RHEINREISE, 18H
ERSTER ABSCHNITT. AUFSÄTZE.
1. Das römische Denkmal zu Igel.
(Baudenkmale der Römischen Periode und des Mittelalters in Trier und seiner
Umgebung, herausg. von Christian Wilhelm Schmidt, Lief. 5.)
Einer der merkwürdigsten und eigenthümlichsten Ueberreste aus dem
Zeitalter des römischen Glanzes ist das Denkmal, welches, sich in dem
Dorfc Igel, zwei Stunden oberhalb Trier, auf dem linken Ufer der Mosel,
dem lachenden Thale gegenüber, durch welches die Saar der Mosel zueilt,
auf unsere Tage erhalten hat. An vielen Stellen zwar verwittert und be-
schädigt, ist das Monument im Ganzen dennoch so wohl erhalten, wie kaum
ein zweites unter den bedeutenderen Römerwerken, die auf deutschem
Boden gegründet waren. Eine reiche und äusserst mannigfaltige Bilder-
schrift dem Auge darbietend, hat es von früh an das Interesse der Forscher
in Anspruch genommen. Eine unendlich weitschichtige Literatur liegt über
dasselbe vor; doch erst in jüngster Zeit sind diejenigen genauen und un-
befangenen Darstellungen der darauf enthaltenen Bildwerke gegeben, sind
diejenigen kritisch archäologischen Untersuchungen über die letzteren an-
gestellt worden, welche allein zur Enträthselung dieser Bilderschrift führen
können, soweit eine solche überhaupt noch möglich ist. *) Mit dankbarer
0 Die gesammte frühere Literatur (bis 1826) und die bis dahin stattge-
fundenen Erklärungsversuche enthält das Werk: „Abbildung des römischen Mo-
numents in Igel, gez. und lith. von Chr. Hawich , mit eri. Text von J. M.
Neurohr. Trier, 1826. (Die dabei befindlichen Abbildungen sind jedoch un-
brauchbar) Diesem ist zunächst noch der bezügliche Abschnitt in Wytten-
bachs neuen Forschungen [S. 78 — 98] anzuschliessen. Die genauesten
Abbildungen, rücksichtlich des Inhalts der Darstellungen, aber nicht rücksicht-
lich ihres Styles, sowie eine gründliche Beschreibung derselben enthält das Werk:
„Das römische Denkmal in Igel und seine Bildwerke, mit Rücksicht auf das von
ERSTER ABSCHNITT. AUFSÄTZE.
1. Das römische Denkmal zu Igel.
(Baudenkmale der Römischen Periode und des Mittelalters in Trier und seiner
Umgebung, herausg. von Christian Wilhelm Schmidt, Lief. 5.)
Einer der merkwürdigsten und eigenthümlichsten Ueberreste aus dem
Zeitalter des römischen Glanzes ist das Denkmal, welches, sich in dem
Dorfc Igel, zwei Stunden oberhalb Trier, auf dem linken Ufer der Mosel,
dem lachenden Thale gegenüber, durch welches die Saar der Mosel zueilt,
auf unsere Tage erhalten hat. An vielen Stellen zwar verwittert und be-
schädigt, ist das Monument im Ganzen dennoch so wohl erhalten, wie kaum
ein zweites unter den bedeutenderen Römerwerken, die auf deutschem
Boden gegründet waren. Eine reiche und äusserst mannigfaltige Bilder-
schrift dem Auge darbietend, hat es von früh an das Interesse der Forscher
in Anspruch genommen. Eine unendlich weitschichtige Literatur liegt über
dasselbe vor; doch erst in jüngster Zeit sind diejenigen genauen und un-
befangenen Darstellungen der darauf enthaltenen Bildwerke gegeben, sind
diejenigen kritisch archäologischen Untersuchungen über die letzteren an-
gestellt worden, welche allein zur Enträthselung dieser Bilderschrift führen
können, soweit eine solche überhaupt noch möglich ist. *) Mit dankbarer
0 Die gesammte frühere Literatur (bis 1826) und die bis dahin stattge-
fundenen Erklärungsversuche enthält das Werk: „Abbildung des römischen Mo-
numents in Igel, gez. und lith. von Chr. Hawich , mit eri. Text von J. M.
Neurohr. Trier, 1826. (Die dabei befindlichen Abbildungen sind jedoch un-
brauchbar) Diesem ist zunächst noch der bezügliche Abschnitt in Wytten-
bachs neuen Forschungen [S. 78 — 98] anzuschliessen. Die genauesten
Abbildungen, rücksichtlich des Inhalts der Darstellungen, aber nicht rücksicht-
lich ihres Styles, sowie eine gründliche Beschreibung derselben enthält das Werk:
„Das römische Denkmal in Igel und seine Bildwerke, mit Rücksicht auf das von