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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 11.1913

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Heft 11
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Delage, Frank: Höhlenmalereien der Vorzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.4713#0563
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MENSCHENKÖPFE VON MARSOULAS (HAUTE-GARONNE)

bisweilen günstig, um seinen Traum darauf zu
verewigen.

Auf diese Weise wuchs die Zahl der Zeichnungen
ohne Aufhören an. Man giebt uns sehr vielsagende
Ziffern. In Nianx, einer i^oo Meter langen
Höhle, wo die Figuren in einer Entfernung von
etwa 500 Metern vom Eingange beginnen, hat man
zum mindesten achtzig verschiedene Vorwürfe ver-
zeichnet. In Fort-de-Gaume von 65 bis 123 Meter
und in Les Combarelles von 119 bis 125 Meter,
vom Eingange an gerechnet, erreicht die Zahl
ziemlich 200; in Teyjat befinden sich 45 Zeich-
nungen auf wenigen Quadratmetern, in Gargas mehr
als 1 60 Umrisszeichnungen . . . Und diese Zahlen
beschäftigen sich nur mit den Zeichnungen, die
noch deutlich genug erkennbar sind! Was die
Grössenverhältnisse bei jenen Bildern anbetrifft, so
sind sie ausserordentlich verschieden. Manche haben
eine Länge von 114, 150, 180, 220 Centimetern;
der „Rekord kommt einem Bison in Fort-de-Gaume
zu, das eine Länge von 270 Centimetern erreicht.
Im allgemeinen aber ist der Umfang der Bilder
bedeutend bescheidener; es kommen selbst Fälle
vor, wo man sich wahrhaften Miniaturen gegen-
über befindet. Ziemlich oft beträgt die Länge nur
50, 40, 30, 20 Centimeter; ein gemalter Stier in
Cretas nimmt nur einen Raum von izx8 Centi-

metern ein, und eine in Teyjat eingeritzte Hirsch-
familie gar nur 1 1 Centimeter!

Was sind nun alle diese Zeichnungen? Was
malten, was ritzten jene seltsamen Künstler in die
Wände ein in dem Grabesfrieden ihrer Höhlen, der
nur von dem kristallhellen Klange von der Decke
herabfallender Tröpfchen gestört ward, oder im
hellen Sonnenlichte, das einen hellfarbigen Felsen
bestrahlte?

Alle ihre Motive lassen sich leicht in drei Kate-
gorien zusammenfassen: Tiere, — Menschen oder
menschenähnliche Wesen — und mehr oder weni-
ger geometrische Zeichnungen.

Die erste von diesen Kategorien, die der Tiere,
ist die reichste, die, welche unserem Auge am
meisten gefällt, die künstlerischste. Die Liste der
dargestellten Tiere würde sehr lang sein, wenn wir
sie vollständig aufführen wollten. Beschränken
wir uns hier darauf, die am häufigsten vorkommen-
den anzugeben: es sind das Pferd, das Bison, das
wilde Rind, das Renntier, der Hirsch, der Steinbock
und das Mammut; seltener sind der Bär, der Eber,
die verschiedenen Katzenarten und das Rhinozeros;
eine einzige Grotte enthält Fische (Nianx); kein
einziger Vogel, keine Pflanzen. Wir haben uns
hier nicht in Betrachtungen paläontologischer Art
über diese Fauna einzulassen. Wir wollen uns mit

steinbock von pair-non'-paik
(gironde)

BISON VON LA GREZE
(DORDOGNE)

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