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OM Aries- und Fragrkastrn.3^)

Ein Wißbegieriger. Ich war bisher entschiedener Fortschrittsmann,
möchte nun aber auch einmal In ein anderes Lager übergehen. Welches hal-
ten Sic wohl jetzt für daS vortheilhafteste?

Antwort der Red. Wir rathen Ihnen daS Drehcr'jchc in Schwechat
zu wählen. Der achtzehnte „Märzen" ist jetzt vortrefflich!

A. v. Humboldtshaseii. Welche Folgen kann es haben, wenn man den
Hunden daü Bellen verbietet?

Antwort der Red. Wenn Sie damit die Ausschreitungen der Presse
meinen, welche daS Nahe» der StaatScinbrecher auf heimischem Boden laut
verkündet, so wissen wir augenblicklich nicht den betreffenden Paragraphen deS
Strafgesetzbuchs anzuzichen, der uns jede Antwort unmöglich macht.

Sappho, zweite Pauke, Thürllingel rechts. Das Fremdenblatt-Album
hat Ihre Gedichte zurückgewicsen, und Sie wünschen zu wissen, auf welche
Weise Sie sich am bcßten auS Bcrzweislunz daS Leben nehmen können? —
Wir rathen Ihnen, sich nicht wie Ihre Namensschwester ins Meer, sondern
lieber in die Arme eines beliebigen Phaon zu werfen. Eonvcnirt Ihnen daS
nicht, so bleibt Ihnen ja noch immer die „fahrlässige Tödtung durch
trichinenhaltigcS Schweinefleisch."

Eartouchc. Stehen alle Louis unter polizeilicher Aussicht, also auch der
Pariser?

Allerdings. Derselbe wird, wenn es sich um eine große Razzia handelt,
stets zu Hause sein — darin wie in allen — solchen Dingen.

Panslawihly. Hetzt Rußland Frankreich aus?

Ja — auf Preußen!

Schwachmatikus. Sie haben schon so Vielen geholfen, verehrte Redac-
ticn. Vielleicht können Sie mir in meiner großen Noth auch beistehcn. JcdeS-
mal nämlich, wenn ich bedenke, was unS daS KriegSbudget kostet, stehe ich
rein wie begossen da. WaS fange ich an?

Besuchen Sic doch den Botanischen Garten, und Sie werden sich über-
zeugen, daß das hohe KriegSbudget nicht einmal die Mittel zum Begießen
der Pflanzen daselbst gestattet. Sie. können daher gewiß bei diesem dürren
Sonuncr dem KriegSbudget nur dankbar sein, begossen dazuslehcn.

B. v. R. Warum eigentlich jeder anständige Mensch so sehr auf die
Französische Regierung erbittert ist?

Wenden Sie sich gefälligst direct an den Betreffenden.

titievalier <lc Tailleurand ile Portemonnaie. Ich bin Groß,
olficicr der Ehrenlegion und lese jetzt, daß auch Paul von Cassagnac
zum Ritter derselben ernannt worden. Wie habe ich mich nun zu verhalten?

Antwort der Red. Lassen Sie zunächst das Band des Ordens mit
grüner Seife auewaschcn; dann geben Sie eS in eine Färberei und ocrlicitc
Sie die Marke. Erhallen Sie den Orden dennoch zurück, jo befestigen Sie ifa
an Ihrer Unterzichjacke, fahren nach dem Potsdamer Bahnhof, lösen m
Billet nach Paris und — kommen niemals wieder!

Frn Diavolo. In Paris consiscirt die Polizei jetzt alle Schmuck-
sachcn, die nach einem Modell gemacht sind, welches Achnlichkeit mit kirn
Laterne hat. Auch mit den confiscirten Nummern deck Blattes, welche mit
20 FrcS. bezahlt werden, macht die Regierung gute Geschäfte. Wäre e!
nicht rathsam, diese Finanzoperationen deS CacsariSmuS auch bei — andern,
aufgeklärten Nationen cinzuführcn?

Antwort der !1!ed. Ein Versuch könnte jedenfalls nicht schaden. Wenn
z.B. ein revolutionäres Blatt, „Die Banknote", erschiene, und die Regie-
rung alles Papiergeld mit Beschlag belegen ließe.

Liplomaten-Club. Wir können Ihnen au» bcßtcr Quelle mitthcilni,
daß die Ernennung deS Herrn von Mantcusfel nur ein Schachzug ist, da!
schlummernde Europa noch mehr cinzuschläfern, und daß Alles zu», Kriege
für den I. Oetvbcr bereit ist. Napoleon sehnt den Augenblick herbei, :»
seinen Millionen nach England zu gehe», und den Abend seines Leben! in
Ruhe genießen zu können.

