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stossend sind in drei Stockwerken entlang dem Haust Verbindungsgänge vorgelebt. In der Mitte
der Verbindungsgänge führt eine Wendel treppt aus dem Schlosshofe in die Höhe. Der ganze
Bau wurde zur Zeit Karl Ludwigs einer weitgehenden Veränderung unterworfen, doch ist es
leicht, aus den vorhandenen Ueberresten sich dessen frühere Einteilung und Gestalt zu vergegen-
wärtigen. Die Nordseite, teilweise an den runden Glockenturm angelehnt1), zeigt heute noch
vier Stockwerke und bei genaucrem Zusehen bemerkt man aussen die Ueberreste der älteren
Fenstergestelle und im Innern die Geläufeckcn und Lcibungsbögen der später veränderten zwei mitt-
leren Stockwerke-); auch in der Ostwand sind aussen und innen noch die alten Fensteröffnungen
zu erkennen. Die Fenster des obersten Geschosses und der Erker rühren von der ersten Anlage
des Gebäudes her; auch die ursprüngliche Gestalt des Daches und die Form der Giebelaufsätze,
welche aus Backsteinen aufgemauert waren, ist an der Ostseite leicht festzustellen. Der viel
tiefer sitzende Giebelanfänger der südlichen Dachfläche steckt noch in der Mauer des Otto-
Heinrichsbaues3). Die Westwand, auf der Mauer (7)—(8) des älteren Gebäudes in die Höhe
geführt, bildet die vielfach veränderte Scheidewand /wischen dem Friedrichsbau und Gläsernen
Saalbau. Die Giebelanfanger und ein Teil der Eckquader sind noch zu erkennen4). Von der
Südfacade sehen wir den Teil zwischen Otto-Heinrichs- und Friedrichsbau in seinem ursprüng-
lichen Zustand, nur die Thür- und Fensteröffnungen nach den Säulengängen sind vermauert und
der Zugang in den Friedrichsbau ist später hergestellt. Der Treppenturm reichte in der Höhe bis
unter den Stein, in welchem die verstümmelte Inschrift . . novat . . . eingemeisselt ist; hier ist
noch das alte Abschlussgesimse zu sehen. In den unteren Teilen ist sein Grundriss nicht ein
Achteck, er fügt sich dort vielmehr an einen .Mauerrest an, welcher die Richtung nach Süden
hat. Etwa von der Höhe des obersten Geschosses des Otto-Heinrichsbaues an aufwärts wird
das Achteck des Turmes frei und vollständig. Der Treppenlauf im Turme lag ursprünglich
tiefer; die Tritte stecken abgeschlagen zum Teil in der Wand und auch die Thürverb in düngen
aus dem Turm sind noch sicher zu erkennen7'). Der zwischen dem Otto-Heinrichsbau und
Gläsernen Saalbau entlang ziehende schmale Raum ist der ehemals von dem Treppenturm östlich
ziehende Verbindungsgang. Im Parterregeschoss (jetzt durch den Kellerraum des Otto-Heinrichs-
baues verdeckt) hatte derselbe zwei grosse, durch einen gemauerten Pfeiler getragene Bogenöff-
nungen (vergl. Fig. 24). Die oberen Geschosse waren massiv aufgemauert und durch Fenster
beleuchtet; die Decken nicht gewölbt, sondern aus auf Steinträger aufgelegten Holzgebälken
hergestellt; ein Teil der Träger, menschliche Köpfe darstellend, steckt noch in den Wänden
(vergl. Schnitt Q_—R auf Taf. 26 und die Köpfe in grösserem Massstabe aufTaf. 52).

Das Haus Friedrichs II. hatte über dem Kellcrgeschoss noch vier Stockwerke. Das unterste
in der Ebene des Schlosshofes hatte eine Flöhe von 4,80 Meter und war wahrscheinlich überwölbt1').

') In dem Unrctit;aii<! aus dum Gläsernen Saalbau in das Erdgeseboss des

;u Kw^cheti dum \iantrwtrl; du-, letzt urun und dem des. -.pafur anfertigten Glasern
*) Vergl. Schnitt M—N auf T.if. 19.
') Vergl. Ostfaeade auf Tat'. 18.
*) Vergl. Schnitt T—U auf T.
*) Vergl. Schnitt Q.—R auf Taf. 26.
'') Um Raum an der N'urdsuiic iiiiur dum Diiivh^aiiL; liegend hat noch s

nittelbar daranstossenden lassen sich in der Nordwand diu Widerlagsstcine erkenne

inüin^lidius Gewölbe.
 
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