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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 7.1909

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Heft 7
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4599#0339
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SAMML. TU. BEHRENS OKUMURA MASANOBU. SAMML. DR. DERENBURG

AUSGEST. BEI H. SAENGER, HAMBURG

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KUNSTAUSSTELLUNGEN

JAPANISCHE FARBENHOLZSCHNITTE*

VON

H. SMIDT

Für Jeden, der „musikalisch auf den Augen" isr, wird
es zum Ereignis, wenn er einmal in innigen Verkehr
mit guter japanischer Kunst treten kann; nicht mit
der scheusslichen Kitschkunst, womit der feinsinnige
Japaner im Massenexport verachtungsvoll die weissen
Barbaren beglückt, so wie wir etwa den Nigger mit
grellbunten Baumwollzeugen ködern, sondern mit der
echten alten, dem Produkte einer uns fast unbegreiflich
feinen ästhetischen Volkskultur. Nicht allzuoft haben
wir dazu in Deutschland Gelegenheit; aber die Liebe
zur japanischen Kunst hat doch im letzten Jahrzehnt in
rascher Progression zugenommen. Beweis: das rapide
Emporschnellen der Preise für die besten Werke auf
dem deutschen Kunstmarkte; Beweis aber auch das Zu-
standekommen einer so wundervollen Ausstellung japa-
nischer Farbenholzschnitte, wie sie das Haus Saengerin
Hamburg den entzückten Kunstfreunden darbietet.
Fast lückenlos sind in ihr alle bedeutenden Meister der
* Ausstellung in der Kunsthandlung H. Saenger, Hamburg.

Ukioye-riu vertreten in einer solchen Fülle, dass wir
von den mannigfachen Phasen ihres Werdeganges über-
all vortreffliche Beispiele finden. Den Löwenanteil an
der Ausstellung haben das Haus Saenger selbst, sowie
die Hamburger Sammler Eduard und Theodor Behrens
und Dr. Derenberg. Einige Blätter, mehr vom Stand-
punkte ihrer Seltenheit ausgewählt, hat der Verfasser
beigesteuert.

Den „Primitiven", den ersten Meister des Holz-
druckes, sind nur 17 Blätter zuzurechnen. Der älteste,
Moronobu, fehlt. Dafür ist Masanobu durch das in
etwas schwerfälliger Würde prangende Blatt, die beiden
Schauspieler als Samurai und Frau, No. 6* (Sammlung
Dr. Derenberg) gut vertreten. Ebenso besitzt Herr Dr.
Derenberg das ganz hervorragende Schauspielerblatt
von Kiyonobu (No. 1), beide mit sicher alter Hand-
kolorierung. Das prächtigste frühe Blatt ist vielleicht

* Ich gebe die Nummern des Ausstellungskataloges an, da
dieser in seiner sorgfältigen Abfassung selbständigen Wert hat.

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