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Uber eine Frauenstatue in Antium.

Die Frauenstatue, deren Abbildung wir hier bringen, dürfte
wohl den meisten Fachgenossen den Eindruck eines vollkommen
Neuen machen, obgleich sie längst publiziert und gelehrt be-
handelt ward. Wenigstens dem Verfasser und einem ganz kleinen
Kreis befreundeter Gleichstrebender, die die Vorlage dieses Bildes,
welche ihm ohne jede weitere Angabe in Rom in die Hände
geriet, besahen, ging es so, und erst ein Blick in Reinachs Re-
pertoire führte ihn durch das dem jämmerlichen Bilde auf S. 660,4
hinzugefügte »Antium, Not. d. Scav. 1879 pl. I 4« auf die Spur des
herrlichen Werkes. Da es ihm leider nicht vergönnt war, diese
persönlich zu verfolgen, so muß er sich mit den Mitteilungen
eines Glücklicheren begnügen, dem es gelang, sie im Palazzo des
verstorbenen Fürsten von Sarsina in Anzio ein paar Augenblicke
ungestört zu betrachten. Sie steht dort in dem Flur mit drei
anderen »elenden Skulpturen«, zu welch kräftigem Beiwort des
Berichterstatters der tiefe Eindruck ihrer Schönheit offenbar
wesentlich beigetragen hat. Die Störung dieses interessanten Tete-
a-tete durch den Custoden hatte den Vorteil, daß der Besänftigte
dem Fremden in seiner Wohnung aus einem Korbe zwei Finger,
einige Gewandsplitter und Fragmente der großen Platte, die sie
in den Händen hält, zeigte, darunter jenes Fragment mit der
Pergamentrolle und der »Löwentatze«.

Die erste Erwähnung des Fundes findet sich auf S. 16 f. im
Januarhefte des erwähnten Jahrganges der Notizie, sie rührt von
Augenzeugen her und verweist auf einen Bericht, den der an den
 
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