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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 6
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0379

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CHRONIK

ZAUS NÜRNBERG
u der Notiz im Januarheft über die Nünberger Mu-
seumsverhältnisse gehen uns die beiden folgenden
Erklärungen zu, die wir abdrucken, obwohl darin in that-
sächlicher Beziehung nichts berichtigt wird.

Zu den unter der Überschrift: „Nürnberg ,Der Nürn-
berger Trichter' " in Heft IV dieser Zeitschrift gebrachten Aus-
führungen des Herrn Karl Scheffler habe ich folgendes zu er-
widern :

i. Die Kunstsammlung der Stadt Nürnberg im Künstler-
haus am Königsthor ist keine ausgesprochen moderne Sammlung.
Hervorgegangen aus der früheren Rathausgalerie, die ihre An-
fänge bis in den Beginn des sechzehnten Jahrhunderts zurück-
leitet und in die auch die Probestücke der Maler zur Aufnahme
in das Handwerk eingereiht wurden, vereint sie sowohl Werke
der alten wie der neueren Kunst in sich. Sie trägt einen
lokalen Charakter. Es liegt nicht in ihrem Wesen, ein „Ge-
samtbild von der neueren deutschen Kunst" zu geben.

2. Der „Millionenbau" des Künstlerhauses ist der Absicht
seines Schöpfers, des Oberbürgermeisters Dr. von Schuh, ge-
mäss nicht in erster Linie für die städtische Kunstsammlung
geschaffen worden. Dieser ist vielmehr zuvörderst dazu be-
stimmt, ein Sammelpunkt der Künstlerschaft Nürnbergs zu sein.
Er ist gedacht als ein Heim, in dem sie ihre Interessenge-
meinschaft pflegen kann und das ihrer Stellung nach aussen
Nachdruck verleiht. Darum sind vor allem in ihm die Gesell-
schafts- und Festräume für die Nürnberger Künstlerschaft unter-
gebracht. Neben diesen fanden auch die Ausstellung des
Albrecht Dürer-Vereins und die städtische Kunstsammlung in
ihm ein Unterkommen, das für beide eine Besserung gegen
die früher ungünstigeren Verhältnisse bedeuten sollte.

3. Bei der Überführuug der ehemaligen Rathausgalerie in
das Künstlerhaus wurde keine strenge Sichtung geübt, obwohl
sich Stimmen dafür geltend gemacht haben. Man ging von
dem Gesichtspunkt aus, dass man die Sammlung in dem neuen
Heim nicht mit leeren Wänden eröffnen könne. Die Auswahl,
die Überführung und Wiederaufstellung der Sammlung be-
sorgten ein Künstler und ein Architekt. Ich war daran in
keiner Weise beteiligt und bin auch nicht als Berater hinzu-
gezogen worden.

4. Von der so gearteten Sammlung hatte ich im Jahre 1909
eine Beschreibung zu verfassen, zu der im Jahre 1911 ein
Nachtrag erschien. Im Vorwort zu dieser habe ich eingehend
nahegelegt, wie die Sammlung entstanden ist und welchen
Charakter sie trägt. Grundsätze, massgebend für die Leitung
der Sammlung, habe ich in meinem Katalog nicht entwickeln
können und auch nicht wollen. Unter diesen Umständen ist
es unrichtig, davon zu sprechen, dass die Sammlung nach von
mir aufgestellten Prinzipien geleitet würde. Ebenso ist es nicht
am Platze, unter Beziehung auf mich von einem bestehenden
Regime zu sprechen, da in Sachen der städtischen Kunst-
sammlung anderen Instanzen die endgültige Entscheidung obliegt.

5. Der Katalog wendet sich an ein breiteres Publikum,
das auch auf den kulturgeschichtlichen Wert der Bilder hin-
gewiesen werden sollte. Er ist kein Lesebuch für stilistische
Feinschmecker oder Ästheten. Es lässt sich darum über die
Berechtigung, einzelne Sätze aus ihm herauszugreifen, die nur
im Zusammenhang mit den Objekten Geltung haben und nicht
immer von kunstästhetischen Gesichtspunkten ausgehen,streiten.

