Geuder (von Zaneck).
441
Geßler.
Helme mit b. s. £(: Helmdecken; auf dem mittleren Helme ein b. Pfauenhals; die Seitenhelme tragen
je eine wehende Fahne, deren vordere roth einen runden s. Schild zeigt, darin golden ^ (20 Bataillone),
wogegen die hintere grün im s. Schilde die g. Zahl 67 (67 Fahnen) zeigt. Schildhalter: zwei abge-
wendete natürliche Löwen auf marmornen Piedestale, gegen welches Waffen trophären gelehnt sind, in
deren Mitte ein g. Schild. Auf diesem ist Marcus Curtius dargestellt, wie er mit seinem Pferde gegen
einen offenen Schlund reitet. Ein Spruchband über dem Eeiter zeigt die Worte: «Dulce est pro
patria mori».
2) Ein Geschlecht Geßler erscheint seit dem 13. Jahrhundert in Freiburg, wohl gleichen Stammes
mit dem im Oberelsaß, besonders in Gebweiler, Rufach und Mülhausen auftretenden Geschlechte.
Berthold der Gezzeler 1279, 1290 Z. Urk. in Rufach, 1310 zu Freiburg gesessen, todt 1317. Cunrad G.
des Raths in Freiburg 1308. Conrad der G. 1310 Predigermönch in Freiburg. Anna, Witwe Burchard
des Geßler's, Bürgers in Freiburg, urkundet 1336 mit ihren Kindern Anna und Johann. Dieser war
1343—1365 Rathsherr, 1361 Mitglied der bürgerlichen Gesellenstube zum Gauch, deren Satzungen er
besiegelte, und zeugte mit seiner Gattin, Tochter des Heinrich Nefe: A) Heinrich, 1383; Gesell zum
Gauch 1384; Rathsherr 1417. B) Burkard, 1383 Bürger in Freiburg; er ist wohl der als B. G. von
Breisach Bezeichnete, welcher in der Schlacht bei Sempach fiel. C) Andreas 1383 Bürger in Freiburg;
vielleicht identisch mit Enderlein G., 1390, 1400 Bürger, 1401 ünterschultheiß zu Mülhausen. D) Else,
1383 Witwe des Hermann Goldschmid. Heinrich G. 1458 Bürger in Freiburg. Sein Siegel zeigt im
Schilde eine mit einem Sterne belegte, durch Stufenschnitt gebildete Raute.
Wohl sein Sohn Heinrich G. gab 1492 sein Bürgerrecht in Freiburg auf. Er ließ
1493 in Straßburg ein Werk über Rhetorik «Formulare und tütsch Rhetoriken,
Straßburg 1493, 1502, 1511, 1514, 1519; Augsburg 1507, folio, erscheinen und
bezeichnet sich in der Vorrede als H. G. von Friburg, Bürger zu Constanz. Er
war auch 1485, 1492 Fürsprech des großen Rathes in Straßburg, erscheint seit
1506 als Kaiserlicher Notar und starb 1519 in Freiburg an der Pest. Johannes G.,
aus Horb gebürtig, studirte in Tuebingen Theologie, trat in den deutschen Orden
und wurde 1558 der erste reformirte Prediger in Weil, B.-A. Lörrach. Vielleicht
ein Nachkomme von ihm war C. Geßler, 1805 Decan und Pfarrer in Gurtweil.
Von dem Oberelsassischen Geschlechte tritt zuerst Lutholdus dct. Gesselere 1266
Richardus dct. Gezeheler 1300. Martin Gesseler 1357, 1364, Walch 1390, Hermann
1390 Bürger und Henmann G. 1378, 1381 Ammann, Enderlin Gesseler 1398 Bürger-
meister in Mülhausen, woselbst das Geschlecht 1551 erloschen sein soll. Jeckelin
Gesseler 1373 Bürger und wohl seine Söhne die Gebrüder Peter 1393 Unter-
schultheiß, und Rützsche G. Bürger in Gebweiler. Das Siegel Peters wird in*
Mone's Zeitschrift VII, pag. 187 als ein «staffelartig schräg getheilter Schild» be-
schrieben. Margarethe Gesselerin 1489 Nonne zu St. Catharina in Colmar.
3) Ein anderes hierher gehöriges Geschlecht Geßler wohnte in Markdorf und
in Ravensburg.
