Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1865 (Nr. 239-250)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1815#0006
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
). z. WaS nach Wzug ixr vorerwühnten Gesarmntsumme der PrLmien von
150,VW Thalern und der einschließlich deS zmn Vertricbe der Loose LU bc-
williaenden Procentsaves, auf 1ü Procent der Gesaunntsummc der Looze oder
5V,W» Thaler veranschlagten Verwaltungs- und sonstigm Kostcn übrig bleibt,
bildet den dem Dombaufonds zufließmden Remertraa. der in der hergebrach-
ten Wrise vmn Vereine an dieTombaubehörd« verabfolgt und ausbezahlt wird.
) 4. Die Ziehung der Prämien ersolgt im Herbste eines jeoen Jahres, und zwar
zuerst im Laufe dcs Herbstes I8Ä, am Sitze des Central-Dombau-Verrins zu
Köln. Die EinzShlung der Nummern (5W,0W) und die Ziehung geschieht
öffenllich, in Bcisein und unter Äufsicht von wenigstens füns dabei anwesen-
den Mtgliedern des Vorstandes des Cmtral-Dombau-Vereins. Tag, Stunde
und Ort werden vorher in Zwischenräumen von acht Tagen, wenigstens drei-
mal, in der Staats-Zeirung und in der Kölnischen Zeitung bekannt gemacht.
Sollten bis zu der fur die Ziehung bestimmten Zeit nicht wmigstens drei
Fünftel sämmtlicher Loose, also nichr Dreimalhundert Tausmd Loose abgesetzt
scin, so wird Lie Ziehung für das betreffende Zahr bis dahin ausgesetzt, daß
jmer Wsatz erreicht sein wird. — Darauf bezügliche Bekanntmachungen wer-
dm in dm obm bezeichnetm Blättern zeitig erfolgm. Tie Nummem von
Nr. 1 beginnmd bis zu W. LWM« werdm m das eine Glücksrad eingezählt.
Ein ziveites Glücksräd mthält die in gleicher Weise eingezähltm fortlaufendm
Gennnnstnummem, der Zahl der vorhanomm Prämim in Geld und tkunst-
wcrkm mtsprechmd. Ter Ziehung einer Loosnummer entjpricht jedesmal
die Ziehung einer Gewinnstnummer, dergestalt: daß der durch letztere be-
zcichnete Gewinn auf das L»os fällt, welches die gezogene Loosnummer trägt.
Smd alle Gewinnstnummem gezogm, so bildm die übrigest in dem einm
Glücksrade zurückgebliebenm'Loosenummem die Nietm, und We mtt diesm
im Rad« zurückgebliebmen Iiummem bezeichnetm Loose sind werthlos.

Die Zrehung der Loosmummern aus dein einen Glücksrad« und der Ge-
«innst-Nummem aus dem andem Glücksrade geschieht durch Waismknabm.

Ucber bas ganze Geschäft der Ziehung wird ein Protocoll aufgenommm
und von dm sämmtlichm anwesmdm Mitgliedem des Vorstandes unterzeich-
nct. Dasselb« wird ini Archiv dcs Central-Dombau-Vereins hinterlegt.

j. 5. Auch die Nummem der nicht abgesctztm Losse werdm in das eine Glücksrad
mit eingezählt. Alle auf solche nicht abgesetztm Loose fallmdm Gewinne
fiießm dem Dombaufonds zu.

§. S. Die gezogmm Nvmniem der gewinnmdm Loose mit dm darauf gefallmm
Prämim werdm in der Staats-Zeitung und in der Kölnisiben Zestung drei
Mal sofcet nach der Ziehung und von drei zu drei Wvchm dckannt gemacht.

§. 7. Die Prämim werdm, sechs Wochen nach Vorzeigung der Loose beim Verwal-
tungs-AuSschuffe des CeMral-Dombau-Vereins, an die Jnhaber der betref-
fenom Loose und gegm Aushändigung dersclben im Secretariate des Cmtral-
Dombau-Vereins zu Köln ausbezahlt und verabfolgt.

