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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 7 (Juli 1025)
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0200

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193

ihm nicht wie Dürer ein an sich gleichberechtigtes
Äliltel liünsklerischen Ausdrucks. Seine Linie hat nlcht
uiiverliennbar handschriftlichen Charakter, nicht se-
»cä suggesllve Eigenleben, das jeder Zsichnung Dürers
das besondere Gepräge gibk. Holbein war in erster
Linie Älaler. Und doch gehören seine Zeichnungen
niin Köstlichsten, was die europäische Kunst hervor-
brachte. Bewnndernsmerk sind nainentlich die in Eng-
land entstandenen Vildnisssudie», die säintliche als
Grlindlage der eigentlichen Geinälde dlenten. Leider
sind viele dieser Zeichnungen nicht guk erhalken und
maiichmal von fremder Hand nachträglich überarbeitet
worden. Darauf weist daS vorliegende Merk an ge-
signeker Stelle hin. Das Werk ist nicht nur inhalt--
iich, sondern in Druck und Ausstattung (vornehmer
Leinenband) eins Musterleistung und eignek sich für
Geschenkzwecke.

Der Pelikan, Mitkeilungen der Pelikan-Werke
(Üiinlher Wagner, Lannover, Nr. 20, 1925. Preis
Alark 1.—. Diekes Heft der von uns geschätzten Mik-
leilungen enthäit folgende Aufsätze: Die relne und
die giiaschierende Aquacelllechnik auf weitzem und
auf farbigem Papier, von Professor Franz Sales
Meyer, Karlsruhe: Farbstoffe und Bindemittel von
Dr. Wilhelm Abk: Zannover, Farblacke von Dr. Arth.
Schäfer: Felke, Hannover, Formen und Arten der
Wasserfarben von William Douglas, Hannover:
Handpapiere, ihre Herstellnng und Eignung nach Aus-
fiihrungen der Papier-Fabrik 5. W. Zanders Berg-
(öladbach. Die Tlufsätze enthalten man6)es WissenS-
iverke.

Norddeuksche Landschaften von F. Hoffinanii-
Failersleben, 10 Federzeichnilngen. (Verlag
gans Winksr, Charloktenburg.) Die klelnen anspruchS-
losen Zeichnungen werden durch 'ein Begieitwork
von Vruno Schrader eingeführk.

D!e Muskralions-Mekhoden des Buchdruckes von
Professor Franz Bauer und Prosessor K. H.
Broum. Die buchgewerbltche und ckemlgraphische
Abkeilung der Wiener graphischen Lehr- und Ver-
suchsanstalk ln Wien, in deren Verlag das vorliegende
Werk erschlenen tst, verbanden sich zu dieser Ärbeit,
dle nichk nur der graphischen Fachwelt eln Vild der
Lelstungsfähigkelk und Vielseitigkeit dieser Schul-

abkeilungen zeigen kann,
lern und Freunden der Än

ondern auch allen Schü-
kalt, sowie allen an Buch-

illustraklon inkeressierten Graphikern ein wohlfeileS
Fachwerk bieken will. Sie glaubken, zu einem Zeit-
puiikk, der durch dis wachsende Vervollkommnung
der Offsek- und Tiesdruckverfahren, die auf die Buck-
llluskrakion nichk ohne Nückwirkung bleiben wird, eine
schicksalvolle Wende darstellk, sei es angezeigk, einen
Ueberblick llber das ganze Äerwen-
dungsgebiek und die Vielseikigkeit des
lypographischen Vilderdrucks zu geben.
Das Werk ist mik 104 Bildkafeln versehen und kann
dem Kunstlehrer guke Dienste leisten. -

