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https://doi.org/10.11588/diglit.42085#0041
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zu fliegen. „Sieh, dort bekommen wir ja noch Freunde“,
'fügte er, mit dem Schnabel die Richtung bezeichnend,
hinzu. — „Wer ists denn?“ fragte gespannt der Fuchs.
— „Ein paar Jägerhunde,“ antwortete der Hahn. —
„Hunde? Da muss ich mich aber rasch davonmachen,“
rief erschrocken der Fuchs und riss aus. — „Warum
denn diese Angst?“ rief ihm verwundert der Hahn nach.
„Sagtest Du nicht, dass der Messias gekommen u!nd allent-
halben Frieden ist?“ — „Gewiss,“ schrie der Fuchs zu-
rück. „Aber die Hunde zweifeln noch daran und wollen
nicht an den Messias glauben.“
Rabbi Lewi Jizchak, ein sehr bekannter Chassidim-
rabbi, hatte eine recht originelle Weise, die Vorzüge des
jüdischen Volkes, seine Nüchternheit, Opferfähigkeit und
seinen Gehorsam in das rechte Licht zu rücken. So
nahm er einst am Rüsttage des Versöhnungstages, als es
gegen Abend ging, eine Laterne und fing eifrigst zu
suchen an. Auf die verwunderte Frage der Anwesenden,
was er denn eigentlich suche, antwortete er: „Einen be-
trunkenen Juden, wie ihr aber seht, ganz vergebens. Und
nun sagt selbst, ob wir Juden nicht mit Recht ein hei-
liges Volk genannt werden? Stellt euch mal vor, man
hätte einem andern Volke, wie den Juden am Erew Jom-
kipur, es zur Pflicht gemacht, gut zu essen und zu trin-
ken, wären da nicht in allen Ecken und Enden Betrun-
kene zu finden gewesen? Nur das jüdische Volk weiss
selbst bei einem solchen Gebot seine Mässigkeit und
Nüchternheit zu wahren.“
♦ ♦ ♦
Vor dem Pessachfeste liess er einst alle Kaufleute
seiner Gemeinde versammeln und fragte sie, ob sie
Schmuggelware besässen. Da sie von seiner Seite keinen
Verrat zu befürchten hatten und dieser Frage eine be-
sondere Bedeutung zuschrieben, gestanden alle, die solche
Waren hatten, die Wahrheit. „Da habt ihr wieder einen
Beweis, wie treu und gehorsam das jüdische Volk die
zu fliegen. „Sieh, dort bekommen wir ja noch Freunde“,
'fügte er, mit dem Schnabel die Richtung bezeichnend,
hinzu. — „Wer ists denn?“ fragte gespannt der Fuchs.
— „Ein paar Jägerhunde,“ antwortete der Hahn. —
„Hunde? Da muss ich mich aber rasch davonmachen,“
rief erschrocken der Fuchs und riss aus. — „Warum
denn diese Angst?“ rief ihm verwundert der Hahn nach.
„Sagtest Du nicht, dass der Messias gekommen u!nd allent-
halben Frieden ist?“ — „Gewiss,“ schrie der Fuchs zu-
rück. „Aber die Hunde zweifeln noch daran und wollen
nicht an den Messias glauben.“
Rabbi Lewi Jizchak, ein sehr bekannter Chassidim-
rabbi, hatte eine recht originelle Weise, die Vorzüge des
jüdischen Volkes, seine Nüchternheit, Opferfähigkeit und
seinen Gehorsam in das rechte Licht zu rücken. So
nahm er einst am Rüsttage des Versöhnungstages, als es
gegen Abend ging, eine Laterne und fing eifrigst zu
suchen an. Auf die verwunderte Frage der Anwesenden,
was er denn eigentlich suche, antwortete er: „Einen be-
trunkenen Juden, wie ihr aber seht, ganz vergebens. Und
nun sagt selbst, ob wir Juden nicht mit Recht ein hei-
liges Volk genannt werden? Stellt euch mal vor, man
hätte einem andern Volke, wie den Juden am Erew Jom-
kipur, es zur Pflicht gemacht, gut zu essen und zu trin-
ken, wären da nicht in allen Ecken und Enden Betrun-
kene zu finden gewesen? Nur das jüdische Volk weiss
selbst bei einem solchen Gebot seine Mässigkeit und
Nüchternheit zu wahren.“
♦ ♦ ♦
Vor dem Pessachfeste liess er einst alle Kaufleute
seiner Gemeinde versammeln und fragte sie, ob sie
Schmuggelware besässen. Da sie von seiner Seite keinen
Verrat zu befürchten hatten und dieser Frage eine be-
sondere Bedeutung zuschrieben, gestanden alle, die solche
Waren hatten, die Wahrheit. „Da habt ihr wieder einen
Beweis, wie treu und gehorsam das jüdische Volk die