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Briefkasten.

Barmen. N. K.: Der „General-Anzeiger
für Wesel" (Nr. 30) enthält folgende Anzeige:
„Für die Reise eine Frauensperson bis 30 I.
mit einem Kinde von 4 bis 0 Jahren gesucht."
Wäre cs nicht bequemer, wenigstens ohne das
Kind zu reisen?
Berlin, v. G.: Ans Weißensee wird dem
„Berliner Lokal-Anzeiger" ('Nr. 68) von einem
Unfall auf der Trabrennbahn berichtet. EinStall-
mann der Bahn reitet ein bissiges Rennpferd.
„In der Nölkcstraste liest er sich von dem Restau-
rateur Lutze einen Schnaps geben, und im
Begriff, diesen zu trinken, bist ihn das Pferd in
den Fnst." Er hätte dem Pferde keinen Schnaps
geben sollen. — R. F.: Unmöglich. — St.: Von
dem Prinzen Henri von Orleans wird im
„Berliner Tageblatt" (Nr. 59, gesagt: „Er hatte
um so mehr Chancen, eines Tages populär zu
werden, als er fast nie Paris betrat, sondern
die fernsten Gegenden und die wildesten Völker-
schlachten bevorzugte." Eine sonderbare Leiden-
schaft, die wohl niemand dem jungen Mann
zugetraut hätte. — W.: Nicht verwendbar. —
H.: Mit Dank abgclehnt. — I)r. S.: Mit Dank
abgelehnt. — B.: In der „DeutschenTageszeitung"
(Nr. 72) empfiehlt sich „Feiths Neiheitenvertrieb"
in Dresden. Das ist richtiges Sächsisch. —
M. kl.: Uns liegt eine sehr sauber gearbeitete
Denkmünze znm 80. Geburtstage des Fürsten
Bismarck vor, die in der Metallwarenfabrik von
Will) Mayer in Stuttgart hergestellt ist. Sie
zeigt aus der einen Seile Bismarcks Bildnist,
auf der andern das Bismarck'sche Wappen.
Buttstädt. K.: In der „Buttstädter Ztg."
vom 9. Februar veröffentlichen Ney old und Frau
folgende Danksagung: ..Für die schönen Ge-
schenke und herzlichen Glückwünsche am Tage
unserer silbernen Hochzeit jagen wir unfern herz-
lichsten Dank, besonders dem geehrten Schafkopf-
klub." Wie nett!
Eharlolte,iburg. Dr. Fr.: Prosit! War
uns bekannt
bulmitzsch. M. H.: Sehr hübsch, dergleichen
must uns aber im Original vorgclegt werden.
Eberöwalde. S.: Im „Pädagogischen
Cenlral-Anzeiger" vom 6 Februar wird gesucht
..ein treu katholischer Mathematiker." ES must
weit gekommen sein mit dem Consessionalismus,
wenn er sich auch ans die Mathematik schon
erstreckt.
Essen. L.: In Andre Thenriets Er-
zählung Sanct Katharina (s „Rheinisch-West-
fälische Zeitung" vom 10. Febr.) sagt „der Graf"
zu „Rosette": „Nimm dies kleine Buch, das
mein steter Begleiter, mein Freund gewesen, den
Horaz von Virgil, und hebe es ans, bis icy es
aus deinen Händen zurücknehmen werde" Wie
Shakespeare soll nun auch Horaz nicht mehr
selbst seine Werke verfastl haben Wenn „der Gras"
recht hätte, hätte Virgil sie geschrieben. Unsere
Philologen wird das sehr intercssiren
Freiburg i. Br. K. R. 125: Für unser
Blatt nicht geeignet.
Friedenau. P: Die „Konoo 5Vromja"
vom 17. ,29.) Jan. meldet: „Der Stadt Berlin
schenkte der Kaiser einen Ehrenschmnck in Gestalt
einer ganzen Reihe Marmorstalnen und Büsten
deutscher Fürsten, Feldherrn, Staatsmänner etc,
welche die Siegcshalle im Berliner zoologischen
Garten schmücken sollen." Der Berichterstatter
des russischen Blattes kennt wohl von Berlin
nur den zoologischen Garten und hat das
Elephantenhaus dort seines orientalischen Baustils
wegen für die Siegeshalle angesehen.
Hannover. C L.: In der „Deister- und
Weser-Zeitung" vom 5. Febr. macht das König!.

