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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 4
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Chronik
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Wilhelm Leibl von Emil Waldmann, Berlin
Bruno Cassirer 1914.

Das Buch Emil Waldmanns ist nicht nur sehr ver-
dienstvoll, es ist notwendig in einer Zeit, die mit Leibls
Namen zu gewinnsüchtigen Zwecken bedenklichen Un-
fug treibt. In seiner Vorrede erwähnt der Verfasser die
Leiblfälschungen, die neuerdings denKunstmarktunddas
Vertrauen der Sammler unsicher gemacht haben. Wenn
er mit seinem Buche nur diesen Machenschaften ein
Ziel setzte, so dürfte er schon des allgemeinen Dankes
versichert sein. Allein er hat uns, wie zu erwarten
stand, mehr gegeben, einen vortrefflichen Katalog und
eine klare Orientierung über Leibls Entwickelung.

Alles, was an Gemälden und gemalten Studien heute
noch aufzutreiben war oder sich aus glaubwürdigen
Notizen Mayrs nachweisen Hess, ist sorgsam chronolo-
gisch geordnet und zumeist in ausgezeichneten Repro-
duktionen abgebildet, die eine weitere Beschreibung
unnötig machen. Das nicht alles Bekannte reproduziert
werden durfte, ist ebensowenig des Verfassers Schuld
wie der Mangel einer absoluten Vollständigkeit des
Verzeichnisses. Das Ziel, das sich jede solche Arbeit
in dieser Hinsicht steckt, kann immer nur annähernd
erreicht werden. Der umsichtigste Autor muss sich
damit bescheiden, den Späteren eine Nachlese übrig zu
lassen. Dass diese im vorliegenden Falle spärlich aus-
fallen wird, dessen dürfen wir gewiss sein.

Durch Waldmanns Arbeit ist das recht summarische
Verzeichnis Mayrs überholt und erledigt. Im übrigen
freilich bleibt das Buch des wackeren Arztes als eine
Quelle ersten Ranges, dem vertrauten Umgang mit
dem Meister selber entsprungen, natürlich zu Ehren
bestehen. Waldmann, der selber der erste ist, dies an-
zuerkennen, will somit eine wichtige Ergänzung der
älteren Arbeit geben.

Während Mayr mit behaglicher Breite bei den
äusseren Umständen von Leibls Leben verweilt, schil-
dert Waldmann als Historiker seine künstlerische Ent-
wickelung, die nicht ganz so einfach verlaufen ist, wie
die populäre Vorstellung es anzunehmen liebt.

Namentlich die Beziehungen zu anderen künstleri-
schen Mächten alter und neuer Zeit werden aufmerk-
sam verfolgt und erwogen. Das Verhältnis zu Courbet
wird vorsichtig umschrieben und sehr richtig wird die
oft berufene Analogie zu Holbein eingeschränkt, wäh-
rend die sehr beachtenswerte Analogie zum Delftschen
Vermeer ebenso richtig hervorgehoben wird. Diese
Analogie war um so merkwürdiger als Leibl kaum etwas
von Vermeer gekannt hat. Sie beruhte eben auf einer
tiefen Verwandtschaft des Fühlens und Wollens bei
Kindern gleicher Rasse — einer Verwandtschaft, für
die der Zeitabstand von Jahrhunderten nur die Ver-
schiedenheit von Äusserlichkeiten zu betreffen scheint.

Nur in einer prinzipiellen Frage vermag der Unter-
zeichnete dem Verfasser nicht zu folgen: in dem Verhält-
nis Leibls zum Impressionismus. Hier sieht Waldmann
nur vorübergehende äusserliche Berührungen. Man
kann es auch anders auffassen — doch um dieses zu
begründen, bedürfte es einer Erörterung, die hier zu
weit führen würde.

Unter den Gefühlen, die Leibl in seinen Lands-
leuten erregt oder erregen sollte, möchte man zuerst
die Ehrfurcht nennen. Wohl gab es Künstler, die
Höheres wollten und erreichten, weil sie ihre Gaben
leichter beherrschten. Wer aber hat redlicher mit sei-
nem Pfunde gewuchert? Leibl hat sein Leben lang
schwer mit seinem Genius gerungen, der dem Maler
alles gewährte, während er dem Künstler einiges ver-
sagte. Daher ist es noch mehr seinem Charakter als
der Ungunst des Schicksals zuzuschreiben, wenn die
Zahl seiner Werke nicht gross ist. Dafür sind die besten
unter ihnen von einer unantastbaren Vollendung. Es
bedeutet viel, dass Leibl nebenbei einer der grössten
Bildnismaler aller Zeiten war, einer, der Lebendigkeit
mit Ruhe und Einfachheit mit Würde verband. Wir
wissen, dass dem gereiften Leibl, der selber sein streng-
ster Richter war, einiges misslungen ist; wir wissen aber
auch, dass sogar an diesen Trümmern verworfener
Bilder etwas klassisch ist. G. Pauli.

Thieme, Ulrich. Allgemeines Lexikon der
bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegen-
wart. Herausgegeben von Ulrich Thieme. Achter Band.
Leipzig, E. A. Seemann. 1913.

Der neueste, achte Band des Künstlerlexikons, der
die Namen von Contan bis Delattre umfasst, bringt
wieder, neben einer Fülle wichtiger Nachrichten über
weniger bekannte Künstler, eine Reihe umfangreicherer
Aufsätze über hervorragende Meister, fast durchweg
gut gelungene, selbständige Arbeiten sachkundiger Ver-
fasser. Hervorzuheben sind die Biographien Lucas Cra-
nachs (vonM.J. Friedländer), die der Crespi und Donato
Cretos (von H. Voss), Dalmotas (von Frieda Schottmüller),
Vincenzo Dantis (von W Bombe), Gerard Davids (von
Winkler), Debucourts (von J. Springer), Daumiers,
Daubignys, Degas' (von Bender),J. L. Davids, Delacroix',
Delaroches (von H. Vollmer) und andere mehr. Als be-
sonders nützlich erweisen sich die Stammtafeln einzelner
Künstlerfamilien, deren Mitglieder oft schwer ausein-
anderzubalten sind, wie überhaupt auf die klare Schei-
dung verschiedener Künstler gleichen Namens mit Recht
die grösste Sorgfalt verwendet worden ist. Eine dankens-
werte Verbesserung bildet die systematische Anordnung
und die übersichtliche Gruppierung der oft recht um-
fangreichen literarischen Nachweise, in denen ja nicht
zum wenigsten der Wert dieses vorzüglichen Werkes
beruht. Paul Kristeller.

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