WALTER KLEMM, RODELBAHN
PHOTOGRAPHIEN NACH PLASTISCHEN KUNSTWERKEN
VON
PAUL MAHLBERG
Ein plastisches Kunstwerk aufstellen heisst in der
Mehrzahl der Fälle: eine bestimmte Ansicht davon
für den Beschauer festlegen. Diese Ansicht muss darum
die erschöpfende Anweisung auf seine Schönheit und
seinen plastischen Sinn enthalten. Die Museen und
Kunstausstellungen zeigen aber in der Regel viel Un-
sicherheit dieser Aufgabe gegenüber, und es ist nicht
verwunderlich, dass die meisten Photographien nach
Werken der Plastik versagen.
Ein Buch, „Moderne Plastik" (bei Karl Robert Lange-
vviesche als neunter Band der„BlauenBücher" erschienen),
das es unternimmt, „zum ersten Male eine zusammen-
fassende Übersicht über die moderne plastische Kunst
Deutschlands" zu geben, brachte kürzlich huntertfünfzig
Abbildungen nach moderner Plastik. Ich will nicht davon
reden, wie schlecht dieses Buch angelegt ist, sondern
nur die Abbildungen vornehmen. Es bietet ein so reich-
haltiges Demonstrationsmaterial, wie man es sonst nicht
leicht beisammen findet.
Die Abbildungen beruhen zum Teil auf Privatauf-
nahmen, auf eigenen Aufnahmen für den Verlag, und
auf Photos von Kunstanstalten und Verlegern. Fast alle
Abbildungen sind schlecht. Ich spreche hier von der
Auffassung, davon, wie der Photograph seinen Gegen-
stand dreht und wendet, welches Licht er ihm giebt, was
alles unabhängig vom Technischen und bis zum letzten
Abzug bleibend ist.
Zuerst von dem Guten. Da ist Volkmanns „Sitzender
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