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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 2
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Elias, Julius: Die Sammlung Moreau-Nélaton, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0135

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Zusammenhanges, als er die kühle, dunkle Schön-
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für die so logische wie phantastische Entwicklung
des Lichtes wählte, die das A und O Claude Monets
und seines Kreises war.*) Die Vorbilder, die Manet
etwa für das Bild benutzte, sind inzwischen lebhaft
erörtert worden: der älteren Lehre, Manet sei durch
Giorgiones „Konzert" (Louvre) angeregt worden,
hat sich ein geistreicher Fund Gustav Paulis gesellt,
aus dem die Abhängigkeit Manets von einem
Stich Marc Antons nach Raffaels Parisurteil mit
witziger Evidenz erhellt („Monatshefte für die
Kunstwissenschaft" 1908, S. 53; vgl. „Kunst und
Künstler" 6, S. 300), oder richtiger von dem stil-
strengen Ausschnitt der drei Raffaelschen Flussgott-
heiten. Die französischen Zeitschriften zögerten

*) Es wäre zu betonen, dass Moreau-Nelaton für Manet im
Louvre den Weg freigemacht; nach der Aufnahme seiner
Schenkung kam auch die Olympia in das französische National-
museum.

damals nicht, diese Quelle anzuerkennen. Dass
Manet um jene kritische Zeit nach Raffael ge-
zeichnet hatte, ist übrigens bezeugt: 1901 hat
Duret in seinem Manetbuch (S. 52) eine Probe
davon bringen können. Im Grunde ist die
ganze Kontroverse müssig: Paulis Entdeckung
bestätigt nur, in wie hohem Grade Manet da-
mals ein Klassizist war, wie sehr er sich, dieser
„Naturalist", von altmeisterlichen Gesetzen der
Komposition leiten Hess, wenn er auch, dank
immanentem Stilvermögen, die Doktrin persönlich
umbog.

Dann riss ihn die junge traditionslos arbei-
tende, der Natirr mit neugeborenem Auge nahende
Schule mit sich fort.

Letzten Endes ist Etienne Moreaus Sammlung
eine Apotheose dieser neuen Schule, auf die man
heute schon wieder zurückblickt wie auf eine
heroische Zeit.

P. PUVIS DE CHAVANNES, DER TRAUM

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