--
Amtsgericht 111 zu Hameln bekannt: „In das
hiesige Handelsregister ist heute eingetragen: a,
aus Seite 332 zur Firma l)r. Paul Stegclitz:
Die Firma ist erloschen. Das Geschäft ist mit
Schuld und Unschuld aus den Fabrikanten
Dr. Paul Lohmann in Hameln übergegangen"
Konnte es nicht mit Unschuld allein über-
nommen werden?
Hofgeismar. N.: Tic „Casscler Allgemeine
Zeitung" (Nr. 38) bringt die Nachrichten über
die letzten Kämpfe zwischen den Chinesen und
den Japanern unter Überschrift „Vom ost-
afrikanischen Kriegsschauplätze." Seit einer
Reihe von Monaten ist täglich in den Blättern
von dem Kriege die Rede, und daher müsste man
allmählich in jeder Redaktion wissen, das; die
Chinesen nicht in Afrika, sondern in Asien zu
Hause sind.
Kiel. v. B.: In der „Kieler Zeitung" vom
5. Febr. ist folgende Geburtsanzeige zu lesen:
„Durch die glückliche Geburt unseres Sohnes
Günther wurden heute hocherfreut Albert
Doberzinsky und Frau. Kiel, 5. Febr. 1895."
Dobcrzinskys scheinen den Eltern des jungen
Günther, die merkwürdiger Weise nicht mit
Namen genannt sind, nahe zu stehen.
Klcinburg b. Breslau. P.: In der ..Schics.
Zeitung" vom 7. Febr. findet sich die Anfrage:
„Wer lernt 3 jungen geb. Damen Walzer tanzen?
Off. n. W. G. postlagernd Tschirnan erbeten."
Rührt die Anfrage von den drei tanzlustigen
Damen her, so mns; es doch als etwas zweifelhaft
erscheinen, ob sic hervorragend „geb." sind.
.Köln. M. S: In dem parlamentarischen
Bericht der „Kölnischen Zeitung" vom 6 Febr.
erscheint ein „Oberlandstattminister Gras Lehn-
dorf." Ein Oberlandstallminislerium halte bisher
noch nicht existirt.
Leipzig. E. K.: Wir haben öfter schon erklärt,
das; die für unseren Briefkasten gemachten Ein-
sendungen nicht honorirt werden.
Magdeburg. H.: Im Brieskasten der vori-
gen Nummer unseres Blattes haben wir unter
Magdeburg gesagt, die vom 16. Nov. vor. I.
dalirte Nummer des „Wau Wau" enthalte elf
aus dein „Kladderadatsch" gestohlene Artikel.
Wir sind gcnöthigt, das zurückznnchmen. denn
bei genauerem Zuscheu haben wir noch zwei
weitere zuerst von uns übersehene Artikel entdeckt,
die auch ans der Nr. 45 des „Kladderadatsch" in
die Nr. 44 des „Wau Wau" hincingekommen
sind. Aber das ist noch nicht alles, was wir
entdeckt haben. Vor uns liegen jetzt auch noch
die Nummern 34—43, sowie 45 und 46 des „Wan
Wan." In jeder dieser zwölf Nummern ist
der „Politische Wochenbericht" fast ganz aus dem
„Kladderadatsch" zusammengcstohlcn. Die Zahl
der in ihnen enthaltenen Plagiate beträgt achtzig,
das macht mit den dreizehn der Nr. 44 zusammen
dreillndneunzig. Diese Zahl wird immer mehr
wachsen, je mehr alte Nummern des „Wan Wan"
uns vorgclegt werden. Wir vermuthen, das; Herr-
Mar Hesse, Redacienr des „General-Anzeigers
der Stadt Magdeburg" und des „Wau-Wau",
im Ganzen schon weit über tausend Plagiate am
„Kladderadatsch" begangen hat. Und dieser Bursche
ist unvorsichtig genug, uns wegen Beleidigung zu
verklagen, weil wir ihn „unehrlich" genannt haben!
— Sch: In der Sitzung der Magdeburgischen
Stadtverordneten, die am 17. Jan. stattsand,
hat nach der „Magdeburgischen Zeitung" der
Stadtverordnete Jaensch n. a gesagt: „Es gibt
Leute, die viele Examina geleistet haben und doch
Schassköpse sind." Bezweifeln Sie das etwa?
Marburg. F E: Nach dem „Marbnrger
Tageblatt" (Nr. 34) hat Herr Professor Dr Meyer

