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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 9
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Scheffler, Karl: Karl Hofer
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0510

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KARL HOFER

VON

KARL SCHEFFLER

KARL HOFER, AM MORGEN

Man glaube nicht, dass das Deutsch-
Rümertum in unserer Malerei über-
wunden ist. Der Dualismus der Deut-
schen, ja der ganzen nordeuropäischen
Malerei wurzelt zu tief, als dass selbst
der Impressionismus, der doch als ein
neuer Malstil angesprochen werden
darf, die Kraft hätte, den seit Jahr-
hunderten auf romanisch-griechische
Vorbilder gerichteten Idealismus der
Nordländer zu amalgamieren. Aber
wenn das Deutsch-Römertum seit
den Tagen Dürers in unserer Malerei
auch unsterblich scheint, so verwan-
delt es sich doch fortgesetzt, indem es
stets den Charakter des gerade herr-
schenden Malstils annimmt. Jene
Deutsch-Römer, die wir die Naza-
rener nennen, waren, dem Zeitstil
entsprechend, christlich determinierte
Klassizisten; es waren Böcklin, Klinger
und bis zu gewissem Grade auch

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