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Klemm, Gustav Friedrich
Allgemeine Cultur-Geschichte der Menschheit: nach den beßten Quellen bearbeitet und mit xylographischen Abbildungen der verschiedenen Nationalphysiognomien, Geräthe, Waffen, Trachten, Kunstproducte u.s.w. versehen (6. Band): China und Japan — Leipzig: Verlag von B.G. Teubner, 1847

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.63443#0533
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Kunst.

527

Was die bildende Kunst betrifft, so trägt auch diese in Japan
ganz das Gepräge der chinesischen; die Baukunst zeigt dasselbe
Säulen - und Gitterwerk, dieselben Dachformen. Die Statuen in
Bronze, Stein und Porzellan, so wie die Bronzegefäße sind wie die
chinesischen; die Porzellangefäße scheinen jedoch einfacher in der
Form und minder mannichfaltig in der Färbung, indem meist blau
und roth als Hauptfarben vorherrschen, die durch reiche Vergoldung,
seltner durch andere Farben, wie schwarz, grün und gelb gehoben
werden. Die Verzierungen sind meist der Pflanzenwelt, seltner der
Thierwelt und dann meist den verschiedenen Arten der Vögel ent-
lehnt. Darstellungen von Scenen aus dem häuslichen und öffent-
lichen Leben kommen nur selten, und so weit meine Erfahrung
reicht, nie in bunten Farben oder anders als in Umrissen auf den
japanischen Gefäßen vor.
Und so erscheint uns denn Japan als ein Theil, ein Abkömm-
ling des chinesischen Culturkreises, zu dem auch, wenn schon in
minder ausgebildetem Grade, Cochinchina, Siam und Korea gehören,
während die Ahnos uns in die Urzustände desselben versetzen. Die
altjapanische Sage aber schildert uns Zustände, wie wir sie bei den
Polarvölkern überall getroffen.
 
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