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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0523
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von Hagenbuch — Hagenloch.

519

von Hagenbach.

Schwester des Klosters Himmelporten. Nach dem Breisgau kam das Geschlecht erst im 15. Jahr-
hundert im Dienste der Herzoge von Burgund und von Oesterreich. In der auf Seite 518 gegebenen
muthmaßlichen Stammtafel soll auf Grund des in Lehnsbriefen und Ahnentafeln vorhandenen Materials
die Genealogie festzustellen versucht werden.

Mehrere Glieder dieses Geschlechts traten in das 1376 durch die Engländer verwüstete Barfüßer-
kloster in Thann, welches Frau Clara v. H. in ihrem Testamente mit reichen Legaten bedacht hatte,
so: Paulus, f 4403. 12. 10.; Sigismuad, f 1450. 3. 11.; Anton, Laienbruder, f 1714. Maria Salome
v. H. (begraben im Barfüßerkloster in Offenburg), wurde im Münster zu Straßburg 1574. 7. 11. mit
Jacob Wurmser von Schaeffolsheim getraut. Agnes v. H. 1602, 1606 Aebtissin von Günthersthal.
Claranna 1619 Taufpathin in Breisach. Des Johann Caspar v. H.
und seiner Gemahlin Maria Cleophe Nagel Tochter Maria Euphrosyna
wurde 1621. 28. 10. getauft. Anna v. H. Gattin des Martin Goeler
von Ravensburg. Anna Maria Elisabeth v. H. geb. von Rotberg,
todt 1701.

Wappen: In S. ein durchbrochenes r. Kreuz, bez. ein s. r.
Neunschach in drei Reihen; H.: ein bärtiger Mannsrumpf mit langem
weißen Zopfe in s. r. geschattetem Kleide und ebensolcher spitzen
Mütze mit Herrnelinaufschiag und s. Quaste; Hd.: r. s. (Wappen-
codex des f Herrn F. Reiber, fol. 52 a; Siebmacher, II, pag. 129).
Als Variante der Helmzier gibt der jüngere Wappencodex in Donau-
eschingen fol. 214 a und 239 ein r. Hörn mit s. Rückenkamme.
Das Siegel des Landvogtes Peter v. H. zeigt 1471 einen von einer
stehenden Frau gehaltenen gevierten Schild: 1 und 4 das Neun-
schaeh, 2 und 3 vier Querbalken; 1473: 2 und 3 zu 10 Plätzen
quergetheilt. Diese letzteren Felder zeigten nach Mone, Quellen-
sammlung III, 193 das mütterliche Wappen de Belmont. Zu der
unter des strengen Landvogtes Zeitgenossen verbreiteten Ansicht, der-
selbe sei niederer Herkunft gewesen, mag der Umstand Veranlassung
gegeben haben, daß damals (1469) wegen des Peter Hagenbach, eines
armen Knechtes aus dem abgegangenen Orte Kyppingen bei Lahr, Verhandlungen geführt wurden.

B) Vermuthlich nach dem Hofe Hagenbach in der Gemeinde Degerfelden, B.-A. Loerracli, nannte
sich ein Adelsgeschlecht, welches das Wappen der Fink (siehe diesen Artikel Seite 354) führte, nämlich
einen Kranz mit acht nach außen hervorstehenden Rosen. Conrad v. H. 1284 Conventual, 1284 Com-
thur des Deutschordenshauses Beuggen. Rudolfus dct. H. (in der Siegelumsehrift de H.) vergabte an
Salem 1316, 1326.

Ton Hagenbuch. Wohl eher nach der schon im Jahre 1268 als
Ruine bezeichneten Burg H. bei Aawangen in der Schweiz als nach dem
Zinken H. im B.-A. Wolfach nannten sich Otto v. H., Bertold und Eber-
hard, welche 1113 als Zeugen einer Urk. der Abtei St. Blasien auftreten.
von Hagendorf. H. de Hagindorf Z. Urk. St. Blasien 1259.
Hagendorn. Für Johann H., Cleriker der Diöcese Konstanz, that
König Ruprecht 1404. 28. 2. seine erste Bitte bei dem Stifte Einbrach
um ein Canonicat und eine Präbande und gab ihm, nunmehrigen licen-
tiato in decretis, d. d. Konstanz 1408. 31. 3. einen Dienstbrief. Dieser
Meister Hans H., Domherr in Konstanz, war 1434 todt, als seine Schwester
Elisabeth H. als Gattin des Villinger Bürgers Conrad Sterre urkundet.
Letzterer, inzwischen verwitwet, war 1447 mit Verena Bruelinger ver-
ehelicht. Zu diesem Geschlechte gehört vielleicht das in der Züricher
Wappenrolle No. 421 gegebene Wappen Hagendorn: Gespalten, vorn in
drei Längsreihen zu 18 Plätzen s. r. geschacht, hinten £):; Helm: ein
wie der Schild getheilter Glockenhut mit fl: Hahnenfederbusche darauf.
Zu dem Basel'schen Adelsgeschlechte der Vorgassen genannt Hagedorn,
welche in R. zwei s. Pfähle führten, dürften die vorgenannten Geschwister
kaum gehören.

Hagenloch. Albrecht H., Bürger in Konstanz, empfing vom Erz-
herzog Ferdinand d. d. Innsbruck 1591. 1. 3. einen Tiroler Wappenbrief mit dem Lehenartikel.
Wappen: G. ^j: gespalten, darin der Rumpfeines Mohren, dessen Kleid und Spitzhut, mit g. ££ Krempe,
i$ g. längsgetheilt ist; auf dem Stechhelme mit # g. Wulst und Decken das Schildbild.

Hagenloch.
 
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