6. Gegen die Behauptung Schefflers, dass mein Amts-
nachfolger am Kupferstichkabinett des Germanischen Museums
Dr. Walter Stengel als „ein geborener Organisator" dort „innere
und äussere Ordnung geschaffen hat", vor allem aber gegen
die mich treffende Unterstellung, dass dies nicht leicht gewesen
sein möge, lege ich schärfste Verwahrung ein. Ich habe das
Kupferstichkabinett genannter Anstalt nach mehrjährigem
Mühen in peinlicher Ordnung zurückgelassen. Dr. Walter
Stengel hatte also gar keine Gelegenheit, sein organisatorisches
Talent, das Scheffler so rühmend hervorhebt, zu betätigen.
Scheffler sollte sich lieber zuvor über die näheren Verhältnisse

unterrichten, ehe er Behauptungen in die Welt setzt, die vor
der Wirklichkeit nicht standhalten!

Fritz Traugott Schulz.

*

In der Besprechung der Nürnberger Kunstsammlungen in
Nr. 4 dieses Blattes wird der Bericht über die Neuerwerbungen
des Kupferstichkabinetts des Germanischen Museums besprochen
und gesagt: „Man hört eine ganz andere Sprache, erkennt sofort,
dass ein geborener Organisator im Kupferstichkabinett innere
und äussere Ordnung geschaffen hat (es mag nicht leicht ge-
wesen sein!) dass der Sinn für künstlerische Qualität dort
regiert....."

In diesen Worten liegt der Vorwurf, dass die Leitung des
Germanischen Museums das Kupferstichkabinett nach jeder
Richtung vernachlässigt habe, bis 1911 Dr. Stengel seine Thätig-
keit an demselben begann, ja, dass die Direktion des Museums
ihren Beamten in ihrer ordnenden Thätigkeit Schwierigkeiten
in den Weg gelegt habe.

Dem gegenüber muss ich erklären:

Das Kupferstichkabinert steht seit dem Tode Direktor
Boschs 1905 unter meiner Leitung, und ich übernehme die volle
Verantwortung für dessen Verwaltung.

Das Kupferstichkabinett war, als Dr. Stengel an dasselbe
kam, bis auf wenige Rückstände aus früherer Zeit, vollständig
geordnet, und zwar wesentlich durch Dr. Schulz.

Bei Ankäufen habe ich, soweit Kunstblätter in Betracht
kamen, stets auch die Qualität, bei den sogen, historischen
Blättern, welche einen bedeutenden, viel benützten Teil der
Sammlung ausmachen, auf den Inhalt gesehen.

Die Verwaltung des Kupferstichkabinetts hat stets die An-
erkennung unseres Verwaltungsausschusses gefunden und es
liegen hierüber die meist von Lichtwark oder von Seidlitz er-
statteten Berichte vor.

Bezold.

Neben diesen Erklärungen finden wir noch einen
längeren Aufsatz „in eigener Sache" von Dr. Fr.
T. Schulz im „Fränkischen Kurier" und viele Aufsätze
in den Nürnberger Tageszeitungen; wie unsere Noriz
denn überhaupt stark aufregend in Nürnberg gewirkt
hat. Es ist erfreulich, dass die Wirkung aufrüttelnd
gewesen ist; denn es bleibt zu hoffen, dass der Kritik
von aussen nun auch, bei denen, die es angeht, eine
produktive Selbstkritik folgt. Freilich wird der eine
Punkr, worauf alles ankommt, worauf es uns jeden-
falls allein ankommr noch nicht genügend erkannt. Wir
wollen darum nochmals darauf hinweisen und gleich
dabei die Erklärungen beantworren.

Der Verfasser der Kataloge, Dr. Schulz, behauptet
im wesentlichen zweierlei: einmal, dass die städtische
Kunstsammlung lokalen Charakter trage, dass sie eine
moderne Kunstsammlung eigentlich gar nicht sein und
ein Bild der neueren Kunst gar nicht geben solle; und
zum andern, dass er für die Sammlung nicht verant-
wortlich sei und ihr nur einen Katalog geschrieben
hätre. Auf beides ist leicht zu antworten, ohne auf die
verwickelten Lokalverhältnisse einzugehen, ohne die
besondere Art der offiziellen Stellung von Dr. Schulz
und seinen direkten und indirekten Einfluss auf die
Gestaltung der Sammlung zu erörtern.

Die Behauptung, die Sammlung trage nur lokalen
Charakter, ist falsch. Es sind viele Bilder darin — und

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f. „L
 
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