Bildnerei.
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sind, zeigen in der Behandlung des letzteren ein durchaus kin-
disches Yerhalten. 1 Am Merkwiirdigsten diirfte eine etwa drei
Fuss hohe, an einen Pfeiler lehnende Figur sein, welche zu
Cherchell (Caesarea) in Algerien gefunden ist und in welcher
Punisches VotivbilcT.
Bild des Aschmuu zu Cherchell.
man den phönicischen Gott Asclimun oder Esrnon erkannt liat.
In dem Kopfe derselben und namentlich dem Kopfschmuck,
scheint sich einigermaassen ein künstlerisches Gefiihl geltend zu
machen; das Uebrige ist auch hier völlig barbarisch. 2 — Ander-
Aveit, in späteren Epochen, ist von griechischen Kiinstlern fiir
phönicisclies Kunstbedürfniss gesorgt worden, wie dies u. A. aus
einer erlieblichen Anzahl kleiner Venus-Idole altgriecliischen
Styles, die auf Cypern gefunden sind, und namentlich aus
Miinzen und Gemmen griechischen Gepräges 'sich ergiebt. Eine
Einwirkung solcher Arbeiten auf eigenthiimlich phönicische Kunst-
thätigkeit ist aber nirgend ersichtlich.
Im Kunsthandwerk nahmen die Phönicier ohne Zweifel die
symbolisch-ornamentistischen Forrnen der mittelasiatischen Kunst
zum Vorbilde. So vornehmlich bei ihren, im Alterthum ge-
rühmten Zeugen und Teppichen. Purpurfärberei und Glasfabrik
waren auf lange Zeit ihr beAvundertes Eigenthum.
1 Gesenius, scripturae linguaeque phoeniciae monumenta, t. 21—26. Annali
dell’ instituto arclieol., XIX, tav. d’agg. J. Revue archeologique, VI, p. 15 ff.
pl. 110. — 2 Revue archeol., III, p. 729 ff.
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sind, zeigen in der Behandlung des letzteren ein durchaus kin-
disches Yerhalten. 1 Am Merkwiirdigsten diirfte eine etwa drei
Fuss hohe, an einen Pfeiler lehnende Figur sein, welche zu
Cherchell (Caesarea) in Algerien gefunden ist und in welcher
Punisches VotivbilcT.
Bild des Aschmuu zu Cherchell.
man den phönicischen Gott Asclimun oder Esrnon erkannt liat.
In dem Kopfe derselben und namentlich dem Kopfschmuck,
scheint sich einigermaassen ein künstlerisches Gefiihl geltend zu
machen; das Uebrige ist auch hier völlig barbarisch. 2 — Ander-
Aveit, in späteren Epochen, ist von griechischen Kiinstlern fiir
phönicisclies Kunstbedürfniss gesorgt worden, wie dies u. A. aus
einer erlieblichen Anzahl kleiner Venus-Idole altgriecliischen
Styles, die auf Cypern gefunden sind, und namentlich aus
Miinzen und Gemmen griechischen Gepräges 'sich ergiebt. Eine
Einwirkung solcher Arbeiten auf eigenthiimlich phönicische Kunst-
thätigkeit ist aber nirgend ersichtlich.
Im Kunsthandwerk nahmen die Phönicier ohne Zweifel die
symbolisch-ornamentistischen Forrnen der mittelasiatischen Kunst
zum Vorbilde. So vornehmlich bei ihren, im Alterthum ge-
rühmten Zeugen und Teppichen. Purpurfärberei und Glasfabrik
waren auf lange Zeit ihr beAvundertes Eigenthum.
1 Gesenius, scripturae linguaeque phoeniciae monumenta, t. 21—26. Annali
dell’ instituto arclieol., XIX, tav. d’agg. J. Revue archeologique, VI, p. 15 ff.
pl. 110. — 2 Revue archeol., III, p. 729 ff.