DOI Heft:
Hefte 46-49, Oktober 1885
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2266#0447
3fr. Äfi. Berlin, den 4. Meder 1885. XXXVIII. 3«ljnjaHIJ.
11T orijenfeafenhcr.
Montag, den 5. Hclover.
Vom Rhein her tönt rin silbcr Klang,
Ihr Zecher, seid nicht langer bang,
ES reist nnS ei» gutcr Neuer.
Aieilltag, dc» <>. Hcloker.
D bolde Botschast, die »„» naht,
Um burtig 11116 jii bescci gen!
Selbst der beschäftigte Diplomat
Blickt aus von Ostrnmclicn.
Mittwoch, den 7. Hcloöcr.
Die Botschast ist gut, sie freut uns sehr,
Sic gibt uns neues Leben.
Carolinen hin, Carolinen bei'
Da wachsen nicht unsre Reben.
Ivochenkalcniier.
Ionncrltag, den 8. Hclover.
Unsre Neben wachsen am gninen Rbein,
Am Ahr- und am Moselftrande,
Und wo noch sonst einen gutxn Wein
Man keltert im Vatcrlandc.
Jircitag, den !>. Hclober.
Labt uns nicht länger mehr säume»!
Es ist seht wohl die höchste Zeit,
Daß wir mir dem Säuern rannten.
Soniiakeiid, den 10. Hclobcr.
Der Himmel meint cS mit nnS wohl,
ES reist ein lieblicher Neuer.
Ihr Wirthe! Wer seht noch manscht, den hol'
Ter .ilukuk, der FuchS, der Geier!
Kladderadatsch.
JjumoiiTIiTctj=fnIirtlcfjes Ujocfjcnßfuü.
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage.
Man abonnirt bei den Postanstaltc» des In- und Auslandes,
sowie in de» Buchhandlungen.
Der vierteljährliche Abonnements - Preis auf dieses Blatt mit
sämmtliche» Beilagen beträgt für In- und Ausland 2 41t. 25 Pf.
Einzelne Nummern 25 Pf.
er schwarzen Scharen Siegesrnsen gellt,
^.Gs jubeln laut die Slättlcin all. die frommen :
(täh) ,,Gi, seht doch, wie die Mächtigen der Welt
Gar höflich bittend vor den Papst jetzt konnnen!
Dem Reich, das mir vor allen ist verhaßt,
Das immer noch vor mir sich nicht will beugen,
Ihm soll ich jetzt — juiit Lachen ist es fast —
Dar aller Welt fein gutes Recht bezeugen.
Gs ist, wie man zu Münster jüngst gesagt:
Ob bunt es hergeht auf dem Welttheater,
Und ob uns manches Stück nicht recht bchagt.
Die erste Rolle spielt der heil'ge Unter!“
Der hinge Leo aber seufzt und spricht:
„Uerstnmmcn laßt den Jubelruf, ihr Thoren!
Kennt ihr so schlecht den Kanzler? Ahnt ihr nicht,
Weshalb er mich zum Mittler just erkoren?"
Denn leider ist es ja nur allzuklar,
Wer in dem Streite recht hat von den beiden;
Freund Windthorst müßte, Freund Loyola gar
In diesem Fall für Deutschland sich entscheiden.
Und Spaniens frommen Söhnen, welche mir
So treu ergeben, soll ich strafend sagen:
Ihr müßt euch schämen und gestehn, daß ihr
Wie ungezogne Kinder euch betragen.
Uicht sehr beneidenswerth komm' ich mir vor,
Wenn ich dem Kanzler diesen Dienst verrichte.
Gr weiß sich stark, drum darf, er dem Humor
Gin Plätzchen gönnen in der Weltgeschichte."
Wnddcriitmtsch.
11T orijenfeafenhcr.
Montag, den 5. Hclover.
Vom Rhein her tönt rin silbcr Klang,
Ihr Zecher, seid nicht langer bang,
ES reist nnS ei» gutcr Neuer.
Aieilltag, dc» <>. Hcloker.
D bolde Botschast, die »„» naht,
Um burtig 11116 jii bescci gen!
Selbst der beschäftigte Diplomat
Blickt aus von Ostrnmclicn.
Mittwoch, den 7. Hcloöcr.
Die Botschast ist gut, sie freut uns sehr,
Sic gibt uns neues Leben.
Carolinen hin, Carolinen bei'
Da wachsen nicht unsre Reben.
Ivochenkalcniier.
Ionncrltag, den 8. Hclover.
Unsre Neben wachsen am gninen Rbein,
Am Ahr- und am Moselftrande,
Und wo noch sonst einen gutxn Wein
Man keltert im Vatcrlandc.
Jircitag, den !>. Hclober.
Labt uns nicht länger mehr säume»!
Es ist seht wohl die höchste Zeit,
Daß wir mir dem Säuern rannten.
Soniiakeiid, den 10. Hclobcr.
Der Himmel meint cS mit nnS wohl,
ES reist ein lieblicher Neuer.
Ihr Wirthe! Wer seht noch manscht, den hol'
Ter .ilukuk, der FuchS, der Geier!
Kladderadatsch.
JjumoiiTIiTctj=fnIirtlcfjes Ujocfjcnßfuü.
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage.
Man abonnirt bei den Postanstaltc» des In- und Auslandes,
sowie in de» Buchhandlungen.
Der vierteljährliche Abonnements - Preis auf dieses Blatt mit
sämmtliche» Beilagen beträgt für In- und Ausland 2 41t. 25 Pf.
Einzelne Nummern 25 Pf.
er schwarzen Scharen Siegesrnsen gellt,
^.Gs jubeln laut die Slättlcin all. die frommen :
(täh) ,,Gi, seht doch, wie die Mächtigen der Welt
Gar höflich bittend vor den Papst jetzt konnnen!
Dem Reich, das mir vor allen ist verhaßt,
Das immer noch vor mir sich nicht will beugen,
Ihm soll ich jetzt — juiit Lachen ist es fast —
Dar aller Welt fein gutes Recht bezeugen.
Gs ist, wie man zu Münster jüngst gesagt:
Ob bunt es hergeht auf dem Welttheater,
Und ob uns manches Stück nicht recht bchagt.
Die erste Rolle spielt der heil'ge Unter!“
Der hinge Leo aber seufzt und spricht:
„Uerstnmmcn laßt den Jubelruf, ihr Thoren!
Kennt ihr so schlecht den Kanzler? Ahnt ihr nicht,
Weshalb er mich zum Mittler just erkoren?"
Denn leider ist es ja nur allzuklar,
Wer in dem Streite recht hat von den beiden;
Freund Windthorst müßte, Freund Loyola gar
In diesem Fall für Deutschland sich entscheiden.
Und Spaniens frommen Söhnen, welche mir
So treu ergeben, soll ich strafend sagen:
Ihr müßt euch schämen und gestehn, daß ihr
Wie ungezogne Kinder euch betragen.
Uicht sehr beneidenswerth komm' ich mir vor,
Wenn ich dem Kanzler diesen Dienst verrichte.
Gr weiß sich stark, drum darf, er dem Humor
Gin Plätzchen gönnen in der Weltgeschichte."
Wnddcriitmtsch.