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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1868 (Nr. 270-276)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1990#0013
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M o n a t s s ch r i f t.

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Amtliche Mittheilimflen des Central-Dombau-Vereins.

mit geschichttichen, artistischen und ltterarischen Betträgeu,

heransgegeben vom Vorstande.

Nr. 273. KölN, Dinstag 30. Juni 1868.

D«r PrSnumerations-PreiS des „Kölner DomblatteS", deflen Brutto-Betrag der Dombau-Vereins-Cafle zuflicht, betrLgt hier wie auSwSrts (bei allm
kgl. preuß. Post-Anstalten) 1v Sgr. für den Jahrgang. — Alle Zuschristen an den Central-Verein werden offen oder unter Kreujband mit drr Rubrik-
.Allgemeine Angelegenheiten des Dombau-Vereins zu Köln" fo wie Geldsendungen mit der Bezeichnung: „GeldbeitrLge fttr den Dombau zu Küln", erbeten.

Amtliche Mittheilnngen.

Wahl-Verfammlung

des

Central-Dombau-Bereins zu Köln.

Berhaudelt zu Köln im kleinen Gürzenichsaale,

Dinstag deu 26. Mai 1868, Bormittags 1VV« Uhr.

Anwesend: a) Von Seiten des Vorstandes des Central-Dombau-
Vereins die Herrm: Esser II. sr., Präsident, v. Wittgenstein or.,
Dr. Haass, vr. Baudri, Schmitz-Löhnis, Halm, Seydlitz,
B. Haanen, Voigtel, W. Pütz, Verhagen, Chr. Boisserie,
Grosman, Kreuser, Merkens, Chr. Herriger, A. Heimann,
Vr. Vosen, C. v. Wittgenstein gr., vr. Broix und Meuser,
Protocollführer.

Sodann das Ehren-Mitglied des Vorstandes, HerrMustkdircctorWeber
aus Köln.

Entschuldiat die Herren: Haugh, Freiherr Ed. v. Oppenheim,
v. Ammon, Bartman, M. DuMont, Bachem, vr. A. Reichens-
Perger, Breuer, Pepys, Esser II. z'r.

Anwesend: d) von Seiten der Hülfs-Vereine dic Herren: stuä. tkool.
Winter, stuä. tdovl. Floß, stuä. tkeol. Richertshogen und stuä.
tksol. Otto aus Bonn, Oberpfarrer Münch aus Leflenich, Canonicus
Prisac aus Aachen, Pfarrer Elkcmann aus Worringen, Gutsbesitzer
Zaun aus Roggendorf, Lehrer Stolz aus Merkenich.

Bei Eröffnung der Sitzung rrhebt sich der Präsident zur folgenden
Ansprache an dic Vereinsgenoffen:

.Werthe Vereinsgenoffen!

,Die Jubekfcier d«S Central-Dombau-Vereins am 4. September deS
vorigen Jahres hat uns Gelegenheit gegcben, einen Rllckblick auf die Ge-
sammtthätigke'it des Vereins währcnd seines 25jährigen Bestehens zu werfen.
Wir haben dabei die seltenc Eintracht und Ausdauer, welche im Vereinc
geherrscht hat, preisen, und mit wahrcr Freude Allen, die fich um das herr-
liche Werk Verdienste crworben haben, unsereii innigen Dank aussprechen
lönnen.

.Die überraschenden Erfolge des gemeinsamen Zusammenwirkens liegen
heute vor Jedermanns Auge. Am Dome — im Dome — in der Umge-
bung des Domes sind sie sichtbar; Jeder, der Sinn hat für die ewig un-
vergleichlichen Schönheiten dcs Werkes, fühlt sich gefeffelt und gehoben durch
»ie fortschreitende Entwicklung derselben. Der Dom, der vor 25 Jahren in
snner ganzen Erhabenheit nur vor das geistige Auge weniger sachkundiger
Männer trat. entiückt beute durch den Reichtbum und die wunderbare

Harmonie seiner Formcn und Gliederunge» alle Herzen, die zu empfinde»
vermögen.

