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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Editor]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0406
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402

Grafen von Fuerstenberg.

Die Grafen von Fuerstenberg, jetzt Fürsten bez. Landgrafen von Fuerstenberg, ebenso wie die
Grafen von Freiburg ein Zweig der Grafen von Urach, sind außer dem Großherzoglich Badischen
Herrscherhause das einzige der uralten Dynastengeschlechter des Oberbadischen Gebietes, welches noch
blüht. Die Geschichte dieses erlauchten Geschlechts ist von alter Zeit her gepflegt worden und so ist
über dasselbe ein so reichhaltiges urkundliches Material gesammelt und gesichtet worden, wie dies nur
bei wenigen Fürstenhäusern der Fall ist. In Anbetracht der überaus reichen Literatur habe ich ge-
glaubt, mich auf die Stammtafeln beschränken zu können, welche die Schicksale des Hauses in knapper
Form darstellen. Von der Literatur über das fürstliche Haus seien hier in erster Linie zu nennen:
E. Münch, Geschichte des Hauses und Landes Fürstenberg, fortgesetzt von C. B. A. Fickler, 4 Bände,
1829—1847; S. Kiezler, Geschichte des fürstlichen Hauses Fürstenberg, Tuebingen 1883; Fürsten-
bergisches Urkundenbuch, herausgegeben von dem Fürstlichen Hauptarchiv zu Donau-
esehingen, 7 Bände, 1877—1891; Stammtafeides mediatisirten Hauses Fürstenberg,
1884. Das Necrologium des Klosters S. Clara auf dem Roßmarkte in Straß-
burg erwähnt unter den XI Kalendis Aprilis: «starb die edele frow Adelheit von
Fürstenberg, die bi vns lit vor vrone altare, von der han wir 1 U gelts etc. vnd
desselben tags ist ouch iargezit irer tochter frow Elizabeth von lichtenberg von ge-
roltzeck, die in demselben grabe lit». Zu den Lehnsmannen der Grafen sind fast
alle bedeutenderen Geschlechter des Landes zu rechnen und seien hier nur hervorzu-
heben die von Almshofen, Arnold, Barter, von Bern, Bletz, von Blumenberg, von

Blumeneck, Boller, Dichtler, von Falken-
stein, von Felsenberg, von Freiburg, von
Friedingen, von Gippichen, von Goeberg,
Hermann, von Heudorf, Jaeger gen. Spaet,
von Kuerneck, von Lichtenfels, Lum-
bart, Maeslin, Muench, Muenzer von
Sinkingen, von Neuneck, von Recken-
bach, von Schellenberg, Schultheiß von
Huefingen, vom Stein, Stell von Staufen-
berg, von Sundhausen, im Thurm, Uf-
inger, von Waldstein u. A.

Das alte Stammwappen des Hauses
ist bereits bei dem Artikel über die
Grafen von Freiburg gegeben worden.
Das jetzige Fürstliche Wappen zeigt in
einem von s. b. Wolkenrande umgebenen
g. Schilde auf der Brust des Zähring-
schen r. Adlers einen gevierten Schild:
1 und 4 in Roth eine s. Kirchenfahne
wegen der Grafschaft Werdenberg, 2 und
3 in Silber ein dreimal stufenweise ge-
brochener # Schrägrechtsbalken wegen
der Grafschaft Heiligenberg. Mit diesem
Wappen wurde Graf Friedrich II von
Fuerstenberg, nachdem er durch seine
Gemahlin Anna, geb. Gräfin von Werden-
berg-Heiligenberg, in den Besitz dieser
Herrschaften gelangt war, vom Kaiser
Karl V 1535 ausdrücklich belehnt. Auf
dem Hauptschilde ruhen drei goldene
Helme, deren mittlerer mit r. g. Hd. auf
r. Kissen mit g. Quasten einen weißen

Fürsten von Fuerstenoerg.

Ball zeigt; der vordere Helm mit r. s. Hd. trägt eine r. Inful mit s. Verzierungen (Werdenberg); der
dritte Helm mit # s. Hd. zeigt den Heiligenberger s. Brackenkopf und Hals mit der # Treppe im
Ohre. Das ganze von zwei Engeln gehaltene Wappen ruht auf dem von einem Fürstenhute gekrönten
Purpurmantel mit Hermelinfutter. Diese fürstlichen Embleme wurden seit der Erhebung in den
Fürstenstand angenommen; in den Fürstendiplomen von 1664 und 1716 ist über die Wappenführung
eine Bestimmung nicht getroffen.
 
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