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Gruenenberg.
Wappen: In S. ein gr. Sechsberg, dessen einzelne Berge oben g. gerandet sind; gekr. H.: der
Sechsberg; Hd.: gr. s. (Donaueschinger Wappencodex, fol. 84a: Freiherren von Gruenenberg, Stifter
des Barfüßer-Klosters in Konstanz); der Sechsberg des Helmes mit einem natürlichen Pfauenfederbusche
besteckt; Hd.: g. s. (Wappencodex des Grafen von Virmundt, fol. 48: «der her von Grumberg») oder
mit einem weißen Federbusche besteckt; Hd.: Hermelin (Lehnsbuch des Stift Basel). Der Sechsberg
erscheint ohne die g. Rundung; gekr. H., der Sechsberg mit weißem Federbusche besteckt, Hd.: weiß;
im Donaueschinger Codex, fol. 104, mit natürlichem Pfauenfederbusche besteckt, Hd.: gr. s. fol. 155 a.
Von den ältesten Siegeln zeigt dasjenige des Margvardus de Gruneberch, nobilis, 1252, einen Berg von
13 Hügeln, das des Marchwardus 1259 von 12 Hügeln, wogegen im Schilde des Volrious de Chrunen-
berch 1259 über einer Binde eine Pyramide von gerandeten Bergen — oder vielleicht Pfauenfedern —
erscheint. Diese Siegel sind in Zeerleders Codex diplomaticus Bernensis abgebildet.
Gruenenberg. Ein zünftiges, nachmals geadeltes Geschlecht der Stadt Konstanz, welches von
der nunmehrigen Oedung G. auf der Gemarkung Weiler, B.-A. Konstanz (curtis dicta zu dem Grünen-
berge 1282) seinen Namen herleiten dürfte. Conrad Gruenenberg war ein wohlhabender Kaufmann
der Stadt Konstanz, welcher seine Witwe Clara 800 fl. lieh; sie starb 1435. Aus dieser Ehe gingen
außer fünf Töchtern drei Söhne hervor. Von den Söhnen war wohl der Aelteste jedenfalls der Be-
deutendste: A) Konrad G., geb. zwischen 1410 und 1420. Er war 1436 Pfleger der Kapelle auf Be-
rain, welches Amt er bis zu seinem Tode verwaltete, 1438 Brotbeschauer, 1441 einer der sieben
Richter für Baustreitigkeiten, 1441 bis zum Tode Baumeister der Pfarrkirche St. Stephan, 1443, 1449,
1452 Stadtseckelmeister, seit 1445 wegen der Kaufleute und Goldschmiede im großen Rathe, 1461,
1471 zuerst im kleinen Rathe von der Gemeinde. Vom Kaiser Friedrich erhielt er für die treuen
Dienste an seinem Hofe 1465 für sich und seinen Bruder Hans die Gnade, daß sie sich der Freiheiten
bedienen dürfen wie die Mitglieder der adeligen Gesellschaft zur Katze. Er war 1466, 1468, 1469,
1470 Bürgermeister, 1467—1470 Reichsvogt der Stadt Konstanz, wurde auf Ansuchen des Kaisers
1465. 9. 5. unter die Geschlechter und in die Gesellschaft zur Katze aufgenommen, reiste 1465 zur
Krönung des Königs Ludwig X[ von Frankreich nach Paris, 1466 (alias 1486) nach Jerusalem
und wurde Ritter vom heiligen Grabe; jedenfalls wurde er 1485 als Ritter bezeichnet; 1485 war er
wieder im Rathe in Konstanz und lebte noch 1492, wird aber 1494 als vorstorben bezeichnet. Conrad
Gruenenberg war ein hochbegabter Mann und zeugt von seinem Kunstsinne sein am 9. April 1483
vollendetes, berühmt gewordenes Wappenbuch, von welchem ein Exemplar (1875 herausgegeben von
Graf Rudolf von Stillfried-Alcantara und Professor Ad. M. Hildebrandt)
bei dem Königlichen Heroldsamte in Berlin, ein anderes in der
Königlichen Bibliothek zu München sich befindet.
