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https://doi.org/10.11588/diglit.56866#0033
— 19 —
INCUNABULA
Preise in Schweizer Franken
(s. Fr. 1.— — RM 0.81)
53 BIBLIA PAUPERUM. Eine gänzlich unbekannte Holzschnitt-Folge
einer Biblia Pauperum des Nürnberger Formschneider Jörg Glocken-
ton, ca. 1470.
Eine Folge von 31 biblischen Darstellungen in Holzschnitt, von
denen die erste den vollen Namen des Formschneiders „Jorg glock-
endon" trägt. Das Büchlein besteht aus 16 Doppelblättern im For-
mate von ca. 91 : 132 mm, die auf der Recto-Seite je 2 Holzschnitte
im Ausmaße von 76 : 56 mm zeigen, die Verso-Seiten sind leer. Die
Holzschnitte sind primitiv altkoloriert, zweifellos von Glockenton
selbst, der ja auch „Illuminist" war. Die Blätter sind in der Mitte
gefaltet und bilden ein Bändchen von 32 Blatt im 24-Formate. Die
zweite Hälfte des ersten Doppelblattes (Bl. 32 des gefalteten Büch-
leins) fehlt, vielleicht war es ein weißes Blatt. Die Folge ist in altem
Buntpapier geheftet. 2500.—
Die Holzschnitte stellen dar: 1. Schöpfung (zu beiden Seiten des Hauptes
des Schöpfers der Name des Formschneiders). 2. Erschaffung der Eva. 3. Sün-
denfall. 4. Vertreibung. 5. Verkündigung. 6. Maria und Elisabeth. 7. Geburt Chri-
sti. 8. Beschneidung. 9. Anbetung der hl. 3 Könige. 10. Darbietung im Tempel.
11. Einzug in Jerusalem. 12. Letztes Abendmahl. 13. Christus am Oelberg. 14. Ju-
daskuß. 15. Petrus verleugnet Christus. 16. Christus vor dem Hohepriester.
17. Geißelung. 18. Dornenkrönung. 19. Ecce homo. 20. Vor Pilatus. 21. Kreuz-
tragung. 22. Kreuzigung. 23. Christus am Kreuz. 24. Kreuzabnahme. 25. Bewei-
nung. 26. Grablegung. 27. Auferstehung. 28. Christus als Gärtner. 29. Christus
und Thomas. 30. Christi Himmelfahrt. 31. Ausgießung des hl. Geistes.
Derbes Papier. Das erste Blatt etwas wurmstichig, einige Blatt unbedeutend
wasserfleckig, sonst tadellos erhalten. Auf den leeren Rückseiten einiger Blätter
Gebete von einer Hand des 16. Jahrh.
Höchst interessantes und kostbares Unikum von einzigartiger Be-
deutung für die Geschichte der deutschen Formschneidekunst im
15. Jahrhundert und zugleich ein einzigartiges Beispiel einer Biblia
pauperum im 24-Format, voll signiert.
Siehe Tafel 5.
54 Albertus Magnus, De secretis mulierum et virorum. O. O., Dr. u.
J. (Augspurg, Joh. Froschauer, ca. 1495). 4. 33 Bl. Ppbd. 300.—
Hain 555; GKdW. 735; Proctor 1858. — Leicht fleckig, einige Wurmstiche
am Rand sauber unterlegt, sonst gutes Exemplar.
„Deals with astrological influences during pregnancy or menstruation, astro-
logical superstitions, etc." (Sarton, Introduction). Albertus Magnus „medical wri-
tings" had an extraordinary vogue, particularly the „De secretis mulierum",
about the authorship of which there is some doubt" (Osler).
Two different texts exist, ascribed to Henricus de Saxonia and Thomas of
Brabant. The book is important for the history of obstetrics, and treats on cosme-
tics, generation, foetus, birth, miscarriages, etc.
