Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kissling, Hermann
Unsere Kirche, Gegenstand einer Kunstkunde — Stuttgart, 1967

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15010#0011
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
zugsweise wird von der kleinen Kirche, insbesondere der Saalkirche
gesprochen. Denn ich ließ mich von der Erfahrung leiten, daß der
Schüler auf dem Weg zum Kunstverständnis bestimmte Richtungen
bevorzugt und begehrt: vom nahen greifbaren Original zum fernen
Werk, von bequem überschaubaren Gebilden zu den titanenhaften
Leistungen. Nicht ohne Leidenschaft wird auch die Auffassung ver-
treten, die Form sei nicht das einzige, was den Schüler am Kunst-
werk beschäftige und feßle. Deshalb finden ikonographische, histo-
rische, technische und andere Fakten Erwähnung. Letztlich hatte
ich bei der Arbeit an diesen Blättern das Ziel vor Augen, den jun-
gen Menschen über den Gegenstand der Kirche mündig zu machen
für die Welt der bildenden Kunst.

Das Buch umfaßt einen methodisch-didaktischen Teil und — wie
man sagen könnte — eine Stoffsammlung. Text und Bilder möch-
ten sowohl der Hauptschule, wie auch der Realschule und dem
Gymnasium dienen. Das kann der Darstellung entnommen werden.
Jedoch ist keine Tabelle zu finden, in der die Anregungen streng in
bestimmte Schuljahre verwiesen werden. Die örtliche Schulsituation,
die von Ort zu Ort wechselnde Gestalt und Ausstattung der Kirche,
die Intentionen und Neigungen des Lehrers können in keinem
»Fahrplan« berücksichtigt werden.

Die hier genannten und auch gezeichneten Beispiele entstam-
men in der Mehrzahl dem Kreis Schwäbisch Gmünd. Der enge
geographische Bereich mag vielleicht als ein Nachteil empfunden
werden; ich sehe darin eher eine Bestätigung und zugleich Ermun-
terung, wie viele Schätze in kleinem Arbeitsfeld überall gehoben
werden können. Stets ist es so gewesen, daß eine regionale Be-
schränkung die Konzentration auf das Vorhandene fördert. Und
wer trotzdem glaubt bemängeln zu müssen, daß auf den folgenden
Seiten das Straßburger Münster nur zweimal erwähnt wird, dem
rufe ich das Goethe-Wort zu: »Geh vom Häuslichen aus und ver-
breite dich, so du kannst, über alle Welt!«

Den Herausgebern der Schriftenreihe »Arbeiten zur Pädagogik«,
Prälat D.Theodor Schlatter und Professor Dr. Otto Dürr, denen ich

9
 
Annotationen