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Kromayer, Johannes [Editor]; Veith, Georg [Editor]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0014
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Vorwort.

Aktionen ebenso wie die ganzen Zusammenhänge daraus in lebendiger
Anschaulichkeit wiederherzustellen, versteht sich nach der schon
in den früheren Bänden befolgten Darstellungsart von selber.

Da der Stoff es mit sich brachte, daß sich hier alles auf die zwei
genannten Perioden der Punischen Kriege und des Caesarischen Bürger-
krieges zusammendrängte, so ist auch die Darstellung vielfach zu einem
einheitlicheren Ganzen zusammengewachsen, und es ist aus den
Einzelforschungen, die an die örtliche Untersuchung anknüpften, nicht
nur eine Erörterung über die einzelnen Schlachten hervorgegangen,
sondern eine Betrachtung der ganzen strategischen Situation und eine
zusammenhängende Darstellung der einzelnen Feldzüge und der po-
litischen Lage überhaupt.

Aber es muß daneben auch sogleich betont werden, daß eine Ge-
samtdarstellung der Punischen Kriege oder des Caesarischen Bürger-
krieges dabei nicht ins Auge gefaßt ist, sondern daß vielmehr die
Einzeluntersuchungen ihren Ursprung von den lokalen Problemen aus
überall festhalten und den Rahmen nur soweit spannen, daß ein voll-
kommenes Verständnis der behandelten Vorgänge im großen Zusammen-
hange der Ereignisse gesichert erscheint!),

Daß auch so der Titel „Antike Schlachtfelder" den Inhalt nur
zum Teile deckt, ist eine Bemerkung, die ich schon beim vorigen
Bande nicht habe unterdrücken können.

Eine viel bedeutendere Zeit und Mühe als bei den früheren Bänden
hat hier die Zusammenbringung und Durcharbeitung der Literatur
in Anspruch genommen. Denn gerade für die hier bearbeiteten Peri-
oden ist sie riesengroß und sehr zerstreut. Dazu kommt, daß sie nicht
durchgehend gerade sehr wertvoll ist. Eine Menge von Spezialunter-
suchungen ist über die einzelnen Schlachten ohne Autopsie und viel-
fach ohne genügende geographische und militärische Kenntnisse ange-
stellt worden. Es war z. T. sehr wenig erfreulich, sich durch den
Wust von Hypothesen und Kontroversen hindurchzuarbeiten, und
schwer, dabei dem, was darin gut und anerkennenswert war, überall
gerecht zu werden. Hoffentlich ist bei der Aufzählung dieser Spezial-

1) Den Versuch einer Gesamtdarstellung der Periode der Puuischen Kriege habe
ich in meiner Schrift „Roms Kampf um die Weltherrschaft" (Natur- und Geisteswelt
Teubner 1912) gemacht und darin die allgemeinen Probleme, welche die gesamte
Kriegs- und politische Lage enthält, im Anschluß an die Resultate, die. sich aus den
hier geführten Untersuchungen ergeben, der Lösung näher zu führen getrachtet.
 
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