B) Hans, nur 1465 genannt. C) Stoffel, zuerst 1433 als Bürger
von Konstanz genannt, gab 1434 sein Bürgerrecht auf. Am 6. Fe-
bruar 1441 besiegte er zu Konstanz einen Welschen aus Freiburg im
Uechtlande im Zweikampfe. Kaiser Friedrich ersuchte d. d. Graz
1441. 28. 10. die edeln Geschlechter in Konstanz, den Stoffel G.
in ihre Zunft aufzunehmen, was sie aber ablehnten, worauf er diese
Bitte d. d. Innsbruck 1442. 9. 3. und d. d. Nuernberg 1442. 14. 5.
erneuerte. Stoffel verkaufte 1454 die untere Veste Salenstein an
Conrad Muntprat, war Vogt zu Spiegelberg, 1459 Vogt zu Konstanz.
Von dem Geschlechte, welches 1496 im Bürgerrechte zu Lindau er-
scheint, erhielten von Kaiser Maximilian d. d. Lindau 1497. 11. 2.
die Schwestern Anna, Gattin des Caspar von Randeck, und Agnes
Gruenenbergin die Berechtigung, ohne Bürgerpflichten in Konstanz
zu wohnen. Der veste Heinrich G. zu Konstanz wurde 1498 namens
seiner Gattin Elsbeth (1483 noch ledig, 1505. 20. 8. Witwe), Tochter
Stoffels von Moeringen, mit einem Reichenauischen Lehen in Emmingen
belehnt. Conrad G. siegelte 1530 für Anna G., ehemals Klosterfrau
in Muensterlingen, nunmehr Gattin des Hieronymus Krantz, Pfarrers
zu Werdspiel. Zuletzt erscheint 1548 Jungfrau Ottilia Grueuenberger
in der adeligen Gesellschaft zur Katze.
Wappen: In ^ ein g. Sechsberg; H.: der (auf dem Siegel des Stoffel G. 1434 gekrönte)
g. Sechsberg, darauf ein # Hahnenfederbusch; Hd.: #-g. (Siebmacher, III, pag. 180, No. 9 und
Wappenrolle der Gesellschaft zur Katze in Konstanz). Der Ritter Wilhelm G. führte 1492 auf dem
Siegel drei Straußenfedern auf gekr. Stechhelme. Auf dem Titelblatte seines Wappenbuches: in $
Gruenenberg.
Gruenenberg.
Wappen: In S. ein gr. Sechsberg, dessen einzelne Berge oben g. gerandet sind; gekr. H.: der
Sechsberg; Hd.: gr. s. (Donaueschinger Wappencodex, fol. 84a: Freiherren von Gruenenberg, Stifter
des Barfüßer-Klosters in Konstanz); der Sechsberg des Helmes mit einem natürlichen Pfauenfederbusche
besteckt; Hd.: g. s. (Wappencodex des Grafen von Virmundt, fol. 48: «der her von Grumberg») oder
mit einem weißen Federbusche besteckt; Hd.: Hermelin (Lehnsbuch des Stift Basel). Der Sechsberg
erscheint ohne die g. Rundung; gekr. H., der Sechsberg mit weißem Federbusche besteckt, Hd.: weiß;
im Donaueschinger Codex, fol. 104, mit natürlichem Pfauenfederbusche besteckt, Hd.: gr. s. fol. 155 a.
Von den ältesten Siegeln zeigt dasjenige des Margvardus de Gruneberch, nobilis, 1252, einen Berg von
13 Hügeln, das des Marchwardus 1259 von 12 Hügeln, wogegen im Schilde des Volrious de Chrunen-
berch 1259 über einer Binde eine Pyramide von gerandeten Bergen — oder vielleicht Pfauenfedern —
erscheint. Diese Siegel sind in Zeerleders Codex diplomaticus Bernensis abgebildet.