Wien II, Praterstraße 17, Eingang: Gr. Mohrengasse 10
INCUNABULA
Preise in Schweizer Franken
(s. Fr. 1.— — RM 0.81)
53 BIBLIA PAUPERUM. Eine gänzlich unbekannte Holzschnitt-Folge
einer Biblia Pauperum des Nürnberger Formschneider Jörg Glocken-
ton, ca. 1470.
Eine Folge von 31 biblischen Darstellungen in Holzschnitt, von
denen die erste den vollen Namen des Formschneiders „Jorg glock-
endon" trägt. Das Büchlein besteht aus 16 Doppelblättern im For-
mate von ca. 91 : 132 mm, die auf der Recto-Seite je 2 Holzschnitte
im Ausmaße von 76 : 56 mm zeigen, die Verso-Seiten sind leer. Die
Holzschnitte sind primitiv altkoloriert, zweifellos von Glockenton
selbst, der ja auch „Illuminist" war. Die Blätter sind in der Mitte
gefaltet und bilden ein Bändchen von 32 Blatt im 24-Formate. Die
zweite Hälfte des ersten Doppelblattes (Bl. 32 des gefalteten Büch-
leins) fehlt, vielleicht war es ein weißes Blatt. Die Folge ist in altem
Buntpapier geheftet. 2500.—
Die Holzschnitte stellen dar: 1. Schöpfung (zu beiden Seiten des Hauptes
des Schöpfers der Name des Formschneiders). 2. Erschaffung der Eva. 3. Sün-
denfall. 4. Vertreibung. 5. Verkündigung. 6. Maria und Elisabeth. 7. Geburt Chri-
sti. 8. Beschneidung. 9. Anbetung der hl. 3 Könige. 10. Darbietung im Tempel.
11. Einzug in Jerusalem. 12. Letztes Abendmahl. 13. Christus am Oelberg. 14. Ju-
daskuß. 15. Petrus verleugnet Christus. 16. Christus vor dem Hohepriester.
17. Geißelung. 18. Dornenkrönung. 19. Ecce homo. 20. Vor Pilatus. 21. Kreuz-
tragung. 22. Kreuzigung. 23. Christus am Kreuz. 24. Kreuzabnahme. 25. Bewei-
nung. 26. Grablegung. 27. Auferstehung. 28. Christus als Gärtner. 29. Christus
und Thomas. 30. Christi Himmelfahrt. 31. Ausgießung des hl. Geistes.
Derbes Papier. Das erste Blatt etwas wurmstichig, einige Blatt unbedeutend
wasserfleckig, sonst tadellos erhalten. Auf den leeren Rückseiten einiger Blätter
Gebete von einer Hand des 16. Jahrh.
Höchst interessantes und kostbares Unikum von einzigartiger Be-
deutung für die Geschichte der deutschen Formschneidekunst im
15. Jahrhundert und zugleich ein einzigartiges Beispiel einer Biblia
pauperum im 24-Format, voll signiert.
Siehe Tafel 5.
54 Albertus Magnus, De secretis mulierum et virorum. O. O., Dr. u.
J. (Augspurg, Joh. Froschauer, ca. 1495). 4. 33 Bl. Ppbd. 300.—
Hain 555; GKdW. 735; Proctor 1858. — Leicht fleckig, einige Wurmstiche
am Rand sauber unterlegt, sonst gutes Exemplar.
„Deals with astrological influences during pregnancy or menstruation, astro-
logical superstitions, etc." (Sarton, Introduction). Albertus Magnus „medical wri-
tings" had an extraordinary vogue, particularly the „De secretis mulierum",
about the authorship of which there is some doubt" (Osler).
Two different texts exist, ascribed to Henricus de Saxonia and Thomas of
Brabant. The book is important for the history of obstetrics, and treats on cosme-
tics, generation, foetus, birth, miscarriages, etc.
Wien II, Praterstraße 17, Eingang: Gr. Mohrengasse 10