Z. 8. Jedes Gewinnloos, welches binnm drei Jahrm, vom Tage der Ziehung an
gerechnet, nicht vorgezeigl und geltmd gemacht wordm ist, verliert mit Ablauf
dieier Frist sein Anrecht auf Crhebung der Prämie, welche dem Domiaufonds
anheimfällt.

§. 9. Dem Vorstande ist es gestattet, die Erlsubniß zum Vertriebe der Loose in
den dnltschm BundeÄÜaatLn nachmsuchen.

§. 1v. Die Verwaltung und Ausführung der Dom-Thurmbau-Prämim-Collecte ist
dem Vorstande des Cmtral-Dombau-Vereins zu Köln überlafsen. Die Staats-
Regierung behält sich das Auisichlsrccht und die Anordnung aller Maßregeln
vor, dic sie sür angemeffm erachtet.

Zweihuudert fieberrundachtzigstes Protoeoll

d e «

Lentral-Domdlm-Verems-Vorstandrs.

Berhandelt zu Köln im großen RathhauSsaale, DonnerStag, 2. März 186ö,
NachmittagS 4 Uhr.

Nu« dem Vorstande scheiden in diesem Jahre folgende zehn Mitglieder
au<: die Herren

1) ReligionSlehrer vr. Vosen,

2) RegierungS-Präsident a. D. von Wittgenstein,

3j Kaufmann Verhagen,

4) Buchhändler M. DuMont sr.,
üj Justizralh vr. HaasS I.,

6) Kaufmann P. MichelS sr.,

7) General-Agent Alb. Heimann,

8) Director W. H. PepyS,

S> Eommercimrath I. Seydlitz,

10) Adoocat Esser II. jr.

Zn Bezug darauf wird die dieSjährige Wahl-Versammlung deS
Lentral-Dombau-VereinS vom Vorstande auf

Dinstag den »«. Mai 18«S

festgesetzt.

Kerner wird bestimmt, daß die Ziehung der Dombau-Lotterie a«

1. September 18«S

Statt finden soll, welchec Tag mit Rücksicht auf die an demselben im Jahr«
1842 Stalt gehabte Srundsteinlegung zum Forlbaue deS DomeS gewählt
worden ist. Die Form der Publicaiion diesec Ziehung wird, nach einem
Vorschlage deS BerwaltungS-AuSschuffeS, vom Vorstande genehmigt.
Vorgelesen, genehmigt, unterschrieben.

(Gez.) vr. Haass 1. — vr. Baudri. — Kreuser. — Berghau».
— von Ammon. — Halm. — DuMont -r. — Trost. —
Bachem. — Ed. Oppenheim. — W. Breuer. — Boigtel.
— W. GroSman. — Saul. — F. Aldenhoven. — W. Pütz.
— L.vonWittgenstei n. —OSwald Echmitz.— Wilhel«
Meuser.

2L8. Gaben-Berzeichniß.

Jm Monat Februar c. find eingegangen:

1) AuS der Collecte pro 1864 im Pfarrbez. St. Gereon .

2) Durch Frau Wwe. Lharl. Potthoff in Bielefeld ein
Vermächtniß deS daselbst verstorbenen Herrn Carl
Colbrmm zum Fvrtbaue deS Domes

3) Bom HülfS-Vereine zu Brauwetler

4) » ^ Trier.

5) , „ „ Malmedy ....

6) Aus der Pfarre Blatzyeim sür Rechnung deS Hilfs-

Vereius Kerpen.

7) Vom akademischenDombau-Verein zu Bonn (pro 1864)

8) Von den Herren Pfarrern deS DecanateS Düffeldorf

9) AuS den Schulen des PflegebezlrkS Kerpen durch Herrn
Pfarrer und Schulpfleger Contzen in Blatzheim

10) AuS den Schule» deS Pflegebezirks Winterscheid burch
Herrn Pfarrer und Schulpfleger Oberdörffer .

11) Au« der Pfarre Edern (durch Herrn Pfarrer Hetzer)

12) Bon „Schiffer Vomivi" (2. Beitrag pro 1865)

13) Von Herrn Rector Bolling in Evinghoven

14) Geschenk vou Herrn D. B.

15) Zeugengebühren von G. M. und I. B. .

