98 V. Bacchus-Saal.
sehen Satyr lehrt, wie sich gemeine Auffassung
gegen edle verhalte.
Aus der Sammlung Albani zu Rom. Gest.
bei Piroli Mus. Nap. 4, 65.
108. 3uQenhftcl)er gefjörnter Sattjr, genannt
öer «faun Töincßefmanns.
' Büste aus Marmor von Luna.
Höhe 1/ 10".
Winckelmann, in dessen Besitz dieser schön-
gearbeitete Kopf war, hat denselben in der Gesch.
der Kunst (S. W. 4,78.) beschrieben und in den
Monum. ined. Nr. 59. mit folgender Erklärung
abbilden lassen: „Ohne die Hörner, die ihm
„aus der Stirne hervortreten, hätte man in die-
sem Kopfe niemals das Bild eines Fauns er-
„kannt, denn das andere Merkmal der Ohren
„ist von den Haaren verdeckt; auch sind die
„letzteren etwas verschieden von denen der übri-
„gen Faune. In dem halb geöffneten Munde
„bemerkt man einen Zug verliebten Schmachtens,
„mit welchem die sanfte Freundlichkeit der
„Augen übereinstimmt; das Gesicht ist auch
„ein wenig abgezehrt und mager, so dass man
„sagen möchte, der Künstler habe in diesem
„Faun das Bild der leidenschaftlichen Liebe
„vorstellen wollen, welche die Anmuth des Ge-
richts verscheucht und die Lebenskraft ver-
sehen Satyr lehrt, wie sich gemeine Auffassung
gegen edle verhalte.
Aus der Sammlung Albani zu Rom. Gest.
bei Piroli Mus. Nap. 4, 65.
108. 3uQenhftcl)er gefjörnter Sattjr, genannt
öer «faun Töincßefmanns.
' Büste aus Marmor von Luna.
Höhe 1/ 10".
Winckelmann, in dessen Besitz dieser schön-
gearbeitete Kopf war, hat denselben in der Gesch.
der Kunst (S. W. 4,78.) beschrieben und in den
Monum. ined. Nr. 59. mit folgender Erklärung
abbilden lassen: „Ohne die Hörner, die ihm
„aus der Stirne hervortreten, hätte man in die-
sem Kopfe niemals das Bild eines Fauns er-
„kannt, denn das andere Merkmal der Ohren
„ist von den Haaren verdeckt; auch sind die
„letzteren etwas verschieden von denen der übri-
„gen Faune. In dem halb geöffneten Munde
„bemerkt man einen Zug verliebten Schmachtens,
„mit welchem die sanfte Freundlichkeit der
„Augen übereinstimmt; das Gesicht ist auch
„ein wenig abgezehrt und mager, so dass man
„sagen möchte, der Künstler habe in diesem
„Faun das Bild der leidenschaftlichen Liebe
„vorstellen wollen, welche die Anmuth des Ge-
richts verscheucht und die Lebenskraft ver-