Vorwort.
IX
Nicht sehr viel anders steht es aber in dieser Beziehung- auch mit
den übrigen Ländern des orbis Romanus, wenn auch z. T. aus ab-
weichenden Gründen.
Für Frankreich ist durch Napoleon III. und andere das Wesentliche
geleistet, für Deutschland und Österreich sind unsere militärischen
Berichte fast durchgehend so ungenügend, daß man außer an einzelnen
Punkten — wie in Istrien und Illyrien — trotz größten Scharfsinnes
nicht L ir unsichere Hypothesen hinausgekommen ist und hinauskommen
wird, wenn nicht glückliche Funde noch besseres Material schaffen
sollten; in Spanien und Kleinasien, für die z. T. militärisch sehr
gute Berichte vorliegen, ist die Kartographie noch so im Rückstände,
daß Spezialuntersuchungen größeren Umfanges trotz der manche An-
haltspunkte bietenden Schultenschen Ausgrabungen in der Gegend
von Numantia hier jetzt noch kaum mit Aussicht auf Erfolg werden
einsetzen können.
So dürfte wohl für die nächste Zeit in zusammenfassenden und
ganze Perioden oder Länder umspannenden Untersuchungen dieser Art
ein Stillstand eintreten, und ich sehe darin für mich persönlich den
gegebenen Zeitpunkt, von diesen Studien vorläufig überhaupt Abschied
zu nehmen und das vorliegende Werk mit dem dritten Bande abzu-
schließen. Ein Register über die drei Bände bringt das auch äußerlich
zum Ausdrucke.
Über die Prinzipien, denen die Darstellung in diesem Bande
gefolgt ist, brauche ich mich nach dem, was ich im Vorworte zum
ersten und zweiten Bande gesagt habe, hier nur ganz kurz aus-
zusprechen. Daß wir uns nicht darauf beschränkt haben, die neuen Tat-
sachen, welche die Bereisung uns kennen gelehrt hat. einfach als solche zu
registrieren sie dem gelehrten Publikum vorzulegen, sondern daß
wir im Gegenteil«- versucht haben, sie mit dem schon bekannten Mate-
riale zu einem Ganzen zu verarbeiten und den Hergang der einzelnen
deu bereisten Ländern ist mir die Belagerung-von Corfininm hier unberücksichtigt ge-
blieben. Unsere Studien an Ort und Stelle wird Herr Hauptmann Veith in anderem
Zusammenhange geben. Von Polybianischen Darstellungen fehlt Hannibals Alpen-
Übergang. Ein Unfall auf der Reise hat mich gehindert, mir hierfür die nötige
topographische Unterlage durch Autopsie zu verschaffen. Vielleicht hole ich das
später noch einmal nach. Daß die durch Thukydides beschriebenen Vorgänge der
Sicilisehen Geschichte und die älteren Kämpfe der Karthager auf dieser Insel
durch frühere Forscher größtenteils topographisch klargestellt sind, bedarf wohl
keiner weiteren Erinnerung.
IX
Nicht sehr viel anders steht es aber in dieser Beziehung- auch mit
den übrigen Ländern des orbis Romanus, wenn auch z. T. aus ab-
weichenden Gründen.
Für Frankreich ist durch Napoleon III. und andere das Wesentliche
geleistet, für Deutschland und Österreich sind unsere militärischen
Berichte fast durchgehend so ungenügend, daß man außer an einzelnen
Punkten — wie in Istrien und Illyrien — trotz größten Scharfsinnes
nicht L ir unsichere Hypothesen hinausgekommen ist und hinauskommen
wird, wenn nicht glückliche Funde noch besseres Material schaffen
sollten; in Spanien und Kleinasien, für die z. T. militärisch sehr
gute Berichte vorliegen, ist die Kartographie noch so im Rückstände,
daß Spezialuntersuchungen größeren Umfanges trotz der manche An-
haltspunkte bietenden Schultenschen Ausgrabungen in der Gegend
von Numantia hier jetzt noch kaum mit Aussicht auf Erfolg werden
einsetzen können.
So dürfte wohl für die nächste Zeit in zusammenfassenden und
ganze Perioden oder Länder umspannenden Untersuchungen dieser Art
ein Stillstand eintreten, und ich sehe darin für mich persönlich den
gegebenen Zeitpunkt, von diesen Studien vorläufig überhaupt Abschied
zu nehmen und das vorliegende Werk mit dem dritten Bande abzu-
schließen. Ein Register über die drei Bände bringt das auch äußerlich
zum Ausdrucke.
Über die Prinzipien, denen die Darstellung in diesem Bande
gefolgt ist, brauche ich mich nach dem, was ich im Vorworte zum
ersten und zweiten Bande gesagt habe, hier nur ganz kurz aus-
zusprechen. Daß wir uns nicht darauf beschränkt haben, die neuen Tat-
sachen, welche die Bereisung uns kennen gelehrt hat. einfach als solche zu
registrieren sie dem gelehrten Publikum vorzulegen, sondern daß
wir im Gegenteil«- versucht haben, sie mit dem schon bekannten Mate-
riale zu einem Ganzen zu verarbeiten und den Hergang der einzelnen
deu bereisten Ländern ist mir die Belagerung-von Corfininm hier unberücksichtigt ge-
blieben. Unsere Studien an Ort und Stelle wird Herr Hauptmann Veith in anderem
Zusammenhange geben. Von Polybianischen Darstellungen fehlt Hannibals Alpen-
Übergang. Ein Unfall auf der Reise hat mich gehindert, mir hierfür die nötige
topographische Unterlage durch Autopsie zu verschaffen. Vielleicht hole ich das
später noch einmal nach. Daß die durch Thukydides beschriebenen Vorgänge der
Sicilisehen Geschichte und die älteren Kämpfe der Karthager auf dieser Insel
durch frühere Forscher größtenteils topographisch klargestellt sind, bedarf wohl
keiner weiteren Erinnerung.