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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 2
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Heinersdorff, Gottfried: Notizen über Glasmalerei: mit einigen Beispielen alter Scheiben
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0136
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I



PIETÄ. DETAIL. HANAU, MARIENKIRCHE. ANFANG DES SECHZEHNTEN JAHRHUNDERTS

NOTIZEN ÜBER GLASMALEREI

MIT EINIGEN BEISPIELEN ALTER SCHEIBEN

VON

GOTTFRIED HEINERSDORFF

Während der moderne Glasmaler aus der fast zu
reichhaltigen Musterkollektion einer Glas-
hütte, das heisst einer Fabrik, die ganz unabhängig
und meilenweit von ihm entfernt für einen grösseren
Kreis von Abnehmern produziert, sein Lager ver-
hältnismässig mühelos ergänzt, waren jene, die die
Kunst der Glasmalerei einmal fanden und dann so
schnell zur höchsten Blüte brachten, gezwungen,
sich all ihre farbigen Gläser erst selbst herzustellen.
Obschon bereits die alten Ägypter ausgezeichnete
Hohlgläser zu blasen wussten, und wir vor allem

aus römischer Zeit grosse Schätze der köstlichsten
Glasvasen und Gefässe besitzen, war die Anfertigung
von flachen Fenstergläsern offenbar nur wenig be-
kannt und geübt. Es mag das zum Teil an den
klimatischen Verhältnissen gelegen haben: die
Völker jenseits der Alpen bedurften nicht in so
hohem Maasse des festen Abschlusses gegen Wetter
und Wind. Seltsam und unerklärlich aber bleibt
es doch, dass wir uns zum Beispiel bis in das Mittel-
alter hinein auch in unseren rauheren Gegenden
Schloss, Burg und Bürgerhaus im allgemeinen ohne

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