Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0441
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Geschaeger —' Geßler.

437

heir. 1660 Anna Margaretha Erhartin in Güntersthal. Franz Gerwigg, Stadtrat!) und Chirurg in Freiburg,
heir. 1697. 1. 8. Anna Barbara Schoch, Witwe des Professors des Kirchenrechts, J. U. Dr. Leonard
Heinrich Waigel. Dem Franz Dominik von Gerwickh, Zoller am «Eyssack» zu Bozen, erlaubte Kaiser
Karl VI d. d. Wien 1727. 19. 8. das Prädikat «von Cronfeld» wegzulassen und sich «Gerwick zu Ger-
burg» zu nennen. Wappen (1656) gespalten mit s. Herzschilde, darin eine g. Krone; vorn in G. ein
oben von je zwei r. Rosen an einem Stengel beseiteter r. Spiekel, unten über drei b. Bergen ein g. Stern;
hinten getheilt; oben in B. ein wachsender s. Widder, unten in S. drei (2, 1) g. Sterne. Zwei gekrönte
Stechhelme mit r. g. bez. b. s. Hd. und Wulst: 1) zwischen zwei g. r. getheilten Büffelhörnern der g.
Stern über b. Dreiberge; 2) der wachsende s. Widder.

Geschaeger. Hans G., Bürger zu Engen, kaufte 1433 eine Mühle zu Kilchheim in der Bar.

Geschwigenlbach. Hans Gesehwigenbach, Diener des Herrn Heinrich von Hornberg, schwört
1381. 8. 1. der Stadt Freiburg Urfehde, weil er dabei war, als sein Herr den Grafen Hans von
Fuerstenberg in der Stadt überfiel.

Geßler. Unter diesem Namen kommen auf Oberbadischem Gebiete mehrere Geschlechter ver-
schiedenen Stammes und Wappens vor.

1) Dem durch Geschichte und Sage so bekannten Aargauischen Adelsgeschlechte muß an dieser
Stelle ein Platz eingeräumt werden. Professor E. L. Rochholz zu Aarau hat durch seine verdienst-
vollen Publicationen: «Die Aargauer Geßler», Heilbronn 1877, und «Teil und Geßler in Sage und
Geschichte», Heilbronn 1877, zuerst Klarheit in die Geschichte des Geschlechtes gebracht. Urkundlich
erscheint zuerst Volricus dictus Gessylarius de Wicwile 1250; als Volricus Gessilerius de Meginberc
1251 von den Grafen von Thierstein belehnt. In den beiden Aargauischen Orten Wiggwyl und
Meienberg treten die Geßler auch später auf. Ulricus Geslere, welcher 1269 mit mehreren anderen
Edelleuten urkundete, erscheint noch 1279 mit seinem Sohne Rudolf, als dessen Sohn wir wohl den
Johannes Geßler von Meienberg betrachten dürfen, mit dem die nachfolgende »Stammtafel (Seite 440)
beginnt, In die Stammtafel sind mit Sicherheit nicht einzureihen: Walter Gesseler von Meijenberg
1342; die Junker Markwart und Ludwig Gesseler, Z. Sins 1344; Heinrich, Mönch in Muri, nach 1373;
Hans G. empfängt 1397 die erkaufte Veste Rietsee als Oesterr. Lehen; Hermann, R., und sein Sohn
gl. N. 1399; Margarethe G. 1410, 1431; ihr Gemahl Hans von Friedingen, R., Vogt zu Pfirt 1410,
todt 1417; Kunigund 1416 Klosterfrau zu Königsfelden und Margaretha 1416 Klosterfrau zu Her-
metsvvil; Herr Heinrich G. 1422 Subprior zu Rüti; Heinricus Geßler de Meienberg, alias Gisler, f 1428;
wohl seine Gattin war Mechtildis von Herznach; Hensli G. sammt seinem Vater und Hermann G.
1434 Z. Meienberg; Hermann G. 1436 mit der Veste Vorst belehnt, 1440 R. Rügger G. 1444 Feld-
siech in Zürich. Anna G. 1448 Witwe des R.'s Caspar von Freyberg. Bruder Johann G. 1449.
Johann G. resignirt 1463 auf die Pfründe des heil. Dreikönigs-
Altars in der Pfarrkirche zu Bodman. Konrad G., Conventual
zu Reichenau, wird 1470 Bürger in Zürich. Hans G., Vater und
Sohn, 1470 von Oesterreich belehnt. Dem Letzteren verlieh Kaiser
Friedrich IV 1474. 18. 8. die vom Vater ererbten Reichslehen
(Hof zu Albrechtshofen, Mühle zu Haselach), und erlaubte ihm
1487. 28. 9. seine Gattin Felicia darauf zu bewidmen. Margaretha
Geßler von Brunegg (f am 2. September, Necrolog von Günthers-
thal), Gattin des Johann Vogt von Alten-Sumerau und Prasberg.
Wappen: In B. ein von drei (2, 1) g. Sternen begleiteter s. Balken; j-1|
H.: ein b. Adlerhals mit g. Schnabel, auf dessen Kopfe ein Pfauen-

Hd.: b. s. (Sieb-

i

federbusch, oder ein natürlicher Pfauenhals;
macher II, pag. 87, No. 15.).

Ohne nachweisbaren Zusammenhang mit diesem Geschlechte,
aber mit dem gleichen Wappen erscheint seit dem 17. Jahrhundert
im jetzigen Königreiche Preußen ein Geschlecht von Geßler, aus
welchem der heldenmüthige Reitergeneral Friedrich Leopold v. G.
wegen seiner in der Kriegsgeschichte einzig dastehenden Erfolge
in der Schlacht bei Hohenfriedeberg 1745. 4. 6. durch König
Friedrich den Großen durch Allerhöchste Cabinets-Ordre im Lager
bei Rueseck 1745. 16. 7. und durch Diplom d. d. Berlin 1745. 31. 7.
in den Grafenstand erhoben wurde. Die Genealogie der gräflichen

Linie gibt die Stammtafel auf Seite 438 u. 439. Das gräfliche Wappen zeige den mit einer gräflichen
Krone gekrönten Schild des Stamm Wappens, belegt mit einem gleichfalls mit einer Grafenkrone ge-
krönten Herzschilde, darin der Königlich Preußische Adler mit Scepter und Reichsapfel. Drei gekrönte

Geßler.
 
Annotationen