Hans Gaeßler, 1372, 1377 Ammann zu Markdorf, führte im Schilde eine
Weinranke: f S\ IOH. DCI. GAS. MIST. IN. MARKDORF. Hermann der
Geßler von Marchdorf 1373, 1378, todt 1382. Dasselbe Wappen führte Lutz
Gäßler, 1404, 1424 Bürger, 1437, 1442 Stadtammann zu Ravensburg. Dr. Johannes Gäßler von
Ravensburg 1483 gewesener Pfarrer zu St. Jost in R. ist als geistlicher Liederdichter bekannt. Caspar
Geßler 1528 Rathsherr zu Ueberlingen.
Geuder (von Zaneck). Ein noch blühendes altes Geschlecht. Kaiser Friedrich IV bestätigte
und besserte 1470 dem Andreas Geuder und seinen Erben ihr adeliges Wappen durch eine Krone.
Wappen (1470): In B. ein mit drei s. Sternen an den Ecken besetzter s. Fußangel («ein weiß kawt»);
gekr. H.: ein an den Spitzen mit je zwei Straußenfedern wechselnder Farbe besetzter b. s. gespaltener
»tern; Hd.: b. s. (Siebmacher I, pag. 108, No. 12.) Von diesem Geschlechte erscheint auf Ober-
oadischem Gebiete eine Linie mit dem Beinamen «von Zaneck». Hans Heinrich Göder von Z., Vogt
™ Roßnegg, empfing 1550 von dem Grafen von Fuerstenberg den Zehnten in Bittelbrunn zu Lehen.
Jkr. Hans Heinrich Geder von und zu Zannegkh 1565, 1573 Oberamtmann der Landgrafschaft
«hingen, Er starb wohl im März 1588; seine beiden Hausfrauen waren: Margret von Gunsrat,
T lo75 im März, und Agnes Ifflinger von Graneck. (Grabstein im Fürstl. Archiv in Donaueschingen.)
«ans Heinrich Geder war 1573 Lehenträger für Sibylla von Homburg, Witwe des Christoph Geder
wegen des Vorderösterreichischen Lehens des Dorfes Arlan. Nach einer Ahnentafel war Mechtildis,
ochter des Johann Anton G. v. Z. und der Marie von Homburg, vermählt an Caspar Ludwig von
reyberg. Johann Heinrich Goeder von Zaneck 1584; seine Witwe war 1589 Sibylla von Homburg.
Oberbad. Geschlechterbucli. 56
als Zeuge auf.
Geßler.
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Geßler.
Helme mit b. s. £(: Helmdecken; auf dem mittleren Helme ein b. Pfauenhals; die Seitenhelme tragen
je eine wehende Fahne, deren vordere roth einen runden s. Schild zeigt, darin golden ^ (20 Bataillone),
wogegen die hintere grün im s. Schilde die g. Zahl 67 (67 Fahnen) zeigt. Schildhalter: zwei abge-
wendete natürliche Löwen auf marmornen Piedestale, gegen welches Waffen trophären gelehnt sind, in
deren Mitte ein g. Schild. Auf diesem ist Marcus Curtius dargestellt, wie er mit seinem Pferde gegen
einen offenen Schlund reitet. Ein Spruchband über dem Eeiter zeigt die Worte: «Dulce est pro
patria mori».
2) Ein Geschlecht Geßler erscheint seit dem 13. Jahrhundert in Freiburg, wohl gleichen Stammes
mit dem im Oberelsaß, besonders in Gebweiler, Rufach und Mülhausen auftretenden Geschlechte.
Berthold der Gezzeler 1279, 1290 Z. Urk. in Rufach, 1310 zu Freiburg gesessen, todt 1317. Cunrad G.
des Raths in Freiburg 1308. Conrad der G. 1310 Predigermönch in Freiburg. Anna, Witwe Burchard
des Geßler's, Bürgers in Freiburg, urkundet 1336 mit ihren Kindern Anna und Johann. Dieser war
1343—1365 Rathsherr, 1361 Mitglied der bürgerlichen Gesellenstube zum Gauch, deren Satzungen er
besiegelte, und zeugte mit seiner Gattin, Tochter des Heinrich Nefe: A) Heinrich, 1383; Gesell zum
Gauch 1384; Rathsherr 1417. B) Burkard, 1383 Bürger in Freiburg; er ist wohl der als B. G. von
Breisach Bezeichnete, welcher in der Schlacht bei Sempach fiel. C) Andreas 1383 Bürger in Freiburg;
vielleicht identisch mit Enderlein G., 1390, 1400 Bürger, 1401 ünterschultheiß zu Mülhausen. D) Else,
1383 Witwe des Hermann Goldschmid. Heinrich G. 1458 Bürger in Freiburg. Sein Siegel zeigt im
Schilde eine mit einem Sterne belegte, durch Stufenschnitt gebildete Raute.
