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dichter 16. V. 12.
Da nahm Dtlila neue St, icke und band ihn damit und sprach: Philister
über dir, Simsen! (man hielt aber auf ihn in der Kammer) und er zerriß sic
ven seinen Armen wie einen Faden.
W a h l u m t r i e l> r.
Nach dem Chinesischen.
Kammerpräsidenten wählen
Sollten einst die Gutgesinnten,
Frei — so ist in China Alle«.
Oben, vorne, unten, hinten.
Kaiser, Küster und Minister,
Alle können frei regiere».
Doch der erste und die letzten
Nur Gesetze oktrcpircn.
Und die Gutgesinnten richten
Ihren Blick auf einen starken.
Maulerprobten — leider war eS
Keiner au» den treue» Marken.
Doch die LktrcyirungShclden
Stehn erstarrt und sic erblassen,
Können von den Gutgesinnten
Diese Freiheit gar nicht fasse».
Suchen in lcnale Bahnen
Den verirrten Blick zu lenke»,
Thun sub rosa der Versammlung
Kund wohl dies und da« Bedenken.
Tenn sie fürchten würd' er Präses,
Säß' er ihnen ans den Nacken,
Schlüge sic wie weiland Einer,
Mit den eignen Kinuenbackcn.')
Freiheit, den Entschluß zu ändern.
Sagen da die Gutgesinnten,
Soll fürwahr uns Niemand rauben.
Und man soll uns billig finden.
Und sic wählen, den sic wählen
Sollen — ha, das ist nicht bitter, —
Wählen statt des Kinnbackstarken
Einen — adelsstarkcn Ritter.
') Dieser Passus ist unverständlich, bezieht sich aber wohl auf eine Ueber-
lieferung, die den Chinesen geläufig ist.
Wörtlich wahr.
Ein ccnservativcr Patriot und Verehrer Schlippcnbach's äußerte jüngst ^
einer Gezellschast: Wer ein würdiges und für die Sache begeistertes Mitglied
weiblichen Treubundes sein will, geht mit dem „Organ für Preußens Frau,'
und Jungfrauen" zu Bell und steht „mit Gott für König und Vaterland" wi,t,r
lieber den Verlust der 271,0 Ochsen soll der junge Kaiser ganz trcstlr« s,^
— Das arme Rindvieh Ihut uns wirklich leid.
Kladderadatsch.
Der witzige Schwarzenberg soll gesagt haben: Was müssen das für Ltst,
sein, die sich von den dummen Insurgenten fangen lassen!
Zur Herstellung der Kaiserstraße fehlt es an Kie«: Wer solchen lief«,
kann und will, möge uns in Bälde die nähern Bedingungen einreichen.
Baukonimission für den K. K. österreichischen Staat.
Wir sind mit Vergnügen bereit, die Gemeinen der österreichisch-ruWe»
Armee, die Offiziere höher» und höchsten Ranges, unentgeltlich zu begraben
BeerdigungSgcsellschaft in Comcrn.
In der Sitzung der ersten Kammer vom 17. August sagte der Abgeordnete
Herr von Gcrlach: „Wenn ich einen schwarz-weißen Pfennig sin
einen schwarz-roth-goldncn Thaler hingcbcn soll, so drehe ich de»
Thaler erst zwanzig Mal um, weil ich fürchte daß es falsche Münze
ist." Böse Menschen wollen wissen, daß Herr von Gcrlach nicht nur einen
schwarz-roth-goldncn, sondern jeden Thaler. ja jeden Pfennig, den er bi»
geben soll, erst zwanzig Mal umdreht.
So oft der Abgeordnete Sacg ert in der ersten Kammer die Tribüne betritt,
entsteht eine wahre Völkerwanderung nach den Thürcn zu. Herr Sacgert bietet-
nichts dcstoweniger all' seinen Witz und Esprit vor vielen leeren Bänken, trenizei
schlafenden Zuhörern und zwei mit Lesen beschäftigten Ministern auf. H-rr Gn-
radze meint, sei» College Sacgert sei, als Taubstummcnlehrer schon gm-bn!
zu reden ohne gehört zu werden.
