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Kongreß für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft
Bericht — 1914

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Abteilung II
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Jantzen, Hans: Über Prinzipien der Farbengebung in der Malerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.65508#0335
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Jantzen, Über Prinzipien der Farbengebung in der Malerei, Diskussion 329

Reaktionsvorgänge ein Einblick in die Struktur unseres Farbenlebens gewinnen
lassen.
Herr Deri: Wie denkt sich Herr Jantzen das Verhältnis von Eigenwert,
Darstellungswert und Stoff-Bereicherung der Farben beim Natur-Schönen, wo sie
doch verbunden sind?
Herr Jantzen (Schlußwort): Farbe als Eigenwert und Darstellungswert
kann in der Natur nicht in gleicher Weise unterschieden werden wie in der Malerei,
da in der Natur einfach ein Wechsel im Aufmerksamkeitsakt vollzogen wird. Die
Ausführungen und Fragen von Herrn Wulff stellen eine große Anzahl von
Aufgaben auf, deren Beantwortung von eingehenden kunstgeschichtlichen Er-
örterungen und Untersuchungen abhängt. Solche Untersuchungen haben aber
erst in allerjüngster Zeit begonnen. Ob neben Eigenwert und Darstellungswert der
Farben noch ein besonderer „Schmuckwert“, wie Professor Hamann will, beob-
achtet werden müsse, muß ich bezweifeln. Insofern mit Farbe etwas Dingliches be-
zeichnet wird im Gegensatz zu anderen Dingen, liegt doch schon wieder ein
Darstellungswert vor. Der Einwand von Fräulein Grünewald, daß eine Kom-
position von Eigenwerten der Farbe nach meinen Ausführungen prinzipiell in der
Fläche aufgefaßt werde, nun aber doch Gemälde mit gleichzeitig räumlicher Ord-
nung der Farbwerte zu nennen seien, ist mit dem Begriff der optischen Ebene
zu erklären.
 
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