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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 6.1926

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Heft 5 (Mai 1926)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23685#0116

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106

Kunst blühen, dle in ihren besten Werken von dauern-
dem Werte tst. Dem allem machte freilich die folgen-
schwere Krisis der deutschen Geschichke, die im ersten
Dritkel des 15. Iahrhunderts einlehte, ein Ende. Der
Herausgeber meint: „Es wäre falsch, die Reformation
als alleinige Ursache hinzustellen, sie ist mehr Symp-
iom als Arsache, und nur eines unker den vielen
dieser stärksten Krisis der deutschen Geschichte. Der
Boden war schon längst unterhöhlt, und als die Re-
sormation das Gebäude der alten Kirche zum Einsturz
brachte, konnte die Kunst der Spätgotik, die ihre
lehten Wurzeln in dem hingebenden Gefühl der brei-
ten Massen hatke, nicht mehr existieren, sie hatke auf-
gehört, dem Bolke den sichtbaren Ausdruck seines
Glaubens hinzustellen."

Wir sehen, wie reich der Text an überschauenden
Gesichtspunkten ist. Dem Werk sind 100 mit aller
Sorgfalk hergestellte Tafeln beigegeben. Eine Er-
läuterung der einzelnen Tafeln führt in alles Wissens-
werte etn. Druck und Ausstattung des Buches zeuaen
von feinster Augenkultur. So tst ein hervorragendes
Merk enkstanden, das weit über die sächsischen Lan-
desgrenzen hinaus Anteilnahme finden wird und
jedem deutschen Kunstfreund wärmstens empfohlen
werden kann.

Rudolf Sieck. Mlder aus Rallen. Mit Schilderun-
gen von Alfred M. Balte; mit 26 farbigen Offset-
drucken. Verlegt bei Eugen Salzer in Heilbronn.
Preis kartoniert 7.40 Mark. Wundervolle Aqua-
relle und Farbstiftzeichnungen, hinaeschrieben ln der
anmukigen Art des uns allen wohlbekannten Lyri-
kers unter den deukschen Landschaftsmalern. Die
Schilderungen von Balte haben dichterischen Eigen-
wert. Sie sind nicht weniger bedeutend als die
Bilder Siecks.

Neue Werke vo» Rickard Rotbe. Deutscher Ber-
lag von Iugend und Bölk in Wien.

Der ungemein rührige Richard Aothe gibt fast in
jedem Monat ein oder zwei Werkchen heraus, die
immer in irgend einer Ainsicht lehrreich stnd. Uns
liegen folgende Neuerscheinungen vor. Diemensch-
ljche Figur im Zeichenunterricht, mit
250 Abbildungen. Neben vielem Anregendem, das un-
bedingt empfohlen werden kann. ist manches da, waS
innerlich nicht zusammengehk. Den Abschluß <Aki-
zeichnen) hätte der Berfasser flch schenken dürfen.
D e r Baum im Zeichenunterricht, mlt 109
Abbildungen. Der Berfasser beweat sich auch hier
auf der Höhe, wo er beim reinen Schafsen aus der
Borfiellung bleibk. Zetchnen und Handarbeit
im ersten Schutsah r;-kann restlos emvfohlen
7 werden. Aeder Grundschullehrer sollte es in Händen
hahen. D ie Tusch e und ihreTechni k e n, mik
115 Äbbildungen. Auch b>»r hat stch manches einge-
schltchen, was die Einheit stört. Die wertvollen An-
regungen, z. B. über Tuschzeichnung auf Kreidepapier,
über das Negakiv-Tuschverfahren werden von manchen
dankbar begrützt werden.

3m Verlag Regenbogen-Bibliothek gab Rokhe ein
weiteres Werkchen heraus: AapanischeKinder-
kunst und unser Zetchenunterricht. Der
Berfaffer wendek llch mehr an Eltern als an Lehrer
und will über den Umweg der Borführung japanlscher
Kinderzeichnungen auf den Zeichenunkerricht bei uns
und auf die Werte, die in unserem Zeichenunterricht
stecken, aufmerksam machen. Ach finde: Der llmweg
 
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