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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0497
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Gundelfinger — Guntersweiler.

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Das Wappen des Geschlechtes zeigt in G. einen mit dornenartigen Ansätzen, deren Zahl auf den
Siegeln variirt, versehenen r. Schrägrechtsbalken, auf dem Helme mit r. g. Hd.: ein s. Schwanenhals
mit r. Schnabel, durchstochen von einer an den Seiten aufwärts gerichteten, mit Pfauenfederbüscheln
besteckten r. Stange (Züricher Wappenrolle, No. 151). So findet sich das Wappen schon auf dem Siegel
Conrads v. G. 1261. Friedrich v. G., K., hatte auf dem Helme zwei Büffelhörner. Daß die zu Hirsch-
bnehl gesessene Linie im Schilde einen springenden Hirschen führte, wie Heinrich von Gundelfingen
1263, ist oben schon erwähnt.

F. K. Wißgrill, Schauplatz des landsässigen Niederösterreichischen Adels vom Herren- und Ritter-
stande, III, pag. 450, nennt 1534 einen Weickard Freiherrn von Gundelfingen, welcher 1542 das Gut
Altenhofen in Niederösterreich kaufte, welches (wohl seine Söhne) die Freiherren Eberhard und Ludwig
v. G. noch 1562 besaßen, und beschreibt ihr Wappen: In S. ein schräglinks gestellter r. Ast, belegt
mit einer g. b. gespaltenen Lilie; auf gekr. Helme mit r. g. bez. r. s. Helmdecken ein s. Schwan mit
ausgebreiteten Flügeln, dessen Hals von einer an den Enden mit r. s. g. Reiherfedern besteckten r.
Stange durchstochen ist. Falls es sich nicht um eine legitimirte Linie handelt, worauf das Beizeichen
— die Lilie — zu deuten scheint, so wäre hier eine dem Stammlande entfremdete Linie, welche den
Hauptstamm überdauert zu haben scheint, ohne an dessen reichen Besitz Ansprüche zu erheben.

Gundelfinger. Zwei Bastardsöhne des Heinrich Freiherrn von Gundelfingen, Abtes von St. Gallen,
erscheinen unter dem Namen Gundelfinger bez. Gundlinger, von denen Hans Pfarrer zu Bernang war.
Der Andere Nicolaus G., Licentiatus in decretis, war seit 1414 Propst in Embrach, resignirte 1435,
als er zum Propste von Beromünster erwählt wurde, welche Würde er bis zu seinem 1469. 28. 1. er-
folgten Tode bekleidete. Er war seit 1434 Domherr in Konsflhnz und kommt 1454, 1459 als Lehrer
der geistlichen Rechte, Vicar des Hofes in Konstanz; 1463 als in spiritualibus vicarius generalis vor.
Er wird auch Gundelfingerus oder von Gundelfingen genannt und führte im Siegel den Schild der
Freiherren von Gundelfingen ohne Beizeichen.

Heinrich Gundelfinger, aus Konstanz gebürtig, magister artium, Kaplan zu Freiburg im Uecht-
land, Domherr in Bern, schrieb 1476 eine historiam Austriacam, 1489 de thermis Badensibus.

von Gundelshofen. Hadewigis de Gündilshoven (Gundholzen, B.-A. Konstanz), soror Ortolfi,
decani ecclesiae Constant., vergabte 1181 mit ihrem Gatten Rödigerus de Herwelingen (Herblingen im
Canton Schaffhausen) den Zehnten in Schlaft an die Domkirche zu Konstanz.

TOn Gundeuhausen. Albertus de Gundehusen (Gündenhausen, ein Weiler, B.-A. Schopf-
heim) 1259.

öundersheimer. Bürgerliches Geschlecht in Freiburg. Jos G.
1542 Stadtschreiber, lebte 1545. Ambrosius G., Apotheker, wird in
das Bürgerrecht aufgenommen 1553. 30. 10. Gottfried Guntersheimer
1592 Geselle der Stube zum Gauch. Herr Wolfgang G. wurde 1604
Bürger in Freiburg. Wappen: Ein r. g. geweckter Schild; Stechhelm
mit r. g. Wulst und Hd.: ein bärtiger Mannsrumpf, dessen Kleid
und g. aufgeschlagener Spitzhut r. g. geweckt sind. Dieses Wappen
ist dasjenige des oberelsässischen Adelsgeschleehtes von Wettolsheim,
nach dessen Erlöschen es vermuthlich den Gundersheimer verliehen
worden ist.

Oh Maria Barbara Gundersheimer, Witwe des Konstanzer
Bürgermeisters von Gasser, welche 1708 — von Gundersheim ge-
nannt — das Schloß Arenenberg besaß, 1737. 30. 4. starb und zu
St. Stephan und Nicolaus in Konstanz beigesetzt wurde, dem Frei-
burger Geschlechte angehört, ist fraglich.

von Gundersweiler. G. eine Oedung bei Markdorf, B.-A.
Ueberlingen. Cuntz von Gundratwiler 1393.

von Gundlingcn. Gündlingen, Dorf B.-A. Breisach. Manegolt

de Gundelinga 1091, 1092. Ueber die Gundlinger siehe unter

Gundelfinger.

von G Innungen. Ursula v. G. war Anfang des 15. Jahrhunderts in der Klause zu Duerbheim.

Guntersweiler. Bürgerliches Geschlecht in Konstanz. Conrad Gunterswiler, Schuhmacher und

Bürger 1383. Heinrich G. der Schuhmacher wurde 1411, 1420, 1423 zum Bürgermeister erwählt.

Heinrieh Gunterswiler — wohl derselbe — 1424 Rathsherr, 1435 Bürger zu Konstanz, führte im

Schilde den Kopf eines lachenden Mohren.

Guuderslieiiner.
 
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