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Kockel, Valentin [Hrsg.]; Universitätsbibliothek Augsburg [Hrsg.]
Ansicht, Plan, Modell: zur Darstellung antiker Architektur am Beispiel von Pompeji und Herculaneum ; [dieses Heft begleitet die Ausstellung, die vom 27.11. bis zum 16.12.1996 in der Universitätsbibliothek Augsburg stattfindet] — Augsburg, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.28559#0016
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Modelle Antiker Architektur

„ Wer kennt den Vorzug richtiger Modelle vor allen Abbildungen und Kupferstichen nicht,
wären letztere auch noch so treffend, noch so täuschend" (1804)

„Ich habe aber Zweifel, ob diese großen Säulen ihre Wirkung nicht als Miniaturen ver-
lieren werden". (1783 zu einem Paestum-Modell)

Die größere Anschaulichkeit von Architekturmodellen gegenüber Zeichnungen liegt
auf der Hand. Sie wiederholen einen dreidimensionalen Gegenstand ebenfalls dreidi-
mensional und geben damit auch dem ungeübten Betrachter eine bessere Vorstellung der
Wirklichkeit. Alle Seiten und Innenräume sind dargestellt, Blickwinkel und Beleuchtung
können beliebig verändert werden. Diese Vorteile wurden spätestens seit dem 14. Jh.
von Architekten genutzt, um ihren Auftraggebern die Bauplanung besser vermitteln
zu können. Solche 'Planungsmodelle' aus der Zeit um 1600 sind auch in Augsburg erhal-
ten und zeigen verschiedene Varianten der Rathausplanung. 'Zustandsmodelle' bereits
ausgeführter Bauten, wie jenes des gotischen Augsburger Rathauses, sind dagegen
seltener.

Seit den sechziger Jahren des 18. Jhs. nutzte man die Vorteile der Modelle auch für
die Rezeption antiker Architektur. Um den Ruinencharakter der Antiken wiederzugeben,
wählte man Kork als Modellbaumaterial. Kleinteilige Formen, wie Kapitelle oder Friese
wurden in feinem Gips ausgeführt. Bei den.Modellbauern Giovanni Altieri (belegt 1767 -
1790), Agostino Rosa (1738-1784) und dem berühmtesten von allen, Antonio Chichi (1743
1816), konnte man bis zu 36 verschiedene Modelle römischer Bauten erwerben. Rosa

Abbildungen 8 und 9:

Entwurf und Dokument.

Penther läßt die Eroten in der
Modellkammer mit
Entwurfsmodellen spielen.

Auf dem Tisch von Soane stehen
neben Kork und Gipsmodellen
antiker Bauten auch seine eigenen
Entwürfe in Gips.
 
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