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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 71.1921

DOI Artikel:
Fischer, J. L.: Deutsche Gewerbeschau München 1922
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https://doi.org/10.11588/diglit.8622#0035
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tat

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ERNST HEIGENMOSER, München Plakatwcttbewerb für die Deu|sclle Gewerbeschau 1922.

t"e ethische und
künstlerische Tat.
Noch sind die Zeiten
fern, in denen von allen
Deutschen begriffen wird,
daß „national" nicht
etwa „militaristischer
Hurrapatriotismus" ist,
sondern die aus der
Volksgemeinschaft quel-
lende kulturelle Tat
eines großen, in sich
gefügten Ganzen; noch
bekämpfen sich deutsche
Brüder um materieller
Vorteile und utopisti-
scher Programme willen.
Um so notwendiger er-
scheint die Zusammen-
fassung wenigstens auf
dem Gebiet, auf dem
alles mit- und neben-
einander arbeiten kann,

dem Gebiet des Kunst- und Gewerbefleißes. Und Welt fragt: Was macht das am Boden hegende
darum ist es nur zu begrüßen, daß mutige Männer Deutschland? Anfragen aus dem Ausland, na-
den gemeinsamen Willen nach gemeinsamem mentlich aus Italien, Schweden, Amerika bewei-
Schaffen in Formen fassen und in der Deutschen sen, daß man geradezu mit Spannung die deutsche
Gewerbeschau 1922 eine solche geprägt haben. Gewerbeschau erwartet. Die von uns abgetrenn-
Professor Riemerschmid hat in einer Erläuterung ten Deutscheu, nicht nur die in den besetzten
des Ausstellungsprogrammes erklärt: „Die ganze oder zerstückelten Gebieten, auch jene in Ungarn,

der Ukraine, Rumänien,
wollen mittun. Wir
müssen unsere Arbeits-
kraft und unser Können
zeigen, wir haben keine
Wahl."

So ist denn die deut-
sche Gewerbeschau von
vornherein auf die brei-
teste Basis gestellt. Sie
soll alles umfassen, was
als kulturell deutsch an-
gesprochen werden kann.
Das geht natürlich weit
über das hinaus, was
der Friede von Ver-
sailles unter „deutsch"
zu verstehen sich an-
maßte. Daß nun gerade
München zum Aus-
stellungsort gewählt
wurde, bricht nicht bloß
dem törichten Gerede

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DEUTSCHE G E WER ß E fC H A U
_ MÜNCHEN

WILLY WOLF, München Plakatwettbewerb für die Deutsche Gewerbeschau 1922. 3. Preis

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