E. de Girardi» in Paris. Sic müssen jeden Tag einen neuen Gedanke»
haben? Sie haben Ihren letzte» mit der Karte der „fünfzig Fcstungea,
die in Deutschland, Belgien und Holland aus dem linken Rhein-
ufcr liegen und Frankreich« Herz bedrohen," auSgegebcn, und fragnu
„WaS nun?" — Bringen Sie doch als ZcitungSbcilagc eine Karte aller
Wege, die nach Rom führen — ohne auf Französische HilfS - Armeen w
stoßen, und Sic iverden sicher den Kreis Ihrer Leser vergrößern.

Karl von Rumänien. Sie warten nur auf billige Rclour-GelezenheUt
— Halten Sie auS, und bedenken Sic, daß Weisheit nur mit den Bojaren
kommt.

Ecmcindcrath von Paris. Mil der Ausstellung der Statue Lulu't
ganz einverstanden. Gute Wicksse erhallen Sic I'Iaco de la Concorde IM.

Schultze. Siel
igeS Land! DeS v
Müller. Zm G
Schnitze. Wese
Müller. Na, »
Schultze. Ach i

Müller. Sag'
Napoleon sich einsch
Schultze. Ich j
Müller. De«
Schultze. Woso
Müller. Ich r
Schultze. Na a!
Müller. Na, i
werden anjängt!

Zu dem Fall E l c
Versahren der päpstlich
wo Menschen handeln,
. Ur.mir?chliibk-'i:e

Der Gemeindcrath
eine Statue zu erricht«
sicht au!, daß, wenn de
«i jetzt zur Errichtung

jFetttUeion. gg§;o-

Ein Änklang an Ahland.

Der Stuhl erbebt, cS gähnt daS Grab,

Nicht stützt ihn mehr der Fischerstab;

Doch wenn die letzte Brücke siel,

Bleibt ihm ein Steg noch — daS Eoncil!

DaS soll ihm reiten Macht und Ehr!

O brich nicht, Ttcg» du zitterst sehr!

Der Felsen Petri schwankt zur Stund',

Geborsten bis zun, tiefsten Grund.

Daö Schifflcin treibt, der Wogen Spie! —

O reite, rette ihn, Eoncil!

Wild flutend stürmt heran das Meer —

O stürz' nicht, Fels, dn dräuest schwer!

Von Satanas zum Kampf gesellt,

Steht wider ihn die halbe Welt.

Bald tönt die Kunde des Gerichts,

Bald sinkt der morsche Stuhl ins Nichts;

Doch wir, die Humoristen, schrei'»:

Welt, geh' nicht unter, Himmel, fall' nicht ein!

O halte fest noch, Wcltcnbau!

Send' uns den Scherz als HlmmclSthaut
Laß Blödsinn blühn und Thorenwahn!

Sanct Chasscpot, schirm' den Vatikan!

Du, Garibaldi, halt, halt ein,

Bis das Eoncil wird fertig sein!

Kladderadatsch.

Lignntura temporis.

Sag' an, mein Sohn, wenn dir'S bekannt,

Wie ist die Stimmung jetzt im Land?

'S ist wieder mal recht muckerlick, rauhhäuslichsrommkreuzbuckerüch,
so borstig-porstig singeriich und klingclbcutclklinaerlich,
so submissionSlractäterlich, so stiehlstahlkirchenrät-rlich,
jynodisch kirchenräthcrlich, ja säst schon concordätcrllch,
jo wöllncr- und so raumerlich, so ln den Wolken baumeilich.

und salbungüberschau»,erlich! -
So knakigaugcndrcberlich und erdenballstillsleherlich,
vaxistilch-mpslisch-büßerlich. knierutschlg und barsüßerlich,
so glatzig, patzig, munkelhast, so dünkel- und so dünkelhaft,
so förstcrbenuncianterlich, so nualiuSromtrabanlcriich,
demülhigopferläm»,erlich, wehmülhiglündenjämmerlich.
Icinstaatsanwälilichfühlerisch und osfieiöSwindmühlerisch.
so stcphanleokaderlich, so würdevoll salbaderst»,
ausschließlich himmelspachterlich, rationaliste,isch,ach,erlich,
so all- Spötter duckerlich, ekstatisch augcnzuckcrlich,

Mit einem Wort: so — muckcrlich!

Herr Onno Klopp sagt in jcincr.Brochure: „Wer ist der wahre Eck-
seind von Deutschland?" auf Seite -10 wörtlich:

»Wir werde» die Adler Frankreichs in gleicher Weise willkommen heiße",
wic unsere Väter vor einem halben Jahrhundert leider die Russischen Feld-
Zeichen haben willkommen heißen müssen."

Er sicht im Geiste schon, wie die Adler Frankreichs sich um ihn schaa,---
Er hat ein Recht dazu; denn wo — Onno Klopp ist, da 'animiln fick

Herr Paul de E
der Ehrenlegion den Q
3» Paris geht da
Ehrenlegion decorirt w

Franz II. hat, u
im päpsliiihen Lager !
Rinnt, aber alles vcrgi
leinen Thron verloren h
Lager zu finden war.

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