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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 12
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0714

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CHRONIK

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Charles Sedelmeyer und die moderne Malerei.

Der auf dem internationalen Kunstmarkt rühmlich
bekannte Pariser Kunsthändler Charles Sedelmeyer ist
abermals als Kunstschriftsteller hervorgetreten. Dieses
Mal offenbar mit noch weniger Glück, als voriges Mal,
(wo er seine Stimme zur Verteidigung des zweifelhaften
grossen Rembrandt der Sammlung Weber erhob). Heute
handelt es sich um moderne Malerei, das Buch heisst:
„M. von Munkäcsy, sein Leben und seine künstlerische
Entwicklung" von C. Sedelmeyer (Verlag Charles Sedel-
meyer Paris 1914). Das Vorwort beginnt mit folgendem
Satz: „Ich trage keine Bedenken, hier unverhohlen ein
grosses Wort gelassen auszusprechen, Munkäcsy war
der grösste Maler des neunzehnten Jahrhunderts."

Als Autor fühlt Herr Sedelmeyer die Verpflichtung,
diese Behauptung zu beweisen. Sein Beweis ist zwie-
facher Art. Erstens positiv, zweitens indirekt.

Für den positiven Teil führt Herr Sedelmeyer
erstens seine eigene Meinung an: „Er war der grösste
Kolorist im realistischen Sinn, er besass eine mächtige
Gestaltungskraft und eine fabelhafte Vielseitigkeit. Er
war ein Dramatiker und ein Lyriker. Er hatte Geist
und hatte Herz. Aus seinen Werken spricht der tiefe
Denker und der fein fühlende Gemütsmensch. Vor

allem hatte er aber eine Eigenschaft, die bei der Wert-
bemessung den Ausschlag giebt: er war originell, eine
Individualität, er glich keinem anderen Maler seiner Zeit
noch der vergangenen Jahrhunderte: er war Munkäcsy."

Zweitens. Die Meinung einiger anderer Zeitge-
nossen; zum Beispiel: „Bekannte französische Meister
wie Henner, Vollon und andere gaben zu, dass seit der
,Nachtwache' keine so grossartige Schöpfungen ent-
standen seien." (Gemeint sind: „Christus vor Pilatus"
und die „Kreuzigung".) Ferner: „Die Königin von
Italien sagte: ,diese Bilder laden ein zum Gebet'; und
„der berühmte amerikanische Pastor Reverend Talmage
erklärte, es gäbe keine ergreifendere Predigt".

Soviel über den positiven Teil des Beweises.

Was den indirekten Beweis betrifft, so war die
Disposition gegeben: Wenn man feststellen kann, dass
alle anderen grossen Meister des neunzehnten Jahr-
hunderts neben Munkäcsy verschwinden, so ist der
Beweis erbracht. Herr Sedelmeyer lässt nun die grossen
Maler des neunzehnten Jahrhunderts Revue passieren,
und mit einer Unerschrockenheir, um die ihn der jüngste
Journalist beneiden könnte, teilt er seine Zensuren aus.
Gnade finden vor seinen Augen Israels und Millet.
„Beide also waren in ihrer Art grosse Meister, aber
eben auf das gegebene Genre beschränkt."

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