkenbühel»; er
hatte 1474 den finsteren Wald im Thale Espach von der Herrschaft Geroldseck zu Lehen. Als seine
Witwe erscheint 1481. 30. 7. Agathe von Lichtenfels, 1483, 1486 wiedervermählt an Jkr. Diem von
Dettingen. Seine Kinder waren: Cäcilia Eselspergerin von Wiltingen, 1505 Gattin des Meisters Matthis
Pauwel, Procurators der geistlichen Höfe zu Straßburg, und Philipp E. v. W. 1504, welcher das
Geroldseck'sche Lehen zu Eschbach im Amte Staufen aufgegeben hatte, verkaufte 1505 einen Hof in
Littenweiler. Wohl des Letzteren Söhne waren: 1) Philipp v. E. 1507 — f 1531. 24. 6. der 82. Abt
von Gengenbach, «vir nobilis, valde prudens et litteratus, sed parum felix oeconomus». 2) Cornelius
Eselsperger, Pfarrer zu Gengenbach und Erzpriester zu Offenburg.

von Espasingen. E. Dorf B.-A. Stockach. Albericus de Aspisingen 1106. Albericus et Wolf-
gerus de A. 1108. Hermanus de Aspisingin 1135. Hermannus 1169. Johannes de Aspesingen 1263,
nebst seinen Söhnen Hainricus et Johannes, deren Mutter eine Schwester Maingozi militis de Owingen
war, 1273 Z. Urk. des Klosters Salem.

von Essendorf. Ein in Oberbadischen Urkunden häufig vorkommendes Adelsgeschlecht, dessen
Stammhaus E. im Württ. O.-A. Waldsee lag. Ulricus de E. 1274 Z. Urk. Pfullendorf. Das Geschlecht
war im 14. Jahrhundert in Biberach verbürgert. Die von Emerkingen verzichteten an Kloster Salem
auf ein Gut in Emerkingen 1366, welches Bentz von Essendorf, Bürger zu Biberach, von ihnen zu
Lehen hatte. Helwig, Rus und Peter Gebrüder v. E. usz der Linden 1377. Heinrich v. E. gen.
Unruwe, Ek., 1390, 1397. Agathe v. E., Gattin des Oswald Kröll von Grimmenstein um 1450. Peter
von Rickenbach von Konstanz empfing 1463 für seine Mutter Agte v. E. ein Reichenauer Lehen in
Herdern. Heinrich v. E. 1496. Wappen: ein schräggevierter Schild; IL: ein ebenso getheilter Flügel.

von Eßlingen. E. Dorf B.-A. Donaueschingen. Ortliebus de Esselingen, miles, 1225. Anna
v. E. 1385.

von Ettenberg. E. wohl ein abgegangener Ort bei Ramsberg, B.-A. Pfullendorf, und die v. E.
eine Linie der von Ramsberg. Rudolfus, miles, et Burkardus, germani dci. de Ramsberch, et Rudolfus,
filius qu. Burcardi militis dci. de Ettenberch, übergaben 1288 und 1298 an Kloster Salem Güter,
welche H. von Wintersulgen, Bürger in Pfullendorf, von ihnen zu Lehen hatte. Rudolfus de E.,
miles, 1302, führte 1303 im Schilde auf einem Dreiberge einen Widder: f S'. Rudolfi. de Raminsperch.

von Ettendorf. Dieses Edelherrengeschlecht, dessen Stammhaus zwischen Hochfelden und
Pfaffenhofen im Unterelsaß lag, kommt seit 1155 vor, und erscheint seit dem Ende des 14. Jahr-
hunderts in der Mortenau. Friedrich von Ettendorf 1246, 1293, führte ein großes Reitersiegel, todt
1302, hinterließ folgende Kinder: 1) Heinrich, 1296 Burggraf zu Rheinfelden, lebte noch 1319. 2) Rein-
hard oder Rennebard, 1302, 1345, todt 1350; uxor: Gertrud von Finstingen 1319, todt 1345. 3) Eli-
sabeth 1319 Gattin, 1343 Witwe des R.'s Cuno Beger. 4) Mena, die Erbtochter ihres Geschlechts
1352, verm. an Reimbold von Saarbruecken, Herren zu Hohenfels, welcher der Begründer der jüngeren
Dynastie Ettendorf wurde. Von seinen beiden Söhnen nannte Boemund sich von Saarbrücken, Reim-
bold aber «von Ettendorf, Herren zu Hohenfels». Außer zwei an Ulrich von Finstingen und Arnold
von Sirck vermählten Töchtern hinterließ er nur einen Sohn: Boemund v. E., Herrn zu H. Derselbe
kommt 1371 zuerst urkundlich vor, war 1380 einer der Hauptleute des Löwenbundes, 1385 vermählt
mit der nobilis dna Anna der Swartzenberg, dha in Tiersberg. Dieselbe, geb. von Signau, Witwe Jo-
hann's von Schwarzenberg, brachte ihm reichen Besitz in der Mortenau zu, besonders die Burg Diers-
burg, scheint aber bald gestorben zu sein. Boemund machte diese Veste 1390 dem Pfalzgrafen zu
einem offenen Hause, versetzte 1393. 11. 11. seinen Theil an Diersburg, den Thalgang Regelnhofen,
die Hälfte von Reichenbach, den halben Zehnten in Schutterwald dem Märkgrafen .Bernhard von Baden,
von'dem er die Burg zu Lehen nahm und mit dessen Hofmeister Georg von Bach er 1396. 29. 1.
einen Burgfrieden schloß. Aber schon 1397. 29. 11. verkaufte Boemund seinen Antheil und zog
wieder nach seinen angestammten Besitzungen sich zurück. Er bewidmete 1401 seine zweite Gemahlin
 
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