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Der Kreis: Zeitschrift für künstlerische Kultur ; Organ der Hamburger Bühne — 8.1931

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Nr. 11 (November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43624#0703
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machen. Drei Jahrzehnte zuvor erlitten die besten der damals Jun-
gen, unter ihnen v, Ehren, Eitner, Th, Herbst, Ilhes, Siebelist, Woh-
lers, Schaper mit einer Ausstellung im Kunstsalon Gurlitt eine Ab-
fuhr von der gesamten kritischen Front, Selbst Lichtwark tadelte:
„Schade um den Versuch, Der Erfolg wäre zweifelhaft gewesen,
selbst wenn sie gut ausgesucht hätten. Aber das ist leider nicht der
Fall, Die Ausstellung wirkt sehr eintönig. Der Durchschnitt läßt


auf ein viel niedrigeres Niveau schließen, als tatsächlich vorhanden
ist,“ Und die wesentliche Berliner Kritik betonte, „daß sie sich
vergebens bemüht habe, eine künstlerische Charaktereigentümlich-
keit des einen oder andern Ausstellenden zu entdecken, aber der
eine zeige dasselbe Gesicht wie die nächsten“.
Das traf nun auf die Generation, die 1928 erneut den Vorstoß
nach Berlin riskierte, nicht mehr zu, Im Gegenteil; der Pendel
hatte ins andere Extrem ausgeschlagen. Die Ausstellung bot ein in
der Verschiedenheit und Gegensätzlichkeit der künstlerischen Indi-
vidualitäten geradezu bizarres Bild, Es mußte einem derzeit für
das hamburgische Kunstschaffen die Eigenbrödelei als charakteri-
stisches Merkmal erscheinen. Aus der Menge der Einzelgänger

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