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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Heilmeyer, Alexander: Brunnen und Brunnenkonkurrenzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0117
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Brunnen und Lrunnenkonkurrenzeii.

auf die Entfaltung plastischer Motive,
reizvoller Gruppen, die dem Auge
beiin Spiel des Wassers ein anregendes
Bild darbieten. Sein Entwurf ent-
wickelt in dieser Einsicht sehr beachtens-
werte künstlerische Züge.

Eharakteristisch ist für diese letzt-
genannten Entwürfe alle, daß sie sich
an die Bodenfläche angliedern und nur
zu mäßiger Höhe erheben; wohl in
Rücksicht aus die Umgebung, in der
die lotrechten Linien stark vorherrschen.
Auch von diesen Gesichtspunkten aus
hätte man die Modelle betrachten und
abschätzen können. Es wäre gut, wenn
sich die Jury über solche fragen schon
vorher im klaren wäre.

Me immer brachte auch diese
Aonkurrenz einige Arbeiten, in denen
bestimmte bildhauerische Probleme und
Bestrebungen zum Ausdruck kamen
und die hauptsächlich von diesen Ge-
sichtspunkten aus Interesse erregen. So
betonten in scharf akzentuierter Meise

eine horizontal gegliederte Terrasse — mit Spiel-
platz — andeuten (Abb. 205).

An eine derartige Lösung denkt auch August
Drumm, dessen Entwurf eine sehr gefällige, klare
architektonische Gliederung zeigt, aber
allerdings eine natürliche terrassen-
förmige Anlage des Terrains zur
Voraussetzung hat (Abb. 204;); er
legt vor allem Wert auf eine reichliche
Entfaltung des Wasserwerkes. Ein
Modell, das in seiner Tendenz plasti-
schen Schmuck mit einer zweckmäßig
entwickelten architektonischen Anlage
verbindet und zugleich raumgestaltend
und schmückend in ihre nächste Um-
gebung eingreift, hat den Bildhauer
Ulfert 3 an ff cu (unter Mithilfe von
Architekt Paul Thiersch) zum Urheber
(Abb. (80 ii. 205). Er hatte dabei
die gärtnerische Anlage als einen Er-
holungs- und Ruheplatz vor Augen.

Auch noch eine andere Skizze (Abb. 206),
die gut erfunden ist und reizvolle Details
bietet, stammt von den gleichen Urhebern.

Balth. Schmitt legte bei seinem
Entwürfe (Abb. 207) vor allem Wert

das konstruktiv zweckmäßige und zu-
gleich doch dekorativ schmückende Mo-
ment Uarl Huber, Wolsg. v. Wersin
und H. Gbrist (Abb. 208—2(0). Des letzteren
Modell erinnert freilich mehr an eine kunstgewerbliche
Uleinarbeit, z. B. ein Tintenzeug, als an einen
Monumentalbrunnen. Besonders ist hier in allen

Kunst und Handwerk. 54- )ahrg. Heft 4.
 
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