Domvlatt
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Amtliche Mittheilungen öes Gentral-Dombau-Vereins.
mit geschichtlichen, artistischen und lLLerarischen Beiträgen,
herausgegeden vom Vorstandr.
Nr. LN?. Köln. Montag, 1. Juti L8GL.
Das „Kölner Domblatt" erscheint monatlich. Der Pranumerations-Preis, deffen Brutto-Ertrag der Dombau-Vereins-Casse zufließt, beträgt hier
Wte auSwärts (bei allen kgl. preuß. Pofl-Anstalten) 10 Sgr. für den Jahrgang. — Alle Zuschriften an dsn Central-Verein werden offen oder unter
Kreuzband mit dsr Rubrik: „Allgemeine Angelegenheiten dss Dombau-Vereins zu Köln", so wie Geldsendungen mit der Bezeichnung: „Geldbeiträge sür
den Dombau in Köln", erbeten.
Amtliche Mittheilungen.
Vereins-Gmoffen und Mitbürger!
Der Borstmd ses Centcal-Dombau-BereinS beehrt stch hiermit anzuzeigen, daß ec mit dem 1. Auzust dre diesjährige
regelmäßige Einsanunlung der Dombau-Beiträge für Ksln und Deutz begmnen und im Lanfe dec folgenden Moaate
volleuden wird.
Nach dem von Seiner Mafestär unserein Könige geaehmigten Plane müfsen, weil wichtige constructive Rücksichten
dieseS durchaus erfordern, im laufenden Jahre höhere SuMmen beim Baue zur Verwendung kommen, und es sind diesmal
dafür 120,000 Thaler in Anfatz gcbracht, statt der früheren JahreS-Smnme tzon 100,000 Thalern. Dcher wurden außer
der herkömrnlich bewilligten Summe oon 50,000 Thalem aus Staatsmitteln noch weitere 10,000 Thaler vorschußweise
für 1862 bewilligt. Da die Kathedralsteuer auf 8000 Thaler anzuschlagea ist, so bleibt also noch dem Bereiue die schwere
Aufgabe, für oie Beschaffung von 52,000 Thalern zu sorgen.
Zwei Decennien unvsrdroffcner Anstrengung haben hingsreicht, um in der That auszuführen, was man Jahrhunderte
hiudurch sprüchwörtlich als die unbezweifelbare Unmögllchkeir zu erwähnm pflegte: der Dom i st nahe fertig, und wird
und muß nun rasch vollmdet wecden — Theilweise ist schon eine neue Generation an die Stelle derjsmgm gelretm, die
vor zwanzig Jahren das Wrrk in heiliger Begeistervng mit Kraft nnd AuSdauer begonnen haben. Möge sie an Eifer ihre
Würdrgen BorgSnger »nr übertreffen und verdunkeln! Köln muß vor Allem hier vorangehen. Jn seisen Mauern erhebt sich
ja der Wunderbau, Ler als Denkzeichm dmtschsr Frömmigkeit, deutschm KnnstsinneS, deutscher Ztärkc und deutschsr EmLracht,
trotz aller Trübung der Emigknt in unserer Nation, für die innere Gcöße des deutschen Boikes zeugt, und die Herzen
Allsr erhebt, die mit ernstem Sinne für Glauben und Tngmd dm echten Eifer für Deutschlands Heil und Größe in ihrem
Jnnerm tragm.
Der Lägliche Anblick der errungenen Erfolze msß die Kölner ganz bessnderS zu regerem Eifer avspornen. Jst ja
die Stadt seit jenm zwanzig Iahren m ihrsm Reichihum fo bedmLend gestiegm, daß die Opfer heute viel leichter werwn,
als sie zur Zeit unseres ecften Beginnens waren. Leider aber habm sie Ledeutend abgenommm! Wie Manchem wnrde leicht,
seinsn Beitrag hcute wesmtlich zu erhöhen und Anders durch Wort und Beifpiel dazu anzutreiöen. — Wir vertraum auf
Kölns oft bewährten Bürgersmn und aus seine willlge Freigebigkeit für edle Zwecke, indem wir es wagm, ilagmd und
mahnmd an bie Abnayme unfcrer Collecten ;u erinnerrr. Die -Klage wird bei dem Anbückr deS Dorms in dm Herzen
aller edeln Kslner ihre Wirkung nicht verfehlm.
Der Borstand dss Central-Domban-Vereins.