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Schinkel iu eine ausgedehnte Praxis einzuführen
und ihm so eine reiche Hebung seiner künstleri-
schen Kräfte zu gewähren. Gilly hatte ihm nem-
lich, als er die Badereise antrat, auf welcher sein
Tod erfolgte, die Leitung seiner architektonischen
Geschäfte übertragen, und Schinkel wurde nunmehr,
nach Giliy's Tode, veranlasst, diese Arbeiten selb-
ständig fortzuführen. Neben diesen praktischen Ar-
beiten setzte Schinkel übrigens auch das theoreti-
sche Studium der Bauwissenschaften, auf der Bau-
Akademie zu Berlin, fort.

Als ein zweites Moment in der Bildungsge-
gchichte Schinkel's ist eine grössere Reise nach
Italien, die er im Jahre 1S03 antrat, zu nen-
nen. Ueber Dresden, Prag, Wien ging er nach
Triest, durchforschte zunächst die Denkmäler von
Istrien, besuchte sodann Venedig, Florenz und Rom,
im Jahre 1804 Neapel und Sicilien, und kehrte im
folgenden Jahre über Frankreich nach Berlin zu-
rück. Welche Einwirkung das Studium der Monu-
mente der classischen Architektur auf ihn haben
musste, braucht hier, wie es scheint, nicht weiter
ausgeführt zu werden. Zugleich veranlassten ihn
die schönen Gegenden des Südens, besonders die
von Sicilien, zu mannigfachen landschaftlichen Stu-
dien, von denen noch gegenwärtig seine Mappen
ein interessantes Zeugniss geben. Ebenso unter-
liess er nicht, für die bildliche Darstellung der
menschlichen Gestalt Studien nach den Gemälden
 
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