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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0543
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Harsch oder Harscher von Allmendingen.

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eiu aufgerichteter r. Hirsch; gekr. H.: der r. Hirsch wachsend; Hd.: r. s. Nachdem er Aegypten,
Persien u. s. w. bereist hatte, heirathete er in Wien Maria Caecilia Pozzo di Venzone. Zum General
befördert, befehligte er 1705. 16. 8. bei Cassano sopra l'Adda den linken Flügel der Kaiserlichen Armee;
1707 Feldmarschalllieutenant und Commandant der Stadt und Festung Freiburg, welche er bis zu der
am 17. November 1713 abgeschlossenen ehrenvollen Capitulation zwei Monate lang gegen den Marschall
Villars tapfer vertheidigte. 1713 zum Feldzeugmeister befördert, wurde Ferdinand Amadeus Ritter von
Harrsch von Kaiser Karl VI d. d. Wien 1714. 12. 7. mit dem Titel Hoch- und Wohlgeboren in den
Reichsgrafenstand erhoben. Wappen: Geviert mit g. Herzschilde, darin ein g. gekr. £f: Adler mit g. Kette
um Hals und Brust, auf letzterer ein g.
C; 1) in S. auf gr. Boden ein eine g.
gekr. b. Säule mit g. Fuße haltender r.
Löwe; 2) in B. aufrecht ein gestümmelter
g. Baumast, daran beiderseits ein gr.
Eichenblatt hängt; 3) in B. über Wasser
eine dreithürmige s. Burg mit Fenstern
und zwei ^ Thoren, auf dem Mittel-
thurme eine g. ^(r, auf den Seitenthürmen
je eine r. s. Flagge an Stangen; 4) in S.
auf gr. Dreiberge ein springender r. Hirsch.
Drei gekr. Helme, auf dem mittleren der
Adler des Herzschildes, auf dem rechten
ein s. Thurm mit # Fenster und Thor
und einer g. # Flagge, auf dem linken
der wachsende r. Hirsch; Hd.: b. g. und
r. s. Schildhalter zwei geharnischte Ritter
mit gekrönten Turnierhelmen, auf denen
ein natürlicher Pfauenfederbusch bez. ein
r. s. geschlossener Flug; Schürze, Schurz
und Fahne des vorderen Ritters sind 4$
g., die des anderen r. s. gestreift. (Gef.
Mitth. des K. K. Adelsarchivs in Wien.)

Der Graf wurde 1717 Prodirektor und Inspektor des Geniewesens, Hofkriegsrath, 1719 Commandant
von Freiburg, woselbst er 1722. 5. 4. starb und im Münster unter prächtigem Grabmale bestattet
wurde. In Freiburg erschien 1719 sein Werk de architectura militari. Er kaufte 1719 die Herrschaft
St. Margarethen am Moos in Oesterreich unter der Enns (woselbst seine Gattin, Mitstifterin des dortigen
Barnabiterklosters, 1756 f und begraben wurde), worauf er 1720. 13. 5. die Landsmannschaft von
Niederösterreich, 1720. 22. 8. die erbliche Bestätigung erhielt. Kinder: 1) Ferdinand Philipp, n. 1704.
21. IL, f 1792. 30. 10., sep. Margarethen, war mit 35 Jahren Kaiserlich. Oberst, wurde 1742. 6. 6.
Generalfeldzeugmeister, 1749. 22. 4. Inhaber des Infanterie-Regts. No. 50, 1750. . . 11. Geh. Rath,
1751. . . 8. Feldmarschalllieutenant, 1754. 29. 6. Feldzeugmeister, General-Commissar und Landes-
hauptmann von Goerz und Friaul, 1761 General-Prodirektor des Geniewesen3, 1778 Gouverneur, Landes-
präsident und commandirender General von Oesterreich.-Schlesien. Von seiner Gemahlin Ludovica
Freiin von Stoecken hatte er einen Sohn Ferdinand Ludwig, n. 1737. 19. 4., welcher 1764 Kaiserl.
Bergrath in Schemnitz, 1770 Salz-Oberamtmann in Gmunden, zuletzt Hofrath bei der K. K. Hofkammer
war. Er bereiste Rußland, Polen, sowie einen großen Theil von Asien und scheint unvermählt geblieben
zu sein. 2) Ferdinand Joseph, f jung. 3) Margaretha, f unvermählt. 4) Maria Cäcilia Ferdinande
Benigna, getauft im Münster zu Freiburg 1710. 16. 10., verm. an einen Freiherrn Zobel von Giebel-
stadt, (v. Wurzbaeh, Biogr. Lexicon; Württemberg. Neujahrsblätter, XII, 1895; Gef. Mitth. des Frei-
herrn C. von Althaus.)

Harsch oder Harscher von Allmendingen. Ein Schwäbisches Adelsgeschlecht, ans welchem
der Ek. Burkard Harsch (in der Siegelumschrift: Harscher) 1367 in den Sold der Stadt Freiburg trat.
Für Gottfried Harscher v. A.,r_Cleriker der Diöcese Konstanz, that König Ruprecht d. d. Nürnberg
1401. 16. 5. bei der Kirche von Augsburg seine erste Bitte um ein Canonicat und eine Präbende.
Hans Harscher der Aeltere sagte 1435 den Reichsstädten ab. Hans H. besiegelte 1443 den Verkauf
von Theilen der Burg und Stadt Hornberg. Hans 1450 Landvogt in Mümpelgard, Württemb. Rath.
Hans Harscher der Jüngere 1451. Hans der Aeltere 1457, 1458. Jkr. Gottfried Harscher, Unterland-
vogt 1472. Wappen: In S. (auf Dreiberge) ein schreitender r. Ochse mit g. Hörnern; H.: der Ochse
wachsend; Hd.: r. s. (Siebmacher II, pag. 99, No. 4.)

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Graf von Harsch.
 
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