»Jn der Gcgenwarl des Dombaues, in dcm, waS biS jetzt erreicht
wordm ist, ankert die Hosfnung auf die Zukunft des WerkeS, auf deffen
Vollendung.

»Der Krahn auf dem südNchm Thurmtheile, das alte Wahrzeiche» d«
Stadt Köln, ist verschwunden. RingS um die Stelle, von wo cr, ein Zeuge
dcr Stockung des Baues aus lSngstvergangrner Zeit, nach allcn Himmels»
gegendm die Mahnung zum Fortbau ins Land rief, schwebm die nmm
Gerüste. Die Höhc des nördlichm Thurmtheiles hat fast die Höhe d«S
südlichm erreicht. Auf beidm Lhurmkheilen strebt von jetzt an die BauthStig.
keit himmelwärts.

»Die durch die Prämim-Collecte gebefferte und gesichertere financiellk
Lage deS Vereins, welche wir der Gnade Sr. MajeflSt des königlichen
Protectors verdankcn, hat eine erhebliche Vcrmehrung dcr Arbeitskräste und
des Baumatcrials gestattet. Mit Energie verfolgt der nmsichtige Dombau-
meister die Aufgabe, welche noch zu lösen ist.

„Diese Aufgabe erfordert aber auch unsere fortdauernde Opfertrcue.
Das Ziel, welches mit dem fortschreitendm Ausbau der Thürme uns täglich
näher rückt, welches der Verein, als er im Jahre 1842 ins Leben trat, sich
gestellt hat, war dic Vollmdung des Domes. Mit derKrönung der Thürme
wird dieses Ziel erreicht sein.

»Wir habm gelobt, bis dahin beim Werke zu verharren, wir haben
dieses Gelöbniß jedcs Jahr in unserer General-Versammlung emeuert;
bleibcn wir ihm auch ferner trm. Die lautcre, uneigennützige, opferwillig«
Mithülfe dcr Vereinsgenoffm darf und soll auch dem Dome fürderhin nichl
fehlm!'

Jn Verhinderung des Vorstands-Secretärs, Herrn Nppellationsgerichts-
rathes vr. A. Reichensperger, wird der von demselbm zu erstattende
Rechmschafts-Bericht von Herrn Schmitz-Löhnis vorgetragen:

„Geehrte Vereinsgenoffm!

„Die hentihe Wahl-Versammlung mahnt uns an die gewohnte statutm-
mäßig vorgcschriebene Aufgabe, den Vereinsleistungm in der geschiedenen
Zeitperiode seit der letzten Versammlung am 4. September 1867 einen
Rückblick zu widmm. Wenngleich die andauernde Unstcherhcit der politischen
Lage in Europa alles Vcrtraum lähmte, so daß fast jedes Unternehmen und
die geschäftliche Thätigkeit im Handel sowohl als auch in fast allen Zweigen
der Jndustrie auf ein so geringes Maß zurückgeführt wurde, wie solchcs nur
selten vorgekommm ist, so dürfcn wir mit besonderer Befriedigung auf die
Lage des Vereins blicken und uns in der Freude über das bereits Erstrebte
zu fernerem ausdauerndem Wirken ermuntern, damit das nim schon um so
viel näher gerückte Ziel unserer Aufgabe vollkommen und in allen Theilm
erreicht wird. Wie erfreulich nun auch, ganz abgesehcn von dem Erfolge
der dritten Prämien-Collecte, die financiellen Leistungm der Periodc, worüber
wir hcute Rechenschaft ablegm, gcwesen sind, so haben wir doch diese Freude
nicht ungetrübt genießm könnm. Denn in diese Periode fällt leider auch
ein trauriger Verlust, der unsern Verein durch den Tod Sr. Majestät des
Königs Ludwig I. von Baiern betroffcn hat, cines Monarchm, der seit dem
Bestehen des Vereins an dessen Untemehmungen sich betheiligt und unsrrem
Wirken bekanntlich seine königliche Munificcnz bis zn seinem Dahinscheiden
nicht entzogen hat. Hat doch nicht lange vor dem uns so nahe berührmdm
Hintritte Sr. Majestät der anf Allerhöchstseine Veranlaflnng ins Lebm
 
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