in «einem Vortrage über die Bekämpfung des
Alkoholgennsses gesagt: „In Augsburg kommen
666 Liter, in Frankfurt 701 Liter, in München
945 Liter Bier täglich ans den Kopf der Be-
völkerung." Da sind wir hier in Berlin doch
bedeutend mäßiger.
Milwaukee. Landsmann: Ohne Zweifel
ist der Herr Richard Mobrmann, der sich im
„Milwaukee Herold" vom 26. Jan. als „Deutsch-
lands preisgekrönter Spccialist für Bandwurm,
Jnflueuza, Beinschäden n. s. w " empfiehlt, identisch
mit dem steckbrieflich verfolgten Bandwurm-Fritzen
von Berlin-Moabit ruhmreichen Andenkens.
Neustrelitz. N. N: In der „Kreuzzeitung"
(Nr 59) findet sich folgende Anzeige: „Junges,
zuverlässiges Mädchen wünscht Stellung in besserem
Hanse bei jungem Ehepaar, welches im Koch- und
Hausarb. tücht. erfahr, ist" Das Mädchen
scheint es aus einen leichten Dienst abzusehen.
Potsdam. N.: Folgende Neuheiten sind
uns zugegangen:„Napoleon und die Frauen.
Mit l l Vollbildertaseln. Von Friedrich Masson.
Uebcrtragcn vonOskarMarschall vonBiebcr-
stein." Verlag von Schmidt L Günther in
Leipzig. — „Mein letztes Wort über den
Jesuitenorden an Kaiser und Reich von
Dr. F. P. Huber." Leipzig, Verlag von Felix
Simon. — „Dienstentlassung von SO König-
lichen Regierungsbaumeistern aus Anlaß der Um-
gestaltung der Staatseisenbahnvcrwaltung." Druck
von I. Frimmersdorf, Köln. — „Das
Ministerium Eulenburg und das Scherl'schc
Sparst)stein. Ein Beitrag zur Geschichte des
geistigen Eigcnthums von August Scherl."
Berlin, Druck und Verlag von August Scherl.
— „Der Erste Staatsanwalt Herr Christian
Im ml er in Gotha als Vorsitzender des Auf-
sichtsralhes der Gothaischen Verkagsanstalt vorm.
Friedr. Andr. Perthes in Gotha." Gotha
1894. — „Berliner Ausstellungs-Zeitung"
Nr. 1. Verlag und Druck von F. Cynamon in
Berlin. — „Schönheitsmittel. Gedicht von
Johannes Trojan für eine Singstimme mit
Begleitung des Pianoforte von Carl Bohm.
Neben dem deutschen Text die Uebertragung ins
Englische von Paul England in London.
Ausgabe für hohe und für tiefe Stimme."
Verlag von N. Simrock, Berlin.
Stuttgart. P. H.: Im „Neuen Tagblatt"
(Nr. 28) liest man: „Ein fast neues Uhrmacher-
Werkzeug für einen Lehrling neuester Con-
struclion ist zu verkaufen bei Georg Schund
in Deizisau, O.A. Eßlingen." Wir können
Ihnen nicht sagen, ob in der Construction von
Uhrmacher-Lehrlingen kürzlich erhebliche Fort-
schritte gemacht sind.
Bieneuburg. W. M.: Die „Halberstädter
Zeitung" vom 12 Februar meldet: „Danzig,
9. Februar. Der achtjährige Nordoststnrm hat
an der Ostseeküste große Eismasscn berghoch auf-
gelhürmt." So anhaltend weht doch der Nord-
ostwind selbst im Nordosten nicht.
Zürich. Tr. G. S.: In Nr. 34 des
„Tageblatts der Stadt Zürich" sinder sich aus
Seite 3 folgendes Inserat: „Italienisch wird von
einem Italiener sehr schnell gelernt. Offerten
unter Chiffre X. 0. 2465 ins Berichthaus." Man
sollte meinen, daß die Italiener es am wenigsten
nöthig hätten, „Italienisch" zu lernen.

Bei der groben Menge der an nnS gerichteten Zusendungen
ist die Bcanlworlung einer icdcn uns ebenso unmöglich wie
die Aufbewahrung der uns unverlangt zugchcndcn Manuskripte.
Rücksendung der letzteren erfolgt nur. wenn der Sendung da«
erforderliche Porto in Briefmarken beigefügt ist.
Die Redaktion deS Kladderadatsch.

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