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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 7
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Scheffler, Karl: Karl Walser
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0398

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Unter den neueren in
Berlin lebenden Malern
ist Karl Walser einer der
am leichtesten verständ-
lichen. Seine Eigenart
und sein Stil leuchten
dem Betrachter ohne An-
strengung ein; man fühlt
sich zum tieferen Nach-
denken von dieser Kunst
nicht aufgefordert. In
einer Zeit, der nichts
eigentlich selbstverständ-
lich ist, haben Walsers Arbeiten eine gewisse naive
Selbstverständlichkeit. Das unterscheidet sie von
den meisten Werken anderer Maler und isoliert
sie, so dass sie in einer besonderen Weise per-
sönlich und originell erscheinen. Walser ist kein
Künstler, der sich gewaltsam mit dem Lebens-
stofF auseinandersetzt, er gehört nicht zu jenen

Malern, die menschlich tragisch ringen und ihr
Talent benutzen, um diesen Kampf darzustellen; er
hat kein System und kein Programm, er gehört
keiner Gruppe und keiner Schule an, er ist ganz
ohne Problem und Tendenz. Er ist ein Talent
schlechthin und nichts anderes. Ein Talent, das
durch den Geist der Zeit auf eine Nebenlinie ge-
drängt ist und das darum nicht so beachtet wird,
wie es beachtet zu werden verdient. Die malerisch-
zeichnerische Darstellungsgabe ist hier einmal nicht
an bestimmte Gedankenerregungen oder Spekula-
tionen gebunden, sie steht nicht im Dienste einer
Theorie oder eines fernhinschweifenden Wollens;
Walser bildet seine Formen vielmehr, wie ein glück-
liches Musikertalent Melodien und Harmonien er-
findet, sie werden ihm im wesentlichen geschenkt.
Ihm gelingen klangvolle Dinge, ohne dass er zur
Aussenwelt in ein gespanntes Verhältnis gerät.
Darum ist in Walsers Kunst nichts zu deuten, es ist
zu ihrer Erklärung keine kritische Psychologie

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