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Jacobi als Mitglied der Akademie in Berlin.

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der Quadrate der außerhalb der Diagonale befindlichen
Koeffizienten um dieselbe Größe, nämlich um die doppelte
Summe der Quadrate der in den einzelnen Transformationen
zerstörten Koeffizienten, vermindert ist. Die Methode wird
noch auf solche lineare Gleichungssysteme ausgedehnt, bei
denen die symmetrisch gelegenen Koeffizienten nicht einander
gleich sind.

Während des Winters hielt Jacobi an der Universität
noch keine Vorlesungen, und wenn er auch D i r i c h 1 e t, der durch
Krankheit in Florenz zurückgehalten war, zweimal wöchent-
in je zwei Stunden an der Kriegsschule vertrat, so gewann
er doch freie Zeit zur Fertigstellung einiger längst ent-,
worfenen Arbeiten sowie zur Korrespondenz mit seinen
Freunden. Am 2. Januar 1845 schreibt er an Bessel: „Sie
wissen, daß ich manchmal die müßige Neugierde habe, bei
Differentialgleichungen, die man nicht integriren kann,
wenigstens wissen zu wollen, wieviel Integrale absolut
nöthig sind, um die übrigen durch Quadraturen zu finden.
Bei der Bewegung eines Planeten in einem widerstehenden
Mittel braucht man nur eines; die drei andern Integrationen
kann man dann immer durch Quadraturen abmachen; die
Dichtigkeit des Mediums ist hierbei eine beliebige Function
der Entfernung von der Sonne, der Widerstand eine be-
liebige Potenz der Geschwindigkeit oder noch allgemeiner
vmef"\ wo a eine Constante ist... Wenn Sie Richelot
und Hesse sehen, erzählen Sie ihnen, daß ich neulich wieder
einen großen Brief von l'Hermite gehabt, der die von mir
vor 16 Jahren im Grelle ohne Beweis mitgetheilten Theilungs-
formeln der elliptischen Transcendenten endlich bewiesen..."
Auch mit seinem früheren Hausarzte Cruse blieb er in
laufender Korrespondenz, da dieser von den „Oscillationen
seines Allgemeinbefindens" unterrichtet sein wollte, ibm aber
auch, da Jacobi sehr um den immer schlechter werdenden
Zustand Bessels besorgt war, regelmäßig Nachrichten über
das Befinden seines Freundes zukommen ließ; „bei Bessel",
 
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