Mik Slichel und Sklfk, Einführung in die Technik
der Graphik von Fr. Walkhard (Verlag Ark. Znstikuk
Orell Füszli, Zürich) Preis Mark 8.—. Der Ver-
sasser schrieb sein Buch aus Freude an handwerk-
licher Arbeik und aus Freude an der Ileberlegung
wie man ihr beikommen könnte. Er rveitz wohl, dast
man mik solchen Darlegungen keine Handwerker an-
lernen kann. wohl aber soll man daraus ersehen kön-

nen, welches der Weg ist, aiü dem ein gedrucktes
Vlakk, d. h. vor allem seine Druckplatte entstanden
ist. Dem Vraphiker solite namentlich die Möglich-
keit gegeben werden, die verschiedenen Techniken
einander gegenüberzustellen und mit einander zu ver-
gleichen. Vom handwerklichen Arbeiksvorgang ist alsv
in dem Buch die Nede, nicht von Kunst. Dec Verfasser
meini, heuke ist nicht die Zeit über Kiinft und Nichl-
kuiist mehr oder weniger geistreich zu reden. „Allein
dem Bedürsnls des Tages mit gutem Material und
guter Arbeit, der man Liebe geividmek und Treue
gehalten, entgegenkommen, das ist die Aufgabe, die
uns zur Skunde gestellk ist." Diese Einsteliung ge-
fällt mlr, es gefüllk mir auch die schlichte, knappe uiid
ieichkverskändliche Art, mik der der Verfasser seinen
Stoff, den er voll beherrscht, darlegk. So empfehlen
wir das mil 37 Aildtafeln ausgeskakteke Werk.

Handzeichnungen groszer Meister, herausgegeben
von H. Leporini, Kustos ber „Albertina" in
Mien. (Manz Verlag, Wien, Leipzlg). Wir haben
hier ein vorzügliches Hilfsmittel fttr den Kunstunter-
richt vor uns, das wir angelegentlich empfehlen. 3e-
dem Meister ist ein Heft mik 8 Vläkkern und einer
trefflichen Einführung gewidmek. Die Wiedergabe
der Zeichnungen ist ohne Tadel. Unsere Kunstbci-
lage gibk ein Vlakt (Sakurnuskopf von Baldung
Grien) wieder. Bisher sind Zefte mit Zeichnungen
von Tizian, Voucher, Fragonard, Baldung Grien,
GainSborough, Prud'hon, Andrea del Sarko, Nubens,
Terborch, Tiepolo erschienen.

Aus der Praxis deS deutschen Ilnterrichks, Selbst-
erprobkes und Selbstbeobachkekes in 7 Vorkrägen von
Peter Kolb, Oberregierungsrat. (Verlag G. Braun
Karlsruhe I. Ä.) Nichk die Ansammlung koken Sprach-
Wissens ist das Enkscheidende im deutschen Sprach-
unterrichk, vlelmehr musz zwischen Sprachwissen und
sprachbildendem Wissen sorgfälklg unkerschieden und
zielbewuhke Gewöhnung an den richklgen Gebrauch
des ererbken Sprachguts gepflegk werden. Ilnd da-
mik rückk stakk der Grammakik das Kind in den Mik-
kelvunkk des mukkersprachlichen Ilnkerrichks . . . Das
unbewufste Sprachgefühl in ein bewuhkes verwandeln,
das heifzk eben sin Kind zum Verständnis seiner Muk-
kerspraäie erziehen.... Ilnd daS beste und nakur-
gemäszeske Mikkel, um dieses Ziel zu erreichen, ill
die Beobachkung der nakürlichen Lebensäusterungen
der Mukkersprache. Für sie müssen dem Kinde die
Angen geöffnek werden, es musz schauen, beobachken.
urkeilen, seibst geskalken lernen und eS darf nichts
einfach vermikkelk und vorgekragen bekommen, was
es selbst enkdecken und feftstellen kann . . . Wenn
wir uns also unserer Mutkersprache denkend be-
mächkigen wollen, dann gilt es zunächst in den An-
schauungsgehalk, in den Denkinhalk und in den Ge-
fühlslnhalt der Sprache einzudringen . . . Mit diesen
wenigen Sähen, die dem 1. Abschnikk „Grundsäh-

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