Wohl sein Sohn Heinrich G. gab 1492 sein Bürgerrecht in Freiburg auf. Er ließ
1493 in Straßburg ein Werk über Rhetorik «Formulare und tütsch Rhetoriken,
Straßburg 1493, 1502, 1511, 1514, 1519; Augsburg 1507, folio, erscheinen und
bezeichnet sich in der Vorrede als H. G. von Friburg, Bürger zu Constanz. Er
war auch 1485, 1492 Fürsprech des großen Rathes in Straßburg, erscheint seit
1506 als Kaiserlicher Notar und starb 1519 in Freiburg an der Pest. Johannes G.,
aus Horb gebürtig, studirte in Tuebingen Theologie, trat in den deutschen Orden
und wurde 1558 der erste reformirte Prediger in Weil, B.-A. Lörrach. Vielleicht
ein Nachkomme von ihm war C. Geßler, 1805 Decan und Pfarrer in Gurtweil.
Von dem Oberelsassischen Geschlechte tritt zuerst Lutholdus dct. Gesselere 1266
Richardus dct. Gezeheler 1300. Martin Gesseler 1357, 1364, Walch 1390, Hermann
1390 Bürger und Henmann G. 1378, 1381 Ammann, Enderlin Gesseler 1398 Bürger-
meister in Mülhausen, woselbst das Geschlecht 1551 erloschen sein soll. Jeckelin
Gesseler 1373 Bürger und wohl seine Söhne die Gebrüder Peter 1393 Unter-
schultheiß, und Rützsche G. Bürger in Gebweiler. Das Siegel Peters wird in*
Mone's Zeitschrift VII, pag. 187 als ein «staffelartig schräg getheilter Schild» be-
schrieben. Margarethe Gesselerin 1489 Nonne zu St. Catharina in Colmar.
3) Ein anderes hierher gehöriges Geschlecht Geßler wohnte in Markdorf und
in Ravensburg.
Hans Gaeßler, 1372, 1377 Ammann zu Markdorf, führte im Schilde eine
Weinranke: f S\ IOH. DCI. GAS. MIST. IN. MARKDORF. Hermann der
Geßler von Marchdorf 1373, 1378, todt 1382. Dasselbe Wappen führte Lutz
Gäßler, 1404, 1424 Bürger, 1437, 1442 Stadtammann zu Ravensburg. Dr. Johannes Gäßler von
Ravensburg 1483 gewesener Pfarrer zu St. Jost in R. ist als geistlicher Liederdichter bekannt. Caspar
Geßler 1528 Rathsherr zu Ueberlingen.
Geuder (von Zaneck). Ein noch blühendes altes Geschlecht. Kaiser Friedrich IV bestätigte
und besserte 1470 dem Andreas Geuder und seinen Erben ihr adeliges Wappen durch eine Krone.
Wappen (1470): In B. ein mit drei s. Sternen an den Ecken besetzter s. Fußangel («ein weiß kawt»);
gekr. H.: ein an den Spitzen mit je zwei Straußenfedern wechselnder Farbe besetzter b. s. gespaltener
»tern; Hd.: b. s. (Siebmacher I, pag. 108, No. 12.) Von diesem Geschlechte erscheint auf Ober-
oadischem Gebiete eine Linie mit dem Beinamen «von Zaneck». Hans Heinrich Göder von Z., Vogt
™ Roßnegg, empfing 1550 von dem Grafen von Fuerstenberg den Zehnten in Bittelbrunn zu Lehen.
Jkr. Hans Heinrich Geder von und zu Zannegkh 1565, 1573 Oberamtmann der Landgrafschaft
«hingen, Er starb wohl im März 1588; seine beiden Hausfrauen waren: Margret von Gunsrat,
T lo75 im März, und Agnes Ifflinger von Graneck. (Grabstein im Fürstl. Archiv in Donaueschingen.)
«ans Heinrich Geder war 1573 Lehenträger für Sibylla von Homburg, Witwe des Christoph Geder
wegen des Vorderösterreichischen Lehens des Dorfes Arlan. Nach einer Ahnentafel war Mechtildis,
ochter des Johann Anton G. v. Z. und der Marie von Homburg, vermählt an Caspar Ludwig von
reyberg. Johann Heinrich Goeder von Zaneck 1584; seine Witwe war 1589 Sibylla von Homburg.
Oberbad. Geschlechterbucli. 56
als Zeuge auf.
Geßler.