Thlr. Sgr. Pf.
311 10 —

100

12

80

19

7

150

11

10

15

29

20

20

24

Ar.wesend die Herren: vr HaasS I, welcher an Stclle deS sür heute
verhinderten Präfidenten daS Präfidium übernimmt; vr. Baudri, Kreuser,
Halm. LerghauS. M. DuMont sev., von Ammon, Trost, Bachem,
Sd.Oppenheim. Aldenhoven, Pütz, von Wittgenstein sr., Voigtel.
Breuer, Echmitz-LöhniS, Gaul, GroSman, und Meuser, Prolocoll-
sührer.

Sntschuldigt di« Herren: Ssser II. oev., von Wittgenstein «ev.,
Esser II sr.. Seydlitz, Bartman. Haanen, Kranck, Heuser, vr. A.
ReichenSperger, NlcoloviuS, M. DuMont sr., vr. Vosen, PepyS,
Lhr. Herriger, Merlo, Verhagen.

Bei Sröffnung der Eitzung wird dem Vorstande die Mitiheilung ge-
macht, daß Herr Sommercicnrath D. Leiden den Herrn Präfidenten deS
VorstandeS desucht habe, um demselben und durch ihn dem Vorstande per-
söniich seinen Dank für die freundliche Rückficht auSzudrücken, di« diesec ihm
in der am 23. Januar d. Z. bei Gelegenheit der Erinnerung an seine vor
60 Zahren begonnene commercielle Lhatigkeit gewidmeten Adresse bewiesen
habe, und diesem Danke die Verficherung zuzufügen, daß er dern herrlichen
Bauwerke stetg ein warmer Freund bleiben werde. Der Dorstand nimmt
diese Mittheilung freundiichst entgegen.

Demnächst berichtet der Vorfitzende über die Einnahms deS verfloffenen
MonateS; eS ist eingegangen:

1) AuS der Lollecte pro 1864 in dem hiefigen Pfarrbezirke

St. Gereon.

2) Vermächtniß zum Foribaue deS DomeS SeitenS deS rn
Bielefeld verstorbenen KaufmanneS Herrn Larl Lol-
brunn zum Kortbau deS DomeS ....

3) Von den HülfS-Vereinen.

4) Kür Rechnung deS Kilial-Dombau-VereinS der Sle-

mentarschulen.

5) Von auSwärtigen Mitgliedern ....

6) An besonderen Geschenken.

Thlr.Sgr.Pf.
311 19 -

100

280

13

8

7

3 10

Summa 719 17 10

Hierzu die Einnahme pro Januar c., laut 257. Gadeu-
Berzeichmß (ok. Nr. 239 d. Bl.) mit . . . 2491 4 1

Einnahme pro Januar und Februar 1865,. . . 3210 21 11

Kölu, deu 28. Februar 1865.

Der BerwaltungS-AuSschuß
deS Leutral-Domhau-BereiuS.

Aphorismen über Kunst.

Von vr. A. Reichensperger.

Fast darf man sagen, daß die Erfindung des Papieres ein Unglück füir
die Kunstübung war. Erstlich findet die AuSbildung viel zu sehr auf dem
Papier durch Papirr Statt. Die Architekten insbesondere sorgen meist nur
ür eine gefällige Zeichnung und vergegenwärtigcn sich zu wenig die bei der
Aussührung einttetenden Momente und Bedingungen. Sodann wird auch
das Kunstintereffe allzusehr vom Papiere absorbirt; — während die Biblio-
theken sich mit Beschreibungen und Kritiken füllen, überläßt man die Kunst-
denkmale ruhig ihrem Schicksale. Es ist überhaupt auf allen Gebielen ein
den Verfall bezeichnendeS Symptom, wenn daS Reden und Schreiben die
lebendige That überwiegt oder sich derselben sogar substituirt. Schon Sallust
)at dieses in seiner schlagend lakonischen Weise den entarteten Römern ge-
ägt, indem er der alten Zeit nachrühmte: xruäentissimus siuisyno us-
Aotiosus mnxums srut: optumus ^uisizllo knosre, izuum ckioors
wulodst. — Die Begabtesten und Besten waren die thätigsten; sie gaben
dem Handeln vor dem Reden den Vorzug.

Summa 7IS 17 10
 
Annotationen