Der weibliche Treubnnd ist in seiner „fühlbaren Wärme" um r,ri»
Grad gestiegen. Graf Schlippcnbach läßt jetzt fünf grade sein.
Das von mir bisher geführte Geschäft hat mit dem heutigen Tage mein
thätiger Mitarbeiter Herr Friede. Wilh. Prcuß für seine alleinige Re-t"w»S
übernommen. Die Passiva gehen auf meinen Nachfolger über. Activa sind n: -
vorhanden. Johann H.rz°S-
Zur gefälligen Beachtung.
Ungeachtet unsrer mehrfach ausgesprochenen Rügen und Warnungen gehen unS fast täglich Beschwerden über böswillige
nachlässtgungen bei der Erpedilion dieser Blätter von Seiten der Post zu. Ja, cS ist unS gestern sogar von einem Abonnenten
„Kladderadatsch" die Mittheilung zugegangcn, ein Beamter dcS Postamts zu Halle habe ihm, als er abonniren wollte, ren
dem Abonnement abgcrathen und ihm empfohlen, ein besseres und wohlfeileres Blatt zu lesen. Wir haben augenblicklich die nölh^
Schritte gcthan, um dem herzerwärmcnden Diensteifer deS gutgesinnten Bedienten bei seiner Vorgesetzten Behörde gerechten
zu verschaffen, und werden nicht ermangeln das Resultat seiner Zeit mitzutheilen. Wir warnen hiermit wiederholt die Herrn
vor ähnlichen Anmaaßungeii und ersuchen zugleich Alle, die für unser Blatt sich intcresstrcn, sobald ihnen dergleichen Ucbcrgriffc
Hafter oder bornirtcr Suballernbedientcr bekannt werden sollten, dieselben in ihrem und unserem Interesse unS möglichst bald und S
nau mittheilen zu wollen. > Die Redaktion deö Kladderadatsch-
Veranlwortlichcr Redakteur: S. Dohm. — Verlag von Tl. Hosmann L Lomp. in Serlin, Ilnlrrwasscrstrasir 8. — Druck von I. Vraeger in Serk»>
dichter 16. V. 12.
Da nahm Dtlila neue St, icke und band ihn damit und sprach: Philister
über dir, Simsen! (man hielt aber auf ihn in der Kammer) und er zerriß sic
ven seinen Armen wie einen Faden.
W a h l u m t r i e l> r.
Nach dem Chinesischen.
Kammerpräsidenten wählen
Sollten einst die Gutgesinnten,
Frei — so ist in China Alle«.
Oben, vorne, unten, hinten.
Kaiser, Küster und Minister,
Alle können frei regiere».
Doch der erste und die letzten
Nur Gesetze oktrcpircn.
Und die Gutgesinnten richten
Ihren Blick auf einen starken.
Maulerprobten — leider war eS
Keiner au» den treue» Marken.
Doch die LktrcyirungShclden
Stehn erstarrt und sic erblassen,
Können von den Gutgesinnten
Diese Freiheit gar nicht fasse».
Suchen in lcnale Bahnen
Den verirrten Blick zu lenke»,
Thun sub rosa der Versammlung
Kund wohl dies und da« Bedenken.
Tenn sie fürchten würd' er Präses,
Säß' er ihnen ans den Nacken,
Schlüge sic wie weiland Einer,
Mit den eignen Kinuenbackcn.')
Freiheit, den Entschluß zu ändern.
Sagen da die Gutgesinnten,
Soll fürwahr uns Niemand rauben.
Und man soll uns billig finden.
Und sic wählen, den sic wählen
Sollen — ha, das ist nicht bitter, —
Wählen statt des Kinnbackstarken
Einen — adelsstarkcn Ritter.
') Dieser Passus ist unverständlich, bezieht sich aber wohl auf eine Ueber-
lieferung, die den Chinesen geläufig ist.
Wörtlich wahr.
Ein ccnservativcr Patriot und Verehrer Schlippcnbach's äußerte jüngst ^
einer Gezellschast: Wer ein würdiges und für die Sache begeistertes Mitglied
weiblichen Treubundes sein will, geht mit dem „Organ für Preußens Frau,'
und Jungfrauen" zu Bell und steht „mit Gott für König und Vaterland" wi,t,r
lieber den Verlust der 271,0 Ochsen soll der junge Kaiser ganz trcstlr« s,^
— Das arme Rindvieh Ihut uns wirklich leid.
Kladderadatsch.
Der witzige Schwarzenberg soll gesagt haben: Was müssen das für Ltst,
sein, die sich von den dummen Insurgenten fangen lassen!
Zur Herstellung der Kaiserstraße fehlt es an Kie«: Wer solchen lief«,
kann und will, möge uns in Bälde die nähern Bedingungen einreichen.
Baukonimission für den K. K. österreichischen Staat.
Wir sind mit Vergnügen bereit, die Gemeinen der österreichisch-ruWe»
Armee, die Offiziere höher» und höchsten Ranges, unentgeltlich zu begraben
BeerdigungSgcsellschaft in Comcrn.
In der Sitzung der ersten Kammer vom 17. August sagte der Abgeordnete
Herr von Gcrlach: „Wenn ich einen schwarz-weißen Pfennig sin
einen schwarz-roth-goldncn Thaler hingcbcn soll, so drehe ich de»
Thaler erst zwanzig Mal um, weil ich fürchte daß es falsche Münze
ist." Böse Menschen wollen wissen, daß Herr von Gcrlach nicht nur einen
schwarz-roth-goldncn, sondern jeden Thaler. ja jeden Pfennig, den er bi»
geben soll, erst zwanzig Mal umdreht.
So oft der Abgeordnete Sacg ert in der ersten Kammer die Tribüne betritt,
entsteht eine wahre Völkerwanderung nach den Thürcn zu. Herr Sacgert bietet-
nichts dcstoweniger all' seinen Witz und Esprit vor vielen leeren Bänken, trenizei
schlafenden Zuhörern und zwei mit Lesen beschäftigten Ministern auf. H-rr Gn-
radze meint, sei» College Sacgert sei, als Taubstummcnlehrer schon gm-bn!
zu reden ohne gehört zu werden.
Der weibliche Treubnnd ist in seiner „fühlbaren Wärme" um r,ri»
Grad gestiegen. Graf Schlippcnbach läßt jetzt fünf grade sein.
Das von mir bisher geführte Geschäft hat mit dem heutigen Tage mein
thätiger Mitarbeiter Herr Friede. Wilh. Prcuß für seine alleinige Re-t"w»S
übernommen. Die Passiva gehen auf meinen Nachfolger über. Activa sind n: -
vorhanden. Johann H.rz°S-
Zur gefälligen Beachtung.
Ungeachtet unsrer mehrfach ausgesprochenen Rügen und Warnungen gehen unS fast täglich Beschwerden über böswillige
nachlässtgungen bei der Erpedilion dieser Blätter von Seiten der Post zu. Ja, cS ist unS gestern sogar von einem Abonnenten
„Kladderadatsch" die Mittheilung zugegangcn, ein Beamter dcS Postamts zu Halle habe ihm, als er abonniren wollte, ren
dem Abonnement abgcrathen und ihm empfohlen, ein besseres und wohlfeileres Blatt zu lesen. Wir haben augenblicklich die nölh^
Schritte gcthan, um dem herzerwärmcnden Diensteifer deS gutgesinnten Bedienten bei seiner Vorgesetzten Behörde gerechten
zu verschaffen, und werden nicht ermangeln das Resultat seiner Zeit mitzutheilen. Wir warnen hiermit wiederholt die Herrn
vor ähnlichen Anmaaßungeii und ersuchen zugleich Alle, die für unser Blatt sich intcresstrcn, sobald ihnen dergleichen Ucbcrgriffc
Hafter oder bornirtcr Suballernbedientcr bekannt werden sollten, dieselben in ihrem und unserem Interesse unS möglichst bald und S
nau mittheilen zu wollen. > Die Redaktion deö Kladderadatsch-
Veranlwortlichcr Redakteur: S. Dohm. — Verlag von Tl. Hosmann L Lomp. in Serlin, Ilnlrrwasscrstrasir 8. — Druck von I. Vraeger in Serk»>