DOI Heft:
Hefte 36-39, September 1849
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2230#0141
AS. Sonntag, den 26. August 1849. II. Jahrgang.
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Wochenkalender.
Montag den 27. August.
Der Gcclhevercii, kauft i» bcr altc» Klei-
bcrhciiibiung zum Hnstiici, beim billigen Mann
für jeden deutsche» Dichter einen Frack und
ein Paar gebrauchte Glace-Handschuhe, damit
dieselben bci der Gocthcscicr anständig er-
scheinen könne,,.
Oienstag den 28. August.
Goeihc's hundertjähriger Geburtstag. Herr
Ncllstab dichtet einen Prolog, worin er meint,
der „Franz von Sickingen" wäre doch
auch nicht zu verachten. Goethe dreht sich
im Grabe um.
Mittwoch den 29. August.
Herr Ncllstab hätte noch weit mehr für
die Goethefcier gethan, wenn Goethe es dies-
mal nicht unterlassen hätte, ihm in Beglei-
tung einiger silberner Armleuchter oder ähn-
licher Vcrsctzstückc Visite zu machen.
Wochenkalender.
Donnerstag den 30. August.
Zur Nachfeier speist die Wiltwe Beer im
Thiergarten einige Waisenknaben.
Freitag den 31. August.
Die Stadt Berlin wird wegen ihrer ge-
ringen Betheiligung an dieser so loyalen
Feier auf's Neue in Belagerungszustand er-
klärt.
Sonnabend den l. September.
Herr Professor Gabler entdeckt nachträg-
lich, daß Homer doch noch viel älter wäre
als Goethe — wenn er noch lebte.
Humoristisch - satyrisch es Woch enblatt.
Dieses Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme der Wochentage. — Man abonnirt mit I7sLSgr. vierteljährlich bei allen Buchhand-
nngen sowie bei den König!. Postanstalten des In- und Auslandes. Jede einzelne Nummer kostet IsL Sgr. Oie Redaktion.
die Tü-
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Ungarn ist geschlagen!
Oesterreich hat nicht gesiegt!
Ein Blitzschlag ans heiterem Himmel, kam nns die Trauerkunde von dem Unglück der Magyarenhelden. Schmerz-
erfüllt stehen wir auf der blutgetränkten Stätte einer verlornen Schlacht, aber nicht verzweifelnd gebeugt am Grabe
unsrer Hoffnungen.
Ungarn ist geschlagen, aber Oesterreich hat nicht gesiegt.
Die Magyaren, der letzte Posten der bewaffneten Revolution, konnten geschlagen werden, aber nicht von einer
jener blutdürstigen Bestien, die Oesterreich auf sie losgelassen — nein nur von Rußland, dem alles erdrückenden
Koloß Asiatischen Barbarenthnms.
Die Revolution, der Gedanke der Freiheit, wird nie besiegt; für Augenblicke niedergehalten
aber nur durch die Barbarei.
Ungarn geschlagen! Aber in Unglück und Niederlage folgen ihm die Sympathieen der ganzen gebildeten Welt.
Oesterreich, nicht Sieger, aber durch fremde Hilfe der ohnmächtige Herr des geschlagenen Feindes, ist für alle
Zukunft nicht znm Haß, nein zum Gelächter der Völker geworden.
Schließt heilige Alliancen, ihr Mächtigen, so viel ihr wollt; aber sehet zu, ob der Preis der Mühe und
Opfer Werth ist
Noch ein solcher Sieg — ,„»d ihr seid
Kladderadatsch.
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Oienstag den 28. August.
Goeihc's hundertjähriger Geburtstag. Herr
Ncllstab dichtet einen Prolog, worin er meint,
der „Franz von Sickingen" wäre doch
auch nicht zu verachten. Goethe dreht sich
im Grabe um.
Mittwoch den 29. August.
Herr Ncllstab hätte noch weit mehr für
die Goethefcier gethan, wenn Goethe es dies-
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licher Vcrsctzstückc Visite zu machen.
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Donnerstag den 30. August.
Zur Nachfeier speist die Wiltwe Beer im
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Humoristisch - satyrisch es Woch enblatt.
Dieses Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme der Wochentage. — Man abonnirt mit I7sLSgr. vierteljährlich bei allen Buchhand-
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Ungarn ist geschlagen, aber Oesterreich hat nicht gesiegt.
Die Magyaren, der letzte Posten der bewaffneten Revolution, konnten geschlagen werden, aber nicht von einer
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Koloß Asiatischen Barbarenthnms.
Die Revolution, der Gedanke der Freiheit, wird nie besiegt; für Augenblicke niedergehalten
aber nur durch die Barbarei.
Ungarn geschlagen! Aber in Unglück und Niederlage folgen ihm die Sympathieen der ganzen gebildeten Welt.
Oesterreich, nicht Sieger, aber durch fremde Hilfe der ohnmächtige Herr des geschlagenen Feindes, ist für alle
Zukunft nicht znm Haß, nein zum Gelächter der Völker geworden.
Schließt heilige Alliancen, ihr Mächtigen, so viel ihr wollt; aber sehet zu, ob der Preis der Mühe und
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