Gruenenberg. Ein zünftiges, nachmals geadeltes Geschlecht der Stadt Konstanz, welches von
der nunmehrigen Oedung G. auf der Gemarkung Weiler, B.-A. Konstanz (curtis dicta zu dem Grünen-
berge 1282) seinen Namen herleiten dürfte. Conrad Gruenenberg war ein wohlhabender Kaufmann
der Stadt Konstanz, welcher seine Witwe Clara 800 fl. lieh; sie starb 1435. Aus dieser Ehe gingen
außer fünf Töchtern drei Söhne hervor. Von den Söhnen war wohl der Aelteste jedenfalls der Be-
deutendste: A) Konrad G., geb. zwischen 1410 und 1420. Er war 1436 Pfleger der Kapelle auf Be-
rain, welches Amt er bis zu seinem Tode verwaltete, 1438 Brotbeschauer, 1441 einer der sieben
Richter für Baustreitigkeiten, 1441 bis zum Tode Baumeister der Pfarrkirche St. Stephan, 1443, 1449,
1452 Stadtseckelmeister, seit 1445 wegen der Kaufleute und Goldschmiede im großen Rathe, 1461,
1471 zuerst im kleinen Rathe von der Gemeinde. Vom Kaiser Friedrich erhielt er für die treuen
Dienste an seinem Hofe 1465 für sich und seinen Bruder Hans die Gnade, daß sie sich der Freiheiten
bedienen dürfen wie die Mitglieder der adeligen Gesellschaft zur Katze. Er war 1466, 1468, 1469,
1470 Bürgermeister, 1467—1470 Reichsvogt der Stadt Konstanz, wurde auf Ansuchen des Kaisers
1465. 9. 5. unter die Geschlechter und in die Gesellschaft zur Katze aufgenommen, reiste 1465 zur
Krönung des Königs Ludwig X[ von Frankreich nach Paris, 1466 (alias 1486) nach Jerusalem
und wurde Ritter vom heiligen Grabe; jedenfalls wurde er 1485 als Ritter bezeichnet; 1485 war er
wieder im Rathe in Konstanz und lebte noch 1492, wird aber 1494 als vorstorben bezeichnet. Conrad
Gruenenberg war ein hochbegabter Mann und zeugt von seinem Kunstsinne sein am 9. April 1483
vollendetes, berühmt gewordenes Wappenbuch, von welchem ein Exemplar (1875 herausgegeben von
Graf Rudolf von Stillfried-Alcantara und Professor Ad. M. Hildebrandt)
bei dem Königlichen Heroldsamte in Berlin, ein anderes in der
Königlichen Bibliothek zu München sich befindet.
B) Hans, nur 1465 genannt. C) Stoffel, zuerst 1433 als Bürger
von Konstanz genannt, gab 1434 sein Bürgerrecht auf. Am 6. Fe-
bruar 1441 besiegte er zu Konstanz einen Welschen aus Freiburg im
Uechtlande im Zweikampfe. Kaiser Friedrich ersuchte d. d. Graz
1441. 28. 10. die edeln Geschlechter in Konstanz, den Stoffel G.
in ihre Zunft aufzunehmen, was sie aber ablehnten, worauf er diese
Bitte d. d. Innsbruck 1442. 9. 3. und d. d. Nuernberg 1442. 14. 5.
erneuerte. Stoffel verkaufte 1454 die untere Veste Salenstein an
Conrad Muntprat, war Vogt zu Spiegelberg, 1459 Vogt zu Konstanz.
Von dem Geschlechte, welches 1496 im Bürgerrechte zu Lindau er-
scheint, erhielten von Kaiser Maximilian d. d. Lindau 1497. 11. 2.
die Schwestern Anna, Gattin des Caspar von Randeck, und Agnes
Gruenenbergin die Berechtigung, ohne Bürgerpflichten in Konstanz
zu wohnen. Der veste Heinrich G. zu Konstanz wurde 1498 namens
seiner Gattin Elsbeth (1483 noch ledig, 1505. 20. 8. Witwe), Tochter
Stoffels von Moeringen, mit einem Reichenauischen Lehen in Emmingen
belehnt. Conrad G. siegelte 1530 für Anna G., ehemals Klosterfrau
in Muensterlingen, nunmehr Gattin des Hieronymus Krantz, Pfarrers
zu Werdspiel. Zuletzt erscheint 1548 Jungfrau Ottilia Grueuenberger
in der adeligen Gesellschaft zur Katze.
Wappen: In ^ ein g. Sechsberg; H.: der (auf dem Siegel des Stoffel G. 1434 gekrönte)
g. Sechsberg, darauf ein # Hahnenfederbusch; Hd.: #-g. (Siebmacher, III, pag. 180, No. 9 und
Wappenrolle der Gesellschaft zur Katze in Konstanz). Der Ritter Wilhelm G. führte 1492 auf dem
Siegel drei Straußenfedern auf gekr. Stechhelme. Auf dem Titelblatte seines Wappenbuches: in $
Gruenenberg.