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Kirchner, Thomas
L' expression des passions: Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts — Mainz: von Zabern, 1991

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https://doi.org/10.11588/diglit.72614#0133
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Exkurs: Zur Schauspielkunst

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31 Carle Van Loo,Jason und Medea, 1759, Potsdam-Sanssouci, Bildergalerie

Leidergibt es kein Bildeipaar, das ähnlich der oben beschriebenen Rollenporträts
der Duclos und der Lecouvreur den unterschiedlichen Stil der beiden Konkurrentin-
nen Dumesnil und Clairon veranschaulichen könnte. Das bekannte Gemälde Carle
Van Loos »Jason und Medea« (1759, Abb. 31) vermittelt aber zumindest einen Ein-
druck von der Spielweise der Clairon,auch wenn es sich bei dem Bild wohl nicht um
eine authentische Wiedergabe der Szene aus einer Aufführung von Longepierres
Theaterstück »Médée« handelt20'. Dem widerspricht schon die starke Untersicht und
die sich daraus ergebende Verkürzung der Akteure und der Architektur im Hinter
grund. Hierbei waren eher malerische Gesichtspunkte ausschlaggebend Das Bild
zeigt trotzdem etwas von der Beherrschtheit, der Disziplin und der Kontrolle übe

206 So überzeugend Kelch, op. cit. (Anm. 201), S. 47 f. Zu dem Gemälde siehe Kat. Ausst. Carle Van-
loo. Premier peintre du roi (Nice, 1705 - Paris, 1765), Nizza/Clermont-Ferrand/Nancy 1977,
S. 81, Kat.-Nr. 166 und S. 125, Kat.-Nr. 366, dort eine Studie zum Kopf der Medea.
 
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