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bau (wir reden hier von den Geschossen, wie- dieselben von Friedrich II, erbau! worden waren).
Aus ersterem führten zwei Thüren zu dem dort noch belassenen Gang. Dessen Fenster wurden
mit Mauerwerk geschlossen und zwischen seine Wände Pfeiler zur Aufnahme des Seitenschubes
der Gewölbe im grossen Saale kies Otto-Heinrichsbaues eingezogen.

Die Ostfacade ist auf der alten äusseren Wallmauer, deren Ueberreste noch bis etwa zur
Brustungshöhe im Parterregeschoss reichen, errichtet. Sie ist mit der Ostwand des Gläsernen
Saalbaues in Verbindung gesetzt und stösst an den unteren Teil des Apothekerturms stumpf
an, während umgekehrt die Obergeschosse des letzteren ohne Verband an sie angelehnt sind.
Die Facade ist sehr einfielt gehalten. Im Erdgesehoss befinden sieh, im regelmässig verteilt,
hohe, durch ein Steinkreuz in vier Oefinungcn zerlegte Fenster, von welchen drei, die dem
grossen Saal im Innern entsprechen, durch Hermen vor dem oberen Teil des .Mittelgewändes
ausgezeichnet sind1). Die Fenster der Obergeschosse sind zweiteilig, verhältnismässig klein
und ohne Rücksicht auf die unteren angelegt. In gotischer Weise rtieinspringende Wellenprofile
bilden den einzigen Schmuck der Gestelle. Nur die letzteren sind aus Werkstücken gefertigt,
während die ganze übrige Facade aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtet ist. Heber der
Facade erhohen sich zwei unmittelbar aneinander stossende Giebel, und in der Mitte befand sich
ein vom obersten Geschoss bis zum Boden reichender schlotartiger Vorbau, welcher unter der
Erde als schmaler Gang am Ostabhang ins Freie mündete. Zu diesem war eine jetzt Vermauerte
enge Thürc in einem Pfeiler des Mittclgcschosscs von oben der einzige Zugang. Der Schlot,
dessen Besteigung nur mittels Leitern möglich war, diente wahrscheinlich als Notausgang.

Die Südwand ist im Erdgesehoss mit ihrer östlichen Hälfte weiter gegen Süden vorge-
schoben, um für einige unentbehrliche Räume Platz xu schaffen. Sie hat an jener Stelle keine
Grundmauer, sondern ruht im Keller auf einem von der inneren alten Wallmauer nach dem
Apothekerturin gesprengten Bogen. In den Obergeschossen ist die Wand in einer Flucht durch-
geführt und steht dort mit ihrer östlichen Hallte auf den Gewölben der darunter liegenden Räume.
In den Ecken ist sie mit der Ostwand und der von Grund aus neu aufgeführten Hoffacade fest
verbunden. Aeusserlich bietet sie nichts Bemerkenswertes.

Die Hoffacade erhebt sich über einem glatten Sockel, welcher gegen Süden, entsprechend
dem nach jener Richtung ansteigenden Gelände, eine bedeutend geringere Höhe hat, als an
seinem Anschluss an den Treppenturm des Gläsernen Saalbaues. Die Mitte der Längenaus-
dehnung ist durch die vorliegende Freitreppe ausgezeichnet. Der Teil des Sockels, welcher
nördlich von der Treppe liegt, ist mittels behaltener Quader hergestellt-), während der südlich
ziehende aus — trüber verputztem — Rauhmauerwerk errichtet ist. Die Lichtöffnungen und
'I hüren sind ohne Rücksicht aul die Fenster in den darüberliegenden Stockwerken angelegt.
Die Facade hat drei ungleich hohe Stockwerke und darüber die Reste von zwei Zwerchhäusem,
Ulli welche wir noch besonders zurückkommen weiden. Die Höhe des unteren Geschosses beträgt

') Hie jctüigui Hermen sind aus sjulcri

,111 jener Stelle aufgefunden.

') Die Quader tragen alle Merkmale
Oberfläche und die gleichen Stemme uz eichen,
und müssen dieselbe wohl so erklären, dass di

nder aul VVcrkplätueii nncli vorrätig w.ucn uml

r der ursprünglichen haben wir gelegentlich der Aittgrabungeti

1er Werkstücke der Bauten Ludwig
Wir linden diese liigentümliehkeii
: Sieine entweder von andern bese
verwendet wurden, soweit sie eben

sie zeigen dieselbe. Bearbeitung der
an vielen Bauten aus späterer Zeit
i Konstruktionen